Ich bin neu hier und baue seit Dezember 2010 die Soleil Royal von Heller...... Nachdem Marcel (Bradhower) meinte, ich könnte mich mit meinem Modell hier im Forum blicken lassen, will ich mir dieses Kompliment zu Herzen nehmen und euch gerne mein Modell vorstellen, bzw. ab jetzt den Weiterbau des Modelles hier dokumentieren.
Nachdem ich mittlerweile jedoch recht weit mit dem Baustaz gekommen bin und euch hier nicht mind.10 Seiten auf einmal zuposten will, zeige ich euch mal die letzten Bauabschnitte von meiner SR. Falls ihr Fragen zu den Anfängen des Baues habt, haltet euch nicht zurück, bzw. unter http://www.modellboard.net/index.php?topic=32043.0 könnt ihr mal nachlesen, wie alles begonnen hat.
So und hier mal die neuesten Fortschritte am Modell:
Da sich nun der Zeitpunkt naht, an welchem ich mit dem Anbringen der restlichen Segel beginnen werde (Sonntag wird es soweit sein), will ich euch zu erst mal meine Variante zur Takelung der Rahen näher bringen. Dies zum Einen, damit es dann in weiterer Folge nicht zu viel Infos auf einmal werden und ich euch (wie immer halt- man möge es mir verzeihen) komplett verwirre und zum Anderen habe ich mir überlegt, den restlichen BB nun wirklich Schritt für Schritt zu gestalten. Ich hoffe, dies ist ok für euch und ich kann viell. die eine oder andere Seite des Takelns so besser erklären …
Da sich die Takelung der Rahen der Vor- und Großmasrsegel gleichen, genügt es eine Rah zu beschreiben. Hier die Hinteransicht des Großmarssegels: Begonnen habe ich mit den Fußpferden, welche nen max. Abstand von 9mm (entspricht 90cm) zur Rah haben. Die Abstände verringern sich ca. 2mm pro Fußpferd. Lt. Marquardt wurden bei französische Schiffe Springpferde an den Marsrahen erst um 1720 (das sind die in schwarz gehaltenen Dinger unter der Rah) in verwendet- ABER da es einiges gibt was mir „etwas sonderbar“ vorkam und ich es nicht lassen konnte – musste ich da nachbohren….ich bekam nach langem Suchen dann die fehlenden Hintergrundinfos, bzw. einige Tipps. Deshalb wurden einige Teile der Rahen so getakelt, wie es lt. E. Paris in seinem Takelriss der Royal Louis, bzw. der La Couronne darstellte und auch Colbert stellte in seinen Rissen einiges klar. Da waren u.a. nämlich sehr wohl die erwähnten Springpferde angebracht – ebenso habe ich mir einiges aus dem Buch: The Ship oft he Line Part 1+2 von Brian Lavery abgeschaut. Doch dazu später. Als nächster Schritt wurden 3mm einfach Blöcke (die rot eingekreisten) an der Rah befestigt. Die zur Rahmitte stehenden Blöcke dienen zur Schotführung der Brahmsegel- die zwei äußeren werden für das Geitau benötigt. Die grün eingekreisten Dinger sind die Brassen- Schenkel-. Diese wurden NICHT wie es leider oft zu sehen ist nur mit einem kurzen Stropp an der Rahnock befestigt- sondern wie bereits bei den unteren Segeln mit einem längerem Schenkel versehen… Die für die Vor- und Großmarssegel benötigten Refftakel werden erst angebracht wenn das Segel dann am Modell ist… Die blau eingekreisten Blöcke waren meine „Sorgenkinder“. Obwohl für Toppnanten der Marsrahen, die eigentlich bis 1790 gleichzeitig als Schoten der Bramsegel genutzt wurden „normalerweise“ nur ein Block vorgesehen war, habe ich mich dennoch für diesen „Ausnahmefall“ entschieden. Ausschlaggebend dafür waren wieder die Abbildungen von E. Paris, sowie einige Abbildungen div. Modelle aus dem Science Museum in London (in diesem Fall waren die Engländer und Franzosen mal ausnahmsweise der Gleichen Meinung), sowie div. Tafeln von Colbert und u.a. ein Riggingplan von „Sutherlands Shipbuilding Unveiled“ von 1700. Nat. findet man diese speziell Art der „doppelten“ Toppnatenblöcke an der Marsrah auch an vielen anderen Modellen des 17. Jhd. Dieser „Ausnahmefall“ der Toppnanten besagt, dass französische (und auch englische) Linienschiffe um 1700 direkt über dem Schotblock einen Topnantenblock eingebunden hatten. Bei englischen Schiffen bestand diese Kombination aus zwei übereinander gestoppten, verschieden großen Blöcken, die Franzosen nahmen hier nen Block, der dem „normalen“ Violinblock sehr ähnlich war…hierzu nahm ich einen von Heller mitgegebenen Violinblock und bemalte diesen in der üblichen Art und Weise…Die Topnant lief über einen Block unter dem Eselshaupt- ein Bild dazu kommt nach..
