da ich die letzten Monate, aus vielen verschiedenen Gründen, nicht ganz auf dem Damm war, musste ich was unternehmen. Meine Werft war klinisch rein, meine UVO's (unvollendete Objekte) sahen mich mitleidsvoll an, meine Konzentration ließ nach 5 min dramatisch nach und Körper Geist und Seele wollten nicht mehr so wie ich wollte. Ärzte und vor allem Neurologen brachten dann Klarheit in die Sache und auf einmal hatte ich viel Zeit und brauchte Ablenkung. Und das schönste, dass kribbeln in den Fingern kam wieder, ihr kennt das bestimmt. An Holz habe ich mich noch nicht getraut, die Enterprize hatte ich gnadenlos versaut, und so musste was her was relativ schnell ging und vor allem Spass machte. Die Wahl viel schwer zwischen der Wolf und der Papegojan. Meine Frau hat mir bei der Entscheidung geholfen und war froh als ich auf "Sofort kaufen" gedrückt hatte. Die Lieferung erfolgte dann am 16.11. und ich habe angefangen. Der lasercut Satz wurde von Marcel ja hier:
beschrieben, also spar ich mir das. Die Werft war ja aufgeräumt, ich brauchte nur noch die Kleber zurecht stellen. Zuvor habe ich mir noch den Kittifix besorgt, der Uhu des Ostens. Er sollte für das vorhaben gut sein, hatte ich gelesen. Und es hat sich bewahrheitet, er kann flüssig verwendet werden, nach ablüften auch als Kontaktkleber und was mir wichtig war, er zieht keine Fäden. Ich habe aber nur lösungshaltiges Zeugs verwendet, also nicht dieses lösungsmittelfreies grünes Zeug.
DSCI0008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Spanten und der Kiel wurden mit der Rasierklinge aus dem Karton gelöst und die Kanten mit feinem Schleifpapier bearbeitet.
Beim Zusammenstecken ging es am Bug nicht richtig und nach dem Studium der Anleitung stellte ich fest, dass da eine Kante zu viel war. Also ein beherzter Schnitt und das Problem war gelöst.
Hier muss, das wusste ich von der Enterprize noch, penibel genau gearbeitet werden, ansonsten gibt es Probleme mit dem Rest.
Da ich kein Pinselkünstler bin und als nächstes die Decks dran kamen, habe ich diese mit Ahorn beplankt. Die Kalfaterung wurde mit Edding angedeutet. da wo icg beschlossen habe das man in die Tiefen des Schiffes schauen kann wurden die Spanten schwarz angemalt und das original Deck verwendet.
Aber irgendwie fehlte die Dübelung, denn auf den Kartondecks war sie da und sah nicht schlecht aus. Also mit einem 0,5 mm Bohrer Löscher gebohrt, mit Ponal Express ausgefüllt, drüber geschliffen und fertig. So habe ich das dann auch bei den anderen Decks gemacht. Da die Decks ja in einige "Nasen" auf den Spanten eingepasst werden mussten, habe ich die letzten Leisten nach ankleben des Decks auf dem Spantengerüst gemacht. Hat funktioniert.
Dann ging es an die erste von drei Beplankungsschichten. Abwechseln von Bug und Heck geklebt entstand dann eine Rumpfform. Vorher habe ich die Spanten natürlich gestrakt. Da ist Vorsicht angebracht, denn der Karton ist nicht Holz. Als gestrakt war wurden alle Spanten mit Sekundenkleber getränkt. Dadurch werden sie hart und fransen nicht aus. und ich bin über jede Klebestelle gleich mit feinem Schleifpapier drüber.
Dann kamen die Schotten an die Reihe. Shipyard hatte hier vorgesehen, alles in braun zu halten. Davon bin ich abgekommen und habe für die Klinkerbeplankung die Farbe gewählt, die auch für die Klinker am Schanzkleid vorgesehen war. Außerdem waren keine Fensterscheiben und oder Gitter vorgesehen. Da habe ich noch was in der Vorratskiste gefunden und kurzerhand angebaut.
Nun wurde die zweite Beplankung vervollständigt. Auf den letzten Bilder sieht das schon etwas pervers aus, aber ich habe nach dem Ankleben die Kartonstreifen mit feinem Schleifpapier angedrückt. dadurch wurden auch gleich die kleinen Erhebungen, die die Spanten verursachten, ausgeglichen. Übrigens müssen die Kartonstreifen vorgeformt werden. Dafür eignet sich hervorragend ein Rundholz, ca. 8-10 mm Durchmesser.
Nun ging es an die dritte Beplankungsschicht. Alsö kartonstreifen für Kartonstreifen, vom Dug aus angefangen. Shipjard hat die Streifen mit Übermaß in der Länge gefertigt. Das was übersteht wird dann einfach abgeschnitten. Auf diese dritte und letzte Beplankungsschicht kamen dann die Berghölzer. da ich die Befürchtung hatte, dass man die aufgedruckte Dübelung nach der farbbehandlung nicht mehr sieht, bin ich mit einem spitzen Schleifeinsatz ran und habe die Dübelungsmarkierungen vertieft. Siehe die letzten beiden Bilder.
Im Vordersteven ist eine Schitzerei. Ich habe überlegt diese, weil sie halt konstruktionsbedingt relativ flach ist, heraus zu schneiden und neu zu schnitzen. das habe ich mir aber noch nicht zugetraut. Also wurden die Erhöhungen mit eine Zahstocher und Ponal imitiert und dann mit Goldfarbe Revell 94 bemalt.
Es ging nun an das Bemalen des Rumpfes, eine Disziplin vor der ich Bammel hatte. Ruck zuck ist alles versaut. Also die A-Backen zusammen gekniffen, gewartet bis Ruhe im Haus war und los gepinselt.
Heute wurde der Unterwasserrumpf bemalt, alles freihändig. Ich habe mir das Abkleben nicht getraut, ich hatte Befürchtungen, dass ich beim Lösen vom Malerkrepp den Karton mit kaputt mache. Es ging so einigermaßen. Und das ist der Stand zur Zeit.