Mit diesem Hygieneartikel kennst du dich ja zur Genüge aus. Bundesweit wächst die Zahl der windelbestückten Grundschüler (w/m/d) deutlich. Unabhängig vom kulturellen Hintergrund. @hanseat Nein, man sollte dieses Mobbing gegenüber Hansi einstellen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Diverse Grundschüler? Ich hoffe, dieser Schwachsinn ereilt den armen Nachwuchs erst ein bisschen später... Nicht dass es auch schon diverse Windeln dann bald gibt...
So weit ist das Modell jetzt. Ein breites Band von Berghölzern wurde angebracht, die dicken Planken reichen bis unter die Wasserlinie. Der Drehmast ist fertig. Er wird als Fockmast eingesetzt. Ein 2ter, etwas höherer Mast wurde ebenfalls gedrechselt und gebeizt. Andi hatte mir die Zahnräder gedruckt. @zackermann
Ich will den Billy Boy mit der Takelage von Bild 2 ausstatten. Wie bereits ausgeführt, waren diese Küstensegler als einmastige Sloop oder als Ketch/Schoner getakelt. Nun habe ich seit einiger Zeit schon diese Darstellung und sie gefällt mir sehr. Man findet sie im Buch "Bemastung und Takelage von Schiffen des 18.Jhs." von K. Marquardt. Emily hat mich weiland mit vielen Bildern aus diesem Buch (Blaue Reihe) überhäuft. Dieses Rig ist sehr eigen: @emily.ndh Die dargestellte Kuff hat zwei Sprietsegel, dazu an beiden Masten Rahtopsegel. Der Fockmast führt noch eine Breitfock, dazu kommen die Stagfock und ein Vorsegel. Zeitlich würde es für einen frühen Billy Boy hinkommen. Auf den niederländischen Einfluss wurde ja schon mehrfach hingewiesen. Das dargestellte Schiff hat ein größeres Deckhaus mit voller Stehhöhe, das den Großmast einschließt. Das Modell bekommt vier Servos: Ruderservo, Servo für die Schratsegel, Servo für die Rahsegel (das Rahtopsegel am Großmast wird vom Fockmast mitgezogen) und den Servo für die Seitenschwerter. Hier werde ich den Lageregler zwischenschalten, der hebt mir dann das entsprechende Schwert an. Der Lageregler vom U-Boot Experten Brüggen ist dann im Bojer, im niederländischen Kanonenboot und im Billy Boy bei Bedarf wirkkräftig, ein fahrender Gesell.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Der Billy Boy wird eine Achterkabine und zusätzlich ein Deckhaus bekommen. Viele dieser Küstensegler waren mit einem Deckhaus versehen, denn häufig war die Familie des Schiffers mit an Bord. Der See-Ewer hat ein solches Deckhaus, der Bilander auch. Hier hatte das Gebäude nur eine Höhe von 1.40 m. Es war nicht eingelassen, da man die Verbände nicht schwächen wollte. Eine Kopfhöhe von 1.40 m ist sehr unbequem. Ein hohes Deckhaus wie bei dem See-Ewer konnte bei Sturm weggerissen werden. Ein schweres Ankertau auf dem Dach sollte das verhindern. Die BV 2/ Lilli wurde 1895 als Fischereifahrzeug gebaut und hatte ursprünglich nur eine vertiefte Achterkabine für die Schiffsführung. 1923 wurde das Schiff motorisiert und fuhr als Frachtschiff. Die Besatzung bestand aus 5 Mann. Kapitän Heinrich Freudenberg nahm Frau und Sohn mit auf seine Reisen. Vor dem Besanmast wurde ein Deckhaus errichtet, hinzu kam ein Heckaufbau. Dieser beinhaltete ein WC, das Rudergetriebe und einen Verschlag für Farben und Ersatzteilen. Der Sohn durfte bei abgeladenem Schiff nicht im Bereich der Leegangbord spielen, da diese häufig unter Wasser stand. Der Bojer hatte auch ein Deckhaus. Es war jedoch für Passagiere vorgesehen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Da die Bilder mit den Deckhäusern so einen positiven Widerhall erfuhren, möchte ich hier mit weiteren Modellen nachlegen.
