Hier ein interessanter Beitrag über Vasco da Gama . Aber über den Verbleib und das weitere Schicksal der SAO GABRIEL kann ich derzeit nirgendwo etwas finden .
Nach der 3. Quelle in Beitrag # 11 wurde durch König Manuel das Hieronymos Kloster (jetzt Museum) als Danksagung aus den Gewinnen des indischen Handels errichtet. Im manuelitischen Stil.
Bist ja schon tüchtig dabei. Und was wird mit dem Zaun zum Hundehalter? Der baut sich nicht alleine!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von emily.ndh im Beitrag #3(...). Natürlich sind auch hier wieder einige Unstimmigkeiten auszumerzen . Beispielsweise ist kein die Bordwand durchstoßender Betingbalken vorhanden . Oder die Sichelplattung im Vorschiff . Alles markante Merkmale in dieser Zeit .
Grüße von Thomas
Wo soll diese Sichelplattung sein? Das verstehe ich noch nicht. Das hohe Vorderkastell überragt bei der SAO GABRIEL das Vorschiff, das Kastell schleißt an der Basis mit dem Rumpf ab. Die Situation ist anders als bei den Rekonstruktionen der Kolumbus-Não wo das kleine, schmale Kastell auf das Vorschiff aufgestzt ist
Mich interessieren eigentlich nur Schiffe und ihre Geschichte. Dabei geht es mir um die "Sao Gabriel".
Die glaubwürdigste Darstellung scheint mit das Taschenbuch von Dirk Friedrich, Bonn 2014 zu sein (Beitrag 11, Quelle 3). Er orientiert sich an dem Augenzeugen Alvaro Velho. Dieser war offenbar ein schreibkundiger Matrose, der während der Reise den "Roteiro du primeira viagrem de Vasco da Gama á India" verfasste. Das Original ist nicht mehr erhalten. Dazu einige interessante Ausführungen: Die Expeditionsflotte besteht aus vier Schiffen. Die Naos "Sao Gabriel" und "Sao Rafael" wurden extra für das Unternehmen gebaut und stark ausgeführt um die Umrundungen des Sturmkaps (Kap der Guten Hoffnung) zu meistern. Die "Sao Rafael wird von seinem Bruder Paulo da Gama geführt. Naos waren schwerfällige Transportschiffe, Kolumbus war ja mit seiner "Santa Maria" auch nicht so glücklich. Das dritte Schiff war vom Gebrauchtmarkt und eine Karavelle. Sie ist wendiger und hat weniger Tiefgang. So eignet sie sich für Erkundungen. Die Mannschaft besteht aus 160 -170 Mann. Darunter ist eine Wagnertruppe, also Schwerverbrecher für riskante Unternehmungen gegen Straferlass. Es überleben insgesamt 55 Mann - Skorbut. Die Verluste sind in den Reihen der Offiziere geringer, denn diese haben offenbar eigene Lebensmittelreserven. Das vierte Schiff ohne Name wird wie geplant bereits auf der Hinreise in der Mosselbucht östlich von Kap der Guten Hoffnung versenkt. Die mitgeführten Vorräte sind aufgebraucht, es hat seinen Zweck erfüllt. In Indien brandschatzen, erpressen und beschießen die europäischen Piraten die Küstenregionen. So erzwingen sie die Übergabe von Gewürzen, Juwelen und Edelmetallen. Die Rückfahrt wird ein Desaster, die Leute sterben dahin. Die Nao "Sao Rafael" wird auf See entladen und verbrannt, Vasco holt seinen kranken Bruder Paulo zu sich auf die "Sao Gabriel". Die Personalstärke reicht nicht mehr für die Bedienung von drei Schiffen. Kapitän Nicolao Coelho segelt mit der schnellen Karavelle "Berrio" (wahrscheinlich "Sao Miguel", nach anderen Quellen auch "Santa Fè, allgemein wird sie "Berrio" genannt, nach dem Vorbesitzer) davon. Er macht Station in der Höhe von Guinea Bissau um Lebensmittel aufzunehmen. Hier verlässt der Chronist Alvaro Velho das Schiff. Er weiß also nicht aus erster Hand, was mit der "Sao Gabriel" geschah. Der Rest stammt von einer anderen (glaubwürdigen? ) Quelle. Vaso Da Gama steuert wegen des schlimmen Zustandes seines Bruders und zur Nahrungsaufnahme die Kapverdeninsel Santiago an. Vasco da Gama war übrigens Ritter des Santiagoordens. Dieser Eliteverband hatte sich der Reconquista verschrieben. Mitglied wurden Vertreter des Adels im Alter von ca. 12 Jahren und lebten in klösterlicher Eintracht und in Wohlgefallen. Armut und Gehorsam waren Pflicht, das Zölibat hingegen nicht. Die "Sao Gabriel" ist