Wie versprochen und mit einer Verzögerung von ca. 2,5 Jahren, nimmt mein neues Projekt Gestalt an - eine Galeone von 1700-1720 vom Typ Kontinental (Frankreich, Spanien, Holland). Ich habe den Plan selbst am PC gezeichnet und die Daten stammen aus verschiedenen Büchern (Fredrik Henrik Chapman - Architektura Navalis Mercatoria; Edmond Paris - Segelkriegsschiffe des 17. Jahrhunderts; Charles G. Davis - Assistent des Schiffsbauers; usw.). Letztlich kann man, ausgehend von einer festgelegten Breite alle anderen Maße des Schiffes bestimmen. Es wird nicht das Modell eines echten (einmal gebauten) Schiffes sein, sondern ein Modell eines typischen Dreideckers, wie es in jener Zeit gebaut worden wäre. Ich habe es vermieden, mich auf den Plan eines tatsächlich einmal existierenden Schiffes festzulegen, da es keine ernsthaft korrekte Unterlagen und Pläne für Schiffe aus dieser Zeit gibt. Natürlich gibt es Pläne in verschiedenen Veröffentlichungen, aber wenn man nach den Daten über dasselbe Schiff sucht, wird an je nach Autor, unterschiedliche Werte finden. Selbst im Buch von Edmond Paris über die Couronne und Royal Louis, findet man in den Fußnoten Bemerkungen, welche die im Buch aufgeführten Daten anzweifeln. Deshalb habe ich mich entschlossen, ein Schiff zu entwerfen, bei dem die Abmessungen aller Details in den Größenbereich der Veröffentlichungen fallen. Der Maßstab ist 1:50. Da das Modell RC-gesteuert auf dem Wasser segeln soll, kann ich es auch nicht so detailliert gestalten wie ein Stand-Modell. Auf jeden Fall denke ich, dass ich in den nächsten 2-3 Jahren mit dem Bau und der Planung des Modells beschäftigt sein werde, da ich die Details in der Reihenfolge projektiere, wie ich sie brauche. Gal-001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-005.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-006.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-007.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-008.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-009.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-010.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-011.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-012.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-013.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-020.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-021.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-022.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-023.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zwischendurch habe ich mich auch ein wenig um die Einrichtung und einen Teil der Mannschaft gekümmert. Ob es bei dieser Mannschaft bleibt, ist fraglich, weil sie nicht nach dem 18.Jh. aussieht. Habe bis jetzt noch nirgend historische Figuren im M 1:50 für das 18.Jh. gefunden. Für den Maßstab 1:72 gibt es sehr viele, leider sind sie zu klein. Falls jemand eine Quelle kennt, wäre ich sehr dankbar. Gal-015.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-016.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-017.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-018.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Gal-014.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ein interessantes Projekt! Gestatte mir bitte eine für dich eventuell provokante Frage: Wenn du dir schon die Mühe machst ein Schiff dieser Epoche zu rekonstruieren und auch die Inneneinrichtung berücksichtigen willst warum muss das dann unbedingt schwimmen ? Für die 1- 2 Stunden am See ist dieser Aufwand doch sicher zu groß- von den ev. Beschädigungen mal ganz abgesehen. Schon allein die Technik für einen 3-Master ist enorm und bringt erhebliche Schwierigkeiten mit sich.
Unser Kollege @Gebbi geht hier einen besseren Weg- seine schwimmfähigen Modelle sind wesentlich kleiner und vom Typ her besser geeignet für ein Funktionsmodell. Und das klappt dann auch recht gut- wie man weiß. Damit du mich nicht falsch verstehst- ich mag auch gerne segelnde historische Schiffe, aber ich glaube hier passt die Verhältnismäßigkeit einfach nicht. Sorry- nicht böse sein- ist nur meine Meinung.
Viele Grüße Peter
In der Werft : Baltimore Clipper Schoner "Berbice" 1:50
"Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren." (Karl Lagerfeld)
Hier zwei Bilder von meiner Galeone "Susan Constant" Der Plan ist aus der Buchreihe "Anatomy of the Ship" Sie ist im Maßstab 1 : 35 gebaut und ist - nun ja - ein gemütlicher Segler. Liegt an der völligen Rumpfform und der mäßigen Besegelung.