Bild 1 zeigt eine Ostseegaleasse, erbaut 1889 in Ribnitz. Schon die Bilder der Jungfernfahrt zeigen das Deckhaus. Wie bei dem Billy Boy schließt das Haus den Besanmast ein und wird dadurch zusätzlich gesichert. Auf seiner letzten Fahrt wohnte der 64 jährige Schiffer Heinrich Schmidt in diesem Gebäude, der Leichtmatrose und der Junge/Koch hausten im Vorunter. Bild 2 gibt eine 1877 in Rostock gebaute Schonerbrigg wieder. Sie wurde in der Südamerikafahrt eingesetzt. Um möglichst viel Ladung aufnehmen zu können, ist die Besatzung ausschließlich in Deckshäusern untergebracht. Vorne ist Raum für die Matrosen und die Kombüse, hinten wohnen die Schiffsführung und weitere Matrosen. In Bild 3 sehen wir wieder eine Ostseegaleasse, aber diesmal ist es eine völlige Rahgaleasse. Das 1820 gebaute Schiff wurde für die Getreidefahrt nach England eingesetzt. Die Schiffsführung wohnte im Deckshaus. Hinter dem Großmast steht eine Kombüse. Nach 15 jähriger Fahrt war das Schiff nicht mehr dicht genug um Getreide zu transportieren und wurde in der allgemeinen Frachtfahrt eingesetzt. Es strandete 1862 bei Rönne (Bornholm) auf der Fahrt nach Memel. Nun folgt eine Kuff. Der Schiffer betrieb kleine Küstenfahrt und hatte bestimmt seine Familie mit an Bord. Dafür verfügte das Schiff über die eingelassene Achterkabine und über das Deckshaus.
Gruß Jörg
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Eine schöne Architekturschau! Der Mast wird durch das Deckshaus gesichert, die Begründung für dieses Anordnung kannte ich bisher noch nicht Ein interessantes Detail zeigt die Brigantine (?) auf dem Foto oben rechts: Das Großstagsegel ist am Fußliek mit einem Baum geführt. Sowas kannte ich an dieser Stelle auch noch nicht (Bei Vorstagsegeln wohl schon).
Herrje.. Ich muss schon wieder an die TV Serie "Onedin Linie" denken, die ich als Kind so gern gesehen hatte.. wenn mich auch der Beziehungsgequasselkram natürlich langweilte, ich davon GAR nichts verstand und sowieso ich nur auf die bewegten Bilder der Schiffe wartete... Und dann natürlich die Titelmelodie ... schwelg...
Es geht jetzt weiter mit dem Rig. Anfangen will ich mit den Sprietbäumen. Ohne gute Quellen geht es nicht:
Der Sprietbaum wird unten vom Standaard-Reep gehalten. Dieses besteht aus einer Anzahl von zu einer Kette geformten eisernen Schäkeln. Eingebunden ist das Greelband, das den Mast umschließt. Das Standaard-Reep endet oben in einem Haken, der in einem Auge über dem Hommer/Hummer befestigt war. Bei meiner Ausführung gibt es keinen Hummer und das Auge ist an der kleinen Saling befestigt. Mein Fahrzeug hat nämlich Stengen an beiden Masten. Das Standaard-Reep ist immer an der Steuerbordseite befestigt. Eine gute Beschreibung zu dieser Aufhängung findet man bei Petrejus oder bei Menzel ("Die Tjalk", Kiel 1985, S. 90 -Bild 1- und S. 92).
Gruß Jörg
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Hier zeige ich euch den Billy Boy mit einem Seeewer. Die beiden Plattbodenschiffe haben auch sonst zahlreiche Übereinstimmungen.