Nun zur Vorderseite der Segel Auch hier hatte ich wieder ein paar Probleme betreffend der Blockanbringung. Monfeld, Marqardt und Schrage beschreiben schreiben die Führung der Gordings folgendermaßen: für die Gordings waren zwei Einzelblöcke oder ein Doppelblock zum Fallblock gestroppt. Die Blöcke über dem Fallblock dienten bis 1745 den Nockgordings….ok, schön und gut- ABER (wieder mal) da war doch was….und wieder mal musste ich stöbern und fand die Lösung: Weder E. Paris, noch Colbert noch einige Bilder zeitgenössischer französischer Linienschiffe (bei Englischen waren tatsächlich diese Blockkombinationen angebracht- siehe z.B. den Dreidecker Prince 1670, oder die St. Georg 1701-beide im Science Museum) zeigen diese erwähnte Blockkombination am Fall. Also mal kurz, also grade nur ca. 2 Tage, recherchiert, und draufgekommen, dass der Fall der Marsrahen bei den Franzosen aus einer schlichten Tauschlinge bestand, welche gleich der Unterrahen durch das Eselshaupt liefen….wieder was dazu gelernt…also nichts mit einer Blockkombination in diesem Bereich. Dann habe ich mir nochmals die Bildchen von Colbert und E. Paris hergenommen und bin draufgekommen, dass es da eine Doppelblockanbringung unter der mittleren Quersaling gab. Durch diese werden dann die Nock- und das Bauchgording laufen…wenn jetzt jemand sagt- aber er hatte ja 3 Legeln im Fußliek des Vor- und Großmarssegel angebracht und wiso ist nun blos von einem Bukgording die Rede? Nun die Antwort darauf kommt dann wenn ich das Takeln des laufenden Gutes beschreibe.
Bei der Takelung der Brahmrahen kommt eigentlich nichts Neues dazu. Einziger Unterschied sind die Fußpferde, welche keine Springpferde aufwiesen…..naja, dann kommt da noch, dass die Buk- und Nockgordings nicht an Blöcken an der Rah angebracht waren, sondern mit kurzen Strops direkt an der Stenge befestigt waren. Ebenso ein wenig anders sieht es beim Fall aus, dieser wurde direkt durch die Stenge geführt- dazu aber auch, wenn’s soweit ist, ok?
