Hallo, Kay, entschuldige bitte meine Frage. Ich hatte nicht genau hingeschaut. Du beplankst entsprechend Werners Vorschlag.
Hallo Werner, im Februar sprichst Du von Deiner Überlegung zur einer ökonomischeren Beplankungsart der Niederländer. Im Juni wiederholst Du Deine Begründung für diese unkoventionelle Art der Beplankung, die Du nun aber als tatsächlich praktizierte Technik darlegst. Mich würde nun der Literaturbeleg interessieren, der aus der Hypothese Realität entstehen ließ. Nichts für ungut, charli.
Je nach Schiffsform, und vor allem dem Vorschiff lassen sich Planken an den Rumpf legen. Bei einem Schiff 1:1 suchen sich die Schifbauer die "richtige" Lage. Man kann das schon am Spantenriss sehen, wie sich eine Planke legen lässt. Meine für die Eendracht umgesetzte Beplankung kann schon bei einem anderen, etwas schlankeren Vorschiff, nicht umzusetzen sein. Mehr gibt es da nicht zu berichten. Versuche mal, im Netz der Netze entsprechend Schiffstypen (Original) zu finden. Dort ist dann zu sehen, wie der Schiffbauer das gemacht hat.
Hi, Werner, es ging mir darum, klarzustellen, dass die von Dir vorgeschlagene Beplankungsart keine verifizierbare Basis besitzt. Wir sollten uns davor hüten, in den Masche des Schweizer Schriftstellers "Friedrich von Däniken" zu verfallen. Im Übrigen halte ich die Befestigung der z.T. extrem spitz zulaufenden Planken im Bugbereich in der Realität für sehr problematisch. Eine theoretisch gelegte Planke ist eben noch keine befestigte. Diese Bedenken gelten natürlich nicht für Kays Schottspantenmodell, bei dem die Schottspanten-Zwischenräume auch noch hölzern geschlossen wurden, also irreale Befestigungsflächen geschaffen wurden. Nichts für ungut, charli.
Was hatte Däniken mit dem niederländischen Schiffbau zu tun? Wir werden sehen, ob Kay die Beplankung nach meinen Unterlagen ausführen kann. Das hat natürlich nichts mehr mit theoretischen Ansätzen zu tun. Mach dir bitte die Mühe, und gehe auf die Suche nach Schiffen 1:1 mit einem völligen Vorschiff. Du wirst dann sehen, wie die Niederländer das, was du in Zweifel ziehst, praktisch umgesetzt haben. Im übrigen hatten die niederländischen Schiffe des 16., 17. und auch noch im 18. Jahrhundert sehr kleine Spantabstände. Und im Vorschiff gab es dann sehr wenig Luft, Holz an Holz. Da gab es immer eine Möglichkeit, eine Bolzen zu setzen.
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Zitat von scharli im Beitrag #243Hi, Werner, es ging mir darum, klarzustellen, dass die von Dir vorgeschlagene Beplankungsart keine verifizierbare Basis besitzt.
Hi scharli,
gute Feststellung. Aber ist nicht ein Teil von allem was wir bauen hypothetisch? Gerade was die Beplankung angeht ist m.E. der Spielraum so groß, hatte der Schiffbauer so viele Freiheiten, war so sehr an das Naturprodukt Holz gebunden. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass z.B. die Planke 7 am Originalen Rumpf Bb und Stb gleich lang gewesen sind. Meiner bescheidenen Meinung nach wurde das Holz so verbaut wie es gekommen ist, ausschlaggebend waren der Wuchs und die Länge. Wenn wir uns nur die Decks der Wasa und Mary Rose ansehen, sehen wir das da alles "vernagelt" wurde was gerade da war. Und was will man bei einem Rumpfbau verifizieren ? Dieses Teil lag ganz in den Händen der Schiffbaumeister. Ich habe noch nirgens in der Literatur ein Plankenschema für den Rumpf gesehen, was nicht heißt das es dieses nicht gibt. Neulich hatte mir ein bekannter Marinehistoriker gesagt, dass die Eendracht im Heckbereich gar nicht so gebaut sein könne, dass untere Barkholz sei niemals nicht komplett bei einer Stückpforte durchgeschnitten gewesen. Ich habe ihn dann auf alle vdW hingewiesen, die ich von der Eendracht kenne, und behauptet das sich vdW ja nicht in allen Zeichnungen den gleichen Fehler erlaubt haben wird. Keine Antwort war dann die Antwort. Noch ein Bsp. Wer das Buch über die Mary Rose Zuhause hat, Band Zwei,"Mary Rose Your Noblesse Shippe", schaut mal bitte in dem beiliegenden Plänen nach. Auf dem Plan "Reconstruction of the External Starboard Elevation, Sheet F3 sieht man zwischen Section 3 und 5 sich das zweite Barkholz an. Die Laschung ist entgegengesetzt. Hab ich so noch nie gesehen. Ebenfalls viel mir die Planke in Section 10 auf, die wie bei den Holländern über den Achternsteven geht. Habe ich bei den Engländern auch noch nicht gesehen. Ich will nur damit zum Ausdruck bringen, dass ich den Stein der Weisen leider noch nicht gefunden habe, dass Forschungsgebiet ist riesengroß und ich zitiere einfach mal Zimmermann "Bauen wir nicht zu schön?" Die Schiffe damals waren bis auf wenige Ausnahmen Gebrauchsgegenstände, gebaut um entweder Frachten zu transportieren oder als Waffe. Sie mussten den Anforderungen genügen, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn jemand zum Andübeln der Planke statt 5 eben 7 Dübel gebraucht hat, was solls? Hauptsache war doch es hat gehalten.