Der Billy Boy hat sich wohl aus den Humber Keels entwickelt. Dieser Humber ist ein langgestreckter Meeresarm, der von dem Flüssen Ouse und Trent gespeist wird. Ewer waren ursprünglich im Bereich der Niederelbe unterwegs. Diese beginnt bei Finkenwerder und ist dort ca. 2 km breit. Bis zur Mündung in die Nordsee erweitert sich die Elbe auf 18 km. Es herrschten also ähnliche Bedingungen für Humber Kees und Frachtewer. Beide hatten umlegbare Masten, denn die Kees sollten auf den Kanälen Mittelenglands unterwegs sein können, die Frachtewer sollten die Fleets in Hamburg mit ihren Lagerhäusern anfahren.
Der Billy Boy war eine vergrößerte und seefähige Version der Kees und führte 2 Masten. Er wurde für die Frachtfahrt entlang der Ostküste Englands eingesetzt und konnte mit seinem geringen Tiefgang auch Flüsse und Kanäle befahren. Seitenschwerter verhinderten die Abtrift. Der Seeewer war eine vergrößerte Ausführung des Elbewers mit einer höheren Bordwand. Er befuhr das Wattenmeer. Bei Gezeitenwechsel konnte er in Strandnähe trockenfallen und von hochrädrigen Karren Ladung aufnehmen. So führte er ein Nischendasein in Bereichen, wo noch keine Häfen angelegt waren. Beide Küstensegler verfügten über eine Achterkabine und zusätzlich über ein Deckhaus für die Familie des Schiffers. Der Ewer war viel kantiger gebaut. Die Besegelung war ähnlich ausgeführt, die Segel an den Quermasten (1) sorgten für Antrieb bei achterlichem Wind. Der Ewer ist ein Anderthalbmaster (Ketsch) , beim Billy Boy ist der Großmast höher. Die Aufnahmen wurden vermutlich auf dem Humber bei William´s Hights aufgenommen. Wir sehen die berühmte Statue von William III. Hier bei Hull hatte der protestantische Oranier viele Unterstützer.
(1) Fachausdruck gemäß Sender "butenunbinnen"
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Warst wieder von Jagdwurst getrieben und hast der treuen Segelmacherin alles aus den Händen gerissen . Sie war noch nicht fertig . Zur Präsentation wären wir auch mit deinen Papierschablonen zufrieden gewesen .
Die Segelmacherin ruht. Auf unserer Terrasse ist es mittlerweile 33 Grad. Gut, die Nähmaschin steht nicht auf der Terrasse, aber es ist warm. Gerade richtig um noch so drei, vier Pfostenlöcher auszuheben.
Mit bierernstem Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hier noch weitere Informationen zu den "Humber Keels" aus "The Heyday of Sail, the merchant sailing ship 1650-1830", R. Gardiner, London 1995, S. 121 f : Sie verfügten über einen Mast mit rahgetakeltem Groß- und Topsegel. Der Mast war mit Kontergewichten versehen und konnte niedergelegt werden. Eine Keel besaß Seitenschwerter und konnte aufkreuzen. Ihr Fahrten und der Segeleinsatz hingen von den Gezeiten ab. Manche Anlegestellen fielen bei Ebbe trocken und konnten dann nicht angefahren werden. Die im Bereich des Humbers starke Gezeitenströmung trug die Keels zu ihrem Zielort ( so wie die Ewer im Bereich der Niederelbe). Der Aktionsbereich der Keels war auf die Humbermündung, auf den Fluss Ouse und den angrenzenden Kanälen beschränkt, sie waren nicht für die offene See geeignet. (eigene, frei Übersetzung)
Die Billy Boys waren größer, trugen meist zwei Masten, ihr Heck war strömungsgünstiger ausgeführt. Sie konnten Küstenschifffahrt betreiben.
Gruß Jörg
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