…so, liebe Leute der bauenden Künste es geht weiter….die letzten beiden zu takelnden Rahen waren die Bagien- und die Kreuzrah. Bei der Bagien-Rah (dies ist jene Rah welche unter dem Kreuzsegel angeschlagen wird) wurden die Fußpferde, Toppnanten, bzw. Schotblöcke (grün eingekreist) in gleicher Weise wie bei den unteren Rahen angebracht). Der Fall jedoch sieht etwas anders aus (rot eingekreist). Dieser wurde Hanger genannt und ersetzt den an der Rah fehlenden „üblichen“ Fall. Ein zweireihiges Perlenrack kommt dann später dran. Das Besondere an dieser Rahen sind die Brassen Schenkel, welche der Rah (ebenso wie bei der Kreuzrah)den Namen geben. Diese wurden nämlich kreuzweise, also vom Steuerbord-Brassenblock zur Backbord-Großwand und umgekehrt belegt. Die Toppnanten gleichen wie gesagt jenen der anderen Rahen. Die blau eingekreisten Blöcke dienen der Schotführung und werden dann beim Takeln des Kreuzsegels zum Einsatz kommen….
…hier die Kreuzrah mit angeschlagenem Segel:
Man sieht die (rot eingekreisten) „verkehrten“, also in Richtung Bug des Schiffes zeigenden Brassen Schenkel. Für die Toppnanten wurden zwei Blöcke (gelb eingekreist) mit einem 3mm Einfach Block angebaut….so, und jetzt geht’s ans Eingemachte…
DIE TAKELUNG DER FOCKSEGEL :D
Beim Takeln der restlichen Segel am Fockmast habe ich mit dem Anbringen des Formarssegel begonnen. Ich habe mich für eine Form der Anbringung des Falles entschieden, welche man NUR beim Takelriss der Royal Louis erkennen kann, bzw.in der Beschreibung von E. Paris zu finden ist. Ich bin mir sicher, dass dies die richtige Variante ist. Hier wird der Fall nämlich folgendermaßen angebracht: Die Variante mit Stengenscheiben (wie bei englischen Schiffen) fällt weg. Ebenso die Anbringung des Falles mit Drehreeps und Block-kombinationen (lt. Mondfeld und Marquardt) …das geht schon alleine platztechnisch nicht (damit meine ich nicht den Maßstab, sondern im Allgemeinen!). Also bleibt die Variante von Paris. Nämlich den Fall beginnend mit starken Tauschlingen an der Rah befestigen, welche in einem 5mm Doppelblock enden (rot eingekreist). Danach eine Talje (beinhaltet einen 3mm Einfach- und einen 3mm Doppelblock) vorbereiten. Der stehende Part (welcher relativ lange gehalten wird), an einem zusätzlich an der Backbordrüste angebrachten Ringbolzen steifsetzen. Der holende Part führt durch den bereits mittig angebrachten 5mm Einfachblock herab an die Steuerbord-Reling und wird dort befestigt.
Ein doppeltes Perlenrack wurde in gleicher Weise wie bei den unteren Segeln angebracht. Dieses wird mit einem weiteren Taljereep an der Fockmars steifgesetzt (rot eingekreist).
Teil 2 der Anbringung waren die Brassen (gelb eingekreist). Die Führung der Vormarsbrasse beginnt am Großstengenstag , fährt dann durch Leitblöcke an der Rah, dann zurück durch die Stagblöcke, weiter hinunter zu weiteren Blöcken am Groß-Stag und danach in gerader Linie zum Deck. Die Brassen werden an einer inneren Scheibe der Fockbeting belegt (war eine mords Fummelei, die dort noch unter zu bringen-das könnt ihr mir glauben).
Es ging weiter mit den Toppnanten: diese wurden bis um 1790 bis um 1790 NICHT gleichzeitig als Schoten der Brahmsegel benutz. Die Führung der Toppnanten beginnt unter dem Eselshaupt durchläuft dann die obere Scheibe des Violinblocks an der Rahnock und läuft zurück zu einem Block unterhalb des Eselshauptes und wird an einem Belegnagel an einem Knecht in der Back steifbesetzt.
Somit kommen wir zum laufenden Gut des Segels. Begonnen habe ich hier mit dem Geitau. Dieses wird ähnlich der unteren Segel angebracht. Das Geitau nimmt seinen Anfang an der Rah, durchläuft den Geitaublock am Schothorn und zurück zu einem gleichen Block (3mm Einzelblock) an der Innenseite der Rah. Dann direkt durch das Loch in der Mars hinunter zu einem weiteren Knecht an der Back.