Ganz wichtig ist die Technik gerade bei diesen Rahseglern - Du hast das Deck schon zugemacht - und die Versiegelung gegen Wasser und Feuchtigkeit. Das Modell hat einen Flautenschieber in der Kielbombe.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Gerade habe ich festgestellt, dass ich Dir vor Jahren in der Rubrik "Willkommen im Forum" bereits Bilder von der Susan Constant geschickt hatte. Wahrscheinlich die gleichen.
Versuch ich es nochmal mit diesem Dreimaster. Einer zeitgleichen Fleute. Und sie segelt wirklich gut!
Zitat von Kekonnen im Beitrag #1 - eine Galeone von 1700-1720 vom Typ Kontinental (Frankreich, Spanien, Holland)...
...Es wird nicht das Modell eines echten (einmal gebauten) Schiffes sein, sondern ein Modell eines typischen Dreideckers, wie es in jener Zeit gebaut worden wäre.
Ein Dreidecker aus der Zeit 1700- 1720, ist da die Bezeichnung Galeone noch angebracht? Im Hinblick auf schwimmfähig und detaillierten Innenausbau schließe ich mich den Argumenten Peters @Woodpecker an. Beste Grüße und viel Erfolg beim Bau des Modells.
Zitat von Woodpecker im Beitrag #3Wenn du dir schon die Mühe machst ein Schiff dieser Epoche zu rekonstruieren und auch die Inneneinrichtung berücksichtigen willst warum muss das dann unbedingt schwimmen ?
Ja, die Frage kann man stellen, aber meine Philosophie ist, dass jedes Teil das ich baue, seinem Zweck entsprechend auch funktionieren muss. Ein Segelschiff muss somit mindestens schwimmen und segeln. Bei meinem Forschungsschiff Yemoja habe ich versucht, so viel wie möglich funktionell nachzubauen. Bin auf 32 Funktionen gekommen. Hätten auch mehr sein können, aber nach 5 Jahren Bauzeit scharrte das nächste Projekt mit den Hufen. Auf jeden Fall macht es mehr Spaß die Funktionen auf dem Wasser abzurufen, als es als Standmodell an der Wand anzusehen. Die Funktionen auszutüfteln und die Technik so hinzukriegen, dass sie auch funktioniert ist ebenso spannend wie das Modell selbst. Nichts gegen Standmodellbauer, es hat halt jeder seine Ansicht, aber wenn ein Standmodell einmal fertig ist, kann man außer ansehen und abstauben nichts damit anfangen (meine rein persönliche Meinung).
vielen Dank für die Bilder, habe sie - wie von Dir vermutet - schon vor ca. 2 Jahren angesehen. Bez. dem Einbau der Technik, Versiegelung usw., komme ich ganz gut dran, weil ich den Rumpf über dem 2. Deck längs geteilt habe. Das Deck dass man auf den Fotos sieht ist das 3. Deck. Der Rumpf unter dem 2. Deck ist noch nicht beplankt, kommt als nächstes dran. dann folgt auch die Versiegelung innen und außen. Da der Rumpf unter der Wasserlinie weiß wird (Schwefel-gelb-weiß) wird er auch bis zum 1. Bergholz mit einer 25g GFK-Matte überzogen.
aus meinen Recherchen wurde die Bezeichnung Galeone zur Jahrhundertwende 17-18. Jh. (bei Spaniern auch noch im 18.Jh.) durch den Verwendungszweck -Linienschiff, Ostindienfahrer - ersetzt. Es war ein schleichender Prozess wie auch der Übergang Kolderstock --> Steuerrad, auch um die Jahrhundertwende.
Du hast genug Erfahrung im Fahrmodellbau. Das zeigt die Yemoja. Nun sei aber so gut und lass uns an den Baufortschritten teilnehmen, d.h. mehr Berichte und Bilder bitte. Wichtig ist dabei immer auch die Segelansteuerung. Welche Rumpflänge wird der Segler haben?
b10.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Schonerbrigg habe ich auch geteilt ausgeführt. Im Rumpf ist ein großer Wassertank. Mit ihm wird Auftrieb vernichtet.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Der Lockdown vom Herbst hat sich bei mir mehr und mehr zum "go down" (in den Keller gehen) verwandelt und so hat die Beplankung des Rumpfes Fortschritte gemacht.