nach 2 jähriger Fahrt in einem desolaten Zustand. Vasco übergibt das Schiff dem Schiffsschreiber Jaáo de Sá, der die Reparatur überwachen soll. Er befürchtet, dass der schnelle Nicolao Coelho ihm den Entdeckerruhm stehlen will und chartert ein Karavelle um rasch die Heimat zu erreichen. Unterwegs muss er auf der Azoreninsel Terceira pausieren, sein Bruder stirbt. Als einziges Schiff der Flotte erreicht die "Berrio" unter Kapitän Coelho die Heimat. Ob die "Sao Gabriel" wieder fahrtüchtig gemacht wurde und was sie später leistete, ist (mir noch) nicht bekannt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Siegfried, das war mal. Ist enttäuschend! Ist ausgelagert -outgesouced. Die geben dir im Shop eine Mailadresse. Die schicken dir dann eine Liste mit Preisangaben. Unüberlegte Spontankäufe ersparen die dir.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo! das mag der neuste Stand sein. 2014 habe ich einige Pläne von Schiffen, die ich noch bauen wollte, gekauft. Aber beim "bauen wollen" ist es dann geblieben. Jetzt liegt der Plan im M 1:60 hier rum. Siegfried
Guten Morgen zusammen, wie der Zufall es will lese ich momentan das Buch vom Roger Crowley "Die Eroberer" Portugals Kampf um ein Weltreich. Das Kapitel über den Vasco da Gama mit seiner Gabriel endet wir folgt: Auf der Rückreise nach Portugal lag der Bruder von Gama im Sterben. Auf der Insel Santiago überließ er die Gabriel seinem Piloten Joao de Sa, mietete eine Karavelle und brachte seinen Bruder Paulo eilends auf die Azoren Insel Terceira. Die Berrio lief am 10.Juli 1499 in der Mündung des Tejo ein und ging bei Cascaes in der Nähe von Lissabon an Land die Gabriel folgte nicht lange danach. Kapitel Ende. Die Gabriel wird in diesem Buch nicht mehr erwähnt. Wer sich aber trotzdem für das Buch interessiert muss gewarnt sein. So eine Brutalität bei der Eroberung von wichtigen Stützpunkten an Afrikas Küsten und im indischen Ozean um den lukrativen Gewürzhandel zu übernehmen und die Muslime zu vernichten, hab ich mir nicht vorstellen können. Hier mal ein Auszug: Almeida (portugiesischer Vizekönig) segelte auf dem gleichen Weg zurück nach Cochin und verbreitete wieder Angst und Schrecken an der Küste. Über die Seehäfen, an denen sie vorüberkamen, ließ er Salven aus Köpfen und Händen seiner Gefangenen als Abschreckung regnen; bei Cannanore wurden Gefangene von den Seeleuten gelyncht und an den Masten aufgehängt; noch mehr Leichen schmückten die Rahen, als er unter Trompetenstößen triumphierend nach Cochin zurückkehrte usw.......das Buch ist voll mit diesen Gräueltaten. Jedes Land hat seine dunklen Zeiten, aber bei den Portugiesen ist es zappenduster. Grüße Bernie
Interessante Recherche... Wie die Schiffe der damaligen Zeit aussahen, können wir nur vermuten. Ich habe schon einmal ein wenig recherchiert und wollte einen Plan anfertigen, leider muss auf die Seite legen. Es sind uns einige interessante Werke von den Meistern der damaligen Zeit erhalten geblieben. Die wichtigsten sind meiner Ansicht nach: Livro de Lisuarte de Abreu und Zeichnungen von Visconde de Juromenh- die ein bisschen unwahrscheinlich aussehen. aber immerhin es dazu gibt die Baupläne. auch sind interessant Pläne aus dem Buch Joao Bras de Oliveira
Was die Livro de Lisuarte de Abreu betrifft, hier ist anders und viel vertrauenswürdig, zum Beispiel Plan aus dem Buch von Jaime Martins Barata
Da hast du Recht , Eugen ,@eugen.t . Das letzte Beispiel sagt mir auch sehr zu . Die SAO GABRIEL wird meistens als NAO beschrieben . Sie trägt aber auch Züge einer Karracke . Vielleicht halte ich mich nicht ganz an das Modell in Lissabon . Es gibt ja in Abbildungen der damaligen Zeit so einige charakterliche Merkmale . Wenn ich die einfließen lasse , könnte ich meine eigene Interpretation präsentieren . Natürlich , ohne den Anspruch zu erheben , dass es wirklich so war . Das Grundgerüst des Schiffskörpers steht ja und das dargestellte Rundheck ist sicher unstrittig .