...die Gordings: Ganz so einfach war es mit den Gordings leider nicht, seufz. Hierfür musste ich (wieder mal) 4 zusätzliche Blöcke (3mm Doppelblöcke) unter der Vorbramsaling anbringen. Die grau eingekreisten Blöcke lies ich einstweile ohne Funktion hängen.
Meine Anbringung der Gordings basieren lt. Marquardt auf Zeichnungen und Fotos in „Souvenirs de Marine“. Hier wird beschrieben, dass Bukgordings der Marssegel um 1700 einzeln und im äußeren der drei im Fußliek befindlichen (grau eingekreist) Gordinglegel befestigt waren. Die liefen entlang des Fußlieks durch die beiden anderen Legel und von dort nach oben, durchlaufen Leitblöcke an der Rah und gehen dann zu einem zweischeibigen Block, der zu beiden Seiten an der Marsrah gestroppt waren. Die Gordings durchlaufen diese Blöcke und jeweils 2 weitere Blöcke, welche am hinteren Längsbalken der Saling angebracht wurden. Belegt werden sie dann (wieder mal, seufz ) an der Fockbeting…
Fast Selbiges gilt für die Nockgordings, welche von einem Legel in der Nähe des unteren Reffbandes ausgehen und über ein weiteres Legel führen.
Dann geht’s wieder rauf zu einem Leitblock und in weiterer Folge durch die zweite Scheibe der Doppelblöcke unter der Saling….Belegung …wieder an der Fockbeting….so langsam wird’s wirklich eng da unten….Refftaljen erspare ich mir mal ausnahmsweise, da ich mir nicht sicher bin, ob welche angebracht waren…bzw. würde diese wieder am Fockbeting belegt werden und ich habe nun wirklich keinen Platz mehr in diesem Bereich- ich hoffe man verzeiht mir diese kleine „Schlampigkeit“
Abschließend habe ich die Schoten angebracht, welche mit einem großen Tauknoten beginnen. Das Schot geht dann durch das Schothorn hinauf zu einem 5mm Block an der Rah und führt danach hinunter zum Deck. Belegt wird das Formarssegelschot an einem größeren Knecht an der Back. Vielmehr ist hier mal zum Glück nicht zu tun.
Zum Glück (oder auch nicht) geht’s nun weiter mit den Bramsegeln.
Der Fall dieser Segel basiert auf einer mit (3mmEinzel) 2 Blöcken, welche an der Rah gestroppt sind und in einem einfach (ebenfalls 3mm) Block enden. Den Fall (wie an div. Stellen beschrieben) durch eine Öffnung an der Stenge zu führen geht sich leider Platztechnisch nicht aus, bzw. kann ich derartiges für französische Schiffe nicht finden. Der Fall (ähnlich wie beim Vormarssegel) wird mit einer Talje (wieder ein einfacher und ein doppelter 3mm Block), welche an der Vorbramsaling in einem Ringbolzen eingehakt wird, steifgesetzt.
Ein Perlenrack für dieses Segel wird nicht erwähnt, bzw. baue ich nicht dazu.
Weiter geht’s mit den Brassen dieses Segels….Die Führung der Vorbrambrasse beginnt am Großbramstag , fährt dann durch Leitblöcke an der Rah, dann zurück durch Stagblöcke, weiter hinunter zu weiteren Blöcken am Großstengenstag und am Großstag. Danach in gerader Linie zum Deck. Bzw. wurden die Brassen der Vorbramsegel bei englischen schiffen dieser Zeit am Glockenstuhl, bzw.in der Nähe des Glockenstuhls belegt. Aber bei kontinentalen Schiffen wurden die Brassen an seitlich des Fockmastes befindlichen Knechten belegt…ich habe sie allerdings am äußersten Ende der Fockbeting steifgesetzt… Die Führung der Toppnanten des Bramsegels gleicht im Prinzip der des Marssegels. Diese beginnt unter dem Eselshaupt durchläuft dann einen 3mm Einfachblock an der Rahnock und läuft zurück zu einem Block unter der Saling und läuft weiter durch einen Führungsblock (3mm) an der Fockunterwand und wird an einem Belegnagel an der Reling verzurrt.