Hallo Kay, besser kanns man nicht sagen. Wir sind in unserer Zeit an Serienfertigung gewöhnt. Jede Schraube wird heute exakt beschrieben und hat ihren Platz im fertigen Fahrzeug. Damals war alles Einzelfertigung, und Material war sau teuer. Regeln (wie Plankenschema) wurden mit Sicherheit aufgestellt, aber man hielt sich nur mit großem Toleranzbereich an dieselben. Und Planken wurden mit Sicherheit mit sogenannter "Endlosverlegung" aufgedübelt. (Also wies kommt) Das ist am wirtschaftlichsten mit dem Material.
Endlosverlegung wird z.B. heute noch im Innenausbau bei Laminatböden angewandt, obwohl Material heute billiger ist.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Ich denke, dass wir zwischen Modellbau und historischem Schiffbau unterscheiden müssen. Die technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit kann man wohl nicht mit der Zeit im 17. Jahrhundert vergleichen. Wir haben heute ja schon Schwierigkeiten damit, die Denkweise der damaligen Menschen zu erfassen. Sie, die damaligen Menschen, dachten und handelten ganz anders, als wir uns das heute vorstellen können. Material war gerade um die Mitte des Jahrhunderts (um 1653/54) nicht an jeder Ecke zu bekommen. Häufig kann das in den Unterlagen der Archive herausgelesen werden. Krummholz war auch schon zu Zeiten des Eendrachtbaus schlecht zu bekommen. Da wurde schon genau hingeguckt, welche Planke wo eingebaut werden konnte. Selbst gebrauchte Hölzer von älteren Schiffen wurden gerne verwendet. C. van Yk gab seinen Lesern gute Ratschläge, wenn es zum Beispiel um das Material für ein Gangspill ging. Der Schiffbauer war angehalten, schon sehr früh geeignetes Holz auf den entsprechenden Märkten in Dordrecht, Amsterdam usw. zu kaufen und zu kennzeichnen. Diese Problematik zog sich durch den gesamten Bau eines Schiffes. Selbst bei den Rundhölzern gab es schnell mal Engpässe, wenn die Lieferanten aus welchen Gründen auch immer nicht liefern konnten, oder nicht durften. Auch damals wurde von politischer Seite massiv in den Handel eingegriffen, wenn es den Interessen des Fürsten etc. in den Kram passte.
Hallo, Kay, sind Sie im Urlaub oder gar krank? Seit einem Monat hört man nichts von Ihrer Eendracht. Gibt es überhaupt keine Neuigkeiten? Schönen Gruß, scharli
Zitat von scharli im Beitrag #248Hallo, Kay, sind Sie im Urlaub oder gar krank? Seit einem Monat hört man nichts von Ihrer Eendracht. Gibt es überhaupt keine Neuigkeiten? Schönen Gruß, scharli
Hallo scharli,
danke der Nachfrage, gesundheitlich geht es mir ausgezeichnet ! Und ja, ich habe Urlaub, den ich aber nicht mit Modellbau verbringe, da ich noch Familie habe,die auch mal etwas von mir haben möchte, da ich ansonsten noch im Berufsleben stehe und dafür 12 h täglich unterwegs bin. Nebenbei bin ich noch mit Übersetzungsarbeiten beschäftigt, habe ab und zu den Rasen zu mähen, Instandsetzungsarbeiten am Haus sind auch immer wieder nötig, Arztbesuche mit unserer pflegebedürftigen 84 jährigen Oma sind auch nicht ohne. Um zur Eendracht zu kommen, der Unterwasserrumpf ist fertig, muss noch beschliffen werden. Ich kann mir aber im Sommer eine schönere Beschäftigung vorstellen als einen Rumpf zu schleifen. Ich hoffe das waren genug Ausführungen, warum es bei der Eendracht mal schnell, mal etwas langsamer voran geht. Und übrigens, hier im Forum sind wir alle per Du, da wir der gleichen Leidenschaft frönen.
Guten Tag, Kay, es beruhigt mich zu hören, dass Sie wohlauf sind und sich im Urlaub befinden. Ihre sehr ausführliche Pflichten-Aufzählung zeigt mir, dass Sie in meiner neugierigen Frage einen Vorwurf vermuten. Das tut mir leid. Da ich der Meinung bin, dass die gleiche Liebhaberei keineswegs an die heute so beliebte Duzerei geknüpft ist, ziehe ich gegenüber mir unbekannten Personen das Sie vor. Täte ich dies nicht, hätte ich Ihnen auf Ihre Antwort lediglich "Pedd di man ni op'n Slips" geantwortet. Nichts für ungut, scharli
In #241 werde ich von scharli mit Du angeredet, später nicht mehr, keine Ahnung warum nun so. Aber jeder wie er es braucht und möchte. Habe ich kein Problem damit. Ich weiß aber was ich in Zukunft nicht tun werde. Und @Charlie1805 , keine Angst, ich bleib geschmeidig. Ich lebe nach folgendem Spruch - So blöd wie ich es brauche kann mir eh keiner kommen- und damit bin ich immer gut gefahren