Kurz: Flaggen auf die Gaffel sind nicht ungewohn, sieht man ofter bei diese kleinschiffe (sicher die mit VIP's an bord).
Ich denke da es kein Baum gibt am Unterseite, die Falte wird verursacht duch ein leine am Lee. Hat sicherlich nichts mit das Schwert zu tun: das Schwert wird mit ain Talje auf/hinten die relung bedient.
Die Tonnen. Ja, da denkt mann an "Wein, Weib, und gesang' :) Aber ich denke das es eher etwas zu tun hat mit Buoyen....
Ja, für die Bedienung der Seitenschwerter gibt es ein Takel, das meist parallel zur Reling angeordnet ist.
Die fragliche 'Leine' ist ein Geitau, mit dem das Schothorn zum Mast hin aufgeholt werden kann, um schnell den Wind aus dem Segel nehmen zu können. Das Geitau trägt zur Faltenbildung bei, aber die Falte würde sich auch formen, wenn man die Schot nachläßt.
Wo ist Leine »F«, »Voetreep«, belegt. Wird das »Fußreep«(?) beim Segeln benötigt? Oder ist es nur wichtig wenn der Spriet als Ladebaum genutzt wird?
Klabauter
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Spriettakelung.jpg
Nicht beim Segeln, die Reep is betnotigt um die Spriet nieder zu holen. Wird meist mit ein kleine Spill (hinter dem Mast, oder ziemlich weit nach hinten gegen die Reling bedient.
Dann kommt das Reep (die Reep?) auf das kleine Spill an der Achterkante der kleinen Hütte (s. Modellfoto). Damit macht das kleine Spill dort auch einen Sinn!
Klaus
Klabauter
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P1000660.jpg
Zur Flagge an der Gaffel: Das war nicht so ungewöhnlich, der Pigstick. Wie heißt das Teil auf deutsch bzw niederländisch?
Anbei noch eine Zeichnung die ich mal im Netz gefunden hatte, dank an den ursprünglichen Ersteller.
dafi
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post-68-0-29991300-142170
So einen Flaggenstock, der neben dem Masttop aufgezogen ist, führen moderne Segelschiffe auch noch. Ich kann es oft im Hamburger Hafen bei den niederländischen Seglern sehen. Der Lotsenschoner No. 5 ELBE fuhr sowas auch (als er noch heile war )
ELBE No. 5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und den kleinen Flaggenstock auf der Piek einer historischen Gaffel bzw. einer Spreizgaffel bzw. eines Spriets ist oft auf Gemälden oder Modellen niederländischer Statenjachten zu erkennen.
Zitat von dafi im Beitrag #43 Ich bin jetzt schon ein paar Mal über dieses Bild gestolpert und jetzt weiß ich warum: die freifliegende Fahne am freifliegenden Segelkopf. Ist hier im Segel die Diagonalfalte (ja auch hier gibt es eine, diesmal nicht die Schwerkraft sondern die Spiere) falsch herum dargestellt?
Und die schon gestellte Frage nach den Fässern interessiert mich noch immer :-)
XXXDAn
Die Falte im Segel, vom Masttopp zum Unterliek laufend, wird das in Lee durchhängende Backstag sein. Eigentlich müste in Luv das durchgesetzte Backstag auf den Bild zu sehen sein während in Lee das Backstag weggenommen ist. Mein Lieblingsschiffer (Eigner eines Ewers) hat mir erklärt, dass dieses Stag in Lee weggenommen wird da es keinen Zug aushalten muss und die Segelführung behindert. Auf der Luvseite fängt das Backstag entsprechend den Druck auf den Mast auf.
Bleibt noch eien Frage: Was ist mit den Tonnen? Die Theorie mit dem Genever überzeigt mich nicht ganz...
Bin mir sicher, von welchen Tonnen die Rede ist, aber Fässer und Tonnen waren die Container von damals. So ziemlich alle Waren, die entweder selbst feucht/flüssig waren oder gegen Feuchtigkeit geschützt werden mußten, wurden in Tonnen verpackt.
Es geht um die Fässer, welche auf dem Gemälde beidseits des Ruderschaftes gefahren werden. Sind es Bojen? Wird darin etwas transportiert? Wenn »Ja«: Warum hängen sie dann aussenbords?
Ah, die hatte ich gar nicht bemerkt. Sehr merkwürdig. Kann mich auch nicht erinnern, so etwas schon einmal gesehen zu haben.
Wenn es Fahrwassermarkierungen wären, dann wären sie stark mit Eisen beschlagen.
Bei einem Fischerboot würde ich auf Netzbojen tippen, der Kleidung der Herren nach an Bord ist das aber kein Fischerboot - oder wird jedenfalls im Augenblick nicht zum Fischen verwendet.
Man müßte mal andere Gemälde durchforsten, ob solche Fässer irgendwo dargestellt wurden.
ich bin traurig. Nun ist im Juli auch unser Herbert Karting gestorben. Mit ihm hatte ich gelegentlich gemailt. Mehrere Schoner, Ewer und Yachten habe ich nach seinen Plänen gebaut. Der Karl Marquardt ist auch nicht mehr und ebenso der Horst Menzel. Er war ja der Fachmann für niederländische Kleinschiffe. Zu Deinen Fragen in Beitrag #50/51 schrieb er: "Das an der Achterkante der Luke eingezeichnete Spill (eines Rumpfmodells) ist ein Beweis dafür, dass zu diesem Schiff eine Spriettakelung gehört. Dieses Spill diente überwiegend dazu, den schweren Sprietbaum zu hissen oder zu fieren. Es wurden aber auch Lasten damit bewegt.(Die Tjalk, H. Menzel, Kiel 1985, S. 96) Diese Sachverhalte bleiben uns gegenwärtig, solange wir uns bemühen und die Texte lesen. Nun schreibe ich ja gelegentlich auch Texte zu historischen Schiffen; im Logbuch, in der ModellWerft oder mitunter hier im Forum. Da habe ich weiland einen Bericht über den Bojer verfasst mit Recherche und der baulichen Entwicklung. Unser Jan wollte, dass das Modell die Hochnockausführung beim Sprietbaum bekommt und so habe ich es dann auch gemacht, will ja keinen Ärger..@amateur Natürlich hat das Fahrmodell auch den besagten Spill und erklärt hab ichs auch. Aber die Leute lesen es nicht. Das macht mich traurig.
PS.: Und wannde genau guckst, siehste auch die "Kette", die den Sprietbaum trägt. (Beitrag # 32) Wir vom Fach nennen sie Standaard. Steht alles im Bojerbericht...
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!