Damit es nicht langweilig wird gibt es bei den Bukgordings nat. wieder mal ne Außnahme:
Bei französischen Schiffen der größten Ordnung wurden die Bukgordings einzeln gefahren. Diese griff in einem mittleren Teil des Fußlieks befestigten Spann, fuhr durch ein weiteres Legel und dann durch eine Kausche, welche in der Nähe des Falls am Stengetopp befestigt war.
…dann durchlief das Gording einen weiteren Block (2mm) hinter dem Stengetopp und wird an einem weiteren Ringbolzen an der Mars belegt…so langsam wird’s auch hier schon ein bisschen eng. Nockgordings gab es zur Zeit der SR in diesem Bereich keine…zumindest kann ich keine Hinweise dazu finden…das Gleiche gilt für etwaige Refftaljen…falls ich mich irren sollte, oder jemand näheres weiß- bitte lasst es mich wissen..
Die Geitaue wurden gleich wie bei den unteren Segeln gefahren und wurden ebenfalls an einem Ringbolzen an der Mars belegt. Sämtliche Bulins kommen noch an das Modell…
So…und nun mal ein paar Gesamteindrücke….
Ich hoffe, ich langweile niemanden mit meinem Geschreibe und hoffe, ihr konntet mir halbwegs folgen ...
irgendwo hat mal einer in irgendeinem Forum geschrieben, er habe mal von einem Ösi( nicht abwertend gemeint) eine Soleil gesehen die super gebaut war. Kann ja eignetlich nur Deine gewesen sein. Super Schiffchen!!
Klasse das der Baubericht deiner soleil nun auch hier zu finden ist Ich finde das schiff einfach nur toll wie du es baust. Sieht wirklich super aus bisher
Das nächste Segel ist dran und fertig getakelt*freu*...da das Großmarssegel in Sachen Takelung jedoch gleich dem bereits beschriebenen Formarssegel ist ( mit ner kleinen Ausnahme- zu dieser ein wenig später), will ich euch diesmal nicht "nur zutexten", sondern (ausnahmsweise mal ) hauptsächlich Bilder sprechen lassen...
Doch bevor ich das Großmarssegel anbrachte, kam erst mal Aktion" Saubermachen im Bugbereich" inkl. der berteits vorbereiteten aufgeschossenen Taue, bzw. ebenfalls das Anbringen der noch fehglenden Bulins der restlichen zwei Fockmastsegel dran.
Die Führung der Bulins ist mal ausnahmsweise auch im Heller Plan richtig angegeben (gibts ja gar nicht ), dershalb auch hier nur ein Bildchen...
...so und nun zum angesprochenen Großmarssegel mit der einzigen Ausnahme (betreffend Takelung) zum Formarssegel Diese ist nämlich, dass dass die Brassen hier am Besanstag ihren Anfang nehmen, durch die Blöcke an den Brassenschenkel an der Großmarsrah laufen und dann durch weitere (3mm) Blöcke an der Besanwant und nicht wie beim Formarssegelan Blöcke des Stages führen.
Fest gemacht werden die Brassen in weiterer Folge an der Reling im Bereich Besanwant..das war es auch schon...
Ein Lehrstück der Takelung von Schiffen dieser Epoche! Bin immer wieder begeistert über den Elan, den Du Dich in dieser komplizierten Angelegen zeigt. Kompliment und Anerkennung, sascha.
...tatara....Trommelwirbel...es ist soweit...das letzte Segel ist dran und sämtliches laufende Gut ist angebracht (ich kanns ger nicht glauben)...
Da ich erst eben damit fertig geworden bin, kommen nun nur ein paar Bildchen ohne detaillierte Beschreibung der Bauabschnitte, die folgt in den nähsten Tagen....
...sooooo...und jetzt werde ich mir zur Feier des Tages ein gepflegtes Bierchen genehmigen und an euch denken....
Geiles Teil ! Und großes Kompliment ,herforragend gemachte Segel und auch die Takelung Ich krieg jetzt schon graue Haare ,wenn ich an meine denke. Der Rumpfbau macht mir ja Spaß, aber die Takelung geht bei mir nur sehr schleppend foran. Aber deine Bilder sind mal wieder ein Ansporn . Weiter so.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Hui...DANKE für eure Komplimente!! Soooo meine lieben Kollegen der bauenden Künste. Es ist soweit. Meine SR ist bis auf die Flaggen, die aber noch nicht angekommen sind fertig. Fast pünktlich zum 2. „Geburtstag“ sind nun endlich alle Taue verzurrt und alles dort, wo es sein soll. Da dies wieder mal ein etwas längerer BB mit vielen Bildern wird (wurde so gewunschen), werde ich ihn auch diesmal in 2 Etappen schreiben…
….ähh…wo war ich eigentlich stehen geblieben beim letzten BB…aja- beim Großmarssegel..
Weiter ging es also mit dem Großbramsegel- wobei dieses exakt gleich dem Vormarssegel getakelt wurde und deshalb will ich mich hier auch nicht näher aufhalten
Nun kam also die Takelung der Kreuzrah an die Reihe. Das auffällige an dieser Rah ist, dass die Brassen nicht wie üblich parallel zu einander laufen, sondern sie liefen kreuzweise. Soll heißen, dass sie vom Steuerbord-Brassenblock zur Backbord-Großwant und umgekehrt liefen. Von dieser Eigenart erhielt die Rah seinen Namen. Darüber wurde und wird viel diskutiert und warum dies so war und was denn der Sinn dahinter ist weiß niemand zu 100%. So sieht das dann von seitlich-oben aus: Befestigt wird diese Rah mit einem schlichten Hanger aus nem 0,5mm garn- befestigt direkt unter dem Eselshaupt. Er ersetzte hier vollständig das .an dieser Rah fehlende Fall. Das Besanmarssegel wird im Prinzip gleich der anderen Marssegel getakelt-mit ner Ausnahme…nämlich den Bulins…DENN auch diese laufen kreuzweise zu ihren Belegstellen an der Reling, nachdem sie einen Leitblock in der hitersten Wand des Großmastes durchlaufen haben. …hier seht ihr sehr schön die Führung der Brassen der Besanmarsrah, welche durch Leitblöcke an der Piek der Besanrute laufen, dann weiter durch Leitblöcke an der Besanwant und schlussendlich an der Reling verzurrt werden… Was in diesem Bereich noch fehlte, war das Schot des Besansegels. Der Schot bestand aus einer Talje, die einen einfachen Block am Schothorn eingehakt hatte und einem Ringbolzen am Fuß des Flaggenstockes...die Adleraugen unter euch werden viell. bereits bemerkt haben, dass da was fehlt…naja…ähäm…mein Flaggenmast hat vor längerer Zeit das zeitliche gesegnet…daher habe ich kurzerhand einen Ersatz aus der bereits für den Sprietmast benötigten Stahlstange angefertigt und mit dem Einbau bis ganz zum Schluss gewartet.. Als dies getan war, kamen die Bulins der restlichen zwei Segel dran….bei den beiden restlichen Großsegel wurden diese wie im Plan von Heller beschrieben verlegt. Nämlich über div. Leitblöcke an den Großstenge- und Bramstengestag und dann hinunter an Deck, bzw. das Brambulin wurde in der Vormars belegt(dort sieht es zwischenzeitlich auch etwas voll aus)........Ende Teil 1