Der Säbel hat seinen Ursprung im Indo-Persischen Raum und wurde dann durch die Eroberungen der Osmanen weiter verbreitet, bis er schließlich auch, durch die Eroberung Südspaniens durch die Mauren und die Berohung durch die Türken, in ganz Europa bekannt wurde. Millitärisch in Verwendung kam er vor allem bei den leichteren Reitereinheiten in Osteuropa. Ende des 15. Jahrhunderts. Im 16. und 17. Jahrhundert gingen Teilweise auch andere Einheiten zu diesem Waffentyp über. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er zur Hauptwaffe bei fast allen Einheiten. Vom 20. Jahrhundert an bis in die Jetztzeit wird der Säbel nur mehr als Präsentationswaffe verwendet . Der Säbel wird sowohl zum Hieb wie auch zum Stich verwendet.
Säbel und die Unterschiede im Lauf der Zeit Je nach Krümmung der Klinge liegt der Vorteil beim Hieb oder beim Stich. Die Krümmung wird durch die Pfeilhöhe angegeben. Man stellt sich beim Säbel die Klingenkrümmung wie einen Bogen vor. Vom Klingenansatz am Gefäß wird eine Gerade bis zur Klingenspitze gezogen - bezeichnet als Sehne wie beim Bogen. Nun wird der Abstand von der tiefsten Stelle der Klingenkrümmung am Klingenrücken bis zur Sehne gemessen. Dieses Maß ist die Pfeilhöhe.
schifferlbauer
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Natürlich gab es im Laufe der Zeit Veränderungen bei den Klingen und ebenso bei den Gefäßen. In die Gefäße konnten sowohl gerade wie auch gekrümmte Klingen eingebaut werden. Noch um 1800 findet man gekrümmte und gerade Klingen mit den gleichen Gefäßen bei der englischen Marine.
schifferlbauer
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Nun zu den Unterschieden bei den Klingen und den Gefäßen. In Kriegszeiten - die über die Jahrhunderte verteilt - fast immer und überall - bestanden, war das Beschaffen von kriegstauglichen Waffen nicht ganz so einfach wie es auf den ersten Blick erscheint. Wichtig war der Preis und die Anzahl der Waffen die benötigt wurden. Da die Reglementierung der Waffen erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann. gab es keine einheitlichen Waffen für die unterschiedlichen Einheiten. Es wurden bei der Marine, so wie bei Infanterie und der Kavallerie alles mit dem man Hauen und Stechen konnte verwendet. Der einzige Unterschied bestand in der Klingenlänge. Die Kavallerie benutze längere Klingen, da sie vom Pferd kämpfen musste. Die Infanterie bis zur Einführung des Bajonetts und die Marine, bevorzugten kürzere Klingen da sie meist im Nahkampf waren Die Engländer verwendeten zu Beginn des 17. Jahrhunderts auch steirische Säbel. Belegt durch Oberst Sinclair der 1610 diesen Säbeltyp einführte. Es war ein Säbel mit komplettem Hand- und Daumenschutz. Seit dieser Zeit werden Waffen - egal ob mit gekrümmter oder gerader Klinge - im englischen als Sinclair hilted sword oder saber bezeichnet.
schifferlbauer
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Bis auf frühe Einzelstücke kann man davon ausgehen, dass ab den Kämpfen von Kaiser Karl V. Habsburg in der Ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Säbel in größerer Anzahl verwendet wurden. Ich zeige euch daher einen Schweizer Säbel von 1540 und zwei Steirische Säbel - Siclair hilted von 1580 und 1600.
Wird fiortgestzt Grüße Willi (schifferlbauer)
schifferlbauer
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Da es die unterschiedlichsten Formen bei Säbeln gab und dieses Forum kein Blankwaffenforum ist möchte ich mich auf eine geringe Anzahl dieser Waffen bei der Vorstellung beschränken.
schifferlbauer
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Der Grund warum dem Säbel immer öfters der Vorzug gegenüber dem Degen gegeben wurden, lag daran dass die Rüstung durch die rasante Verbesserung der Feuerwaffen abgelegt wurde. Auch ein starker Hieb mit dem Säbel hätte eine Rüstung nicht durchschlagen können. Die langen Spitzen der Degen konnten jedoch in die ungeschützten Zwischenräume einer Rüstung stechen. Da die Schutzkleidung mehr und mehr durch den Einsatz der Feuerwaffen abgeschafft wurde, hatte der Säbel im Gefecht mehr Wirkung als ein Degen, da sowohl beim Stechen als auch beim Hauen die Wunden des Gegners größer waren als beim Degen.
Als nächsten Beitrag werde ich auf die Feuerwaffen vom Luntenschloss bis ins 19. Jahrhundert eingehen.
Grüße Willi (schifferlbauer)
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
Ein wunderbare Übersicht und eine fantastische Sammlung! Vielen Dank, daß Du uns mit diesen tollen Bilder daran teilhaben läßt!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ein toller Beitrag, Danke, und eine großartige Sammlung. Mein Sohnmann, der Fechten lernt, und ich können uns an den Bilder nicht sattsehen! Has du auch Vormittelalterliches in der Sammlung? Ansonsten könnte ich versuchen (wenn es denn die Zeit mal erlaubt) etwas aus archäologischen Publikationen zusammenstellen.
Ich habe leider keine vormittelalterlichen Waffen, wobei ich dazu sagen muss, dass eine Zeitangabe vielleicht nicht schlecht wäre. Die Schwerter haben sich seit der Zeit der Römer, Kelten usw bis zur Zeit der Kreuzgefäße nicht sehr verändert. Außer dass sich die Klingen durch den Übergang von der Kupfer- zur Eisenzeit in Metallurgie und Form verändert haben. Abgesehen von den Germanischen Schwertern Sax und Gramarsax, die Teiweise die Form von langen Messern, wie sie noch im 16. Jahrhundert verwendet wurden, hatten. Natürlich bauen auch manche Modellbauer Griechische und Römische Galeeren (Trieren) und für diese wären vielleicht auch die Waffen der Frühzeit interessant. Wenn sich dein Sohn für das Fechten interessiert, sollte er sich die Artikel über die Schwerter und Degen ansehen, die ich im Forum geschrieben habe.
Grüße Willi (schifferlbauer)
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
deine Beiträge haben wir uns schon mehrmals in aller Ausführlichkeit angeschaut und werden es sicher immer wieder tun. Mit dem Degen hat er sich sogar schon mal eine Bronzemedaille bei einem Kinderturnier geholt :) Die Schwerter ab der mittleren Bronzezeit bis zum Frühen Mittelalter durchlaufen schon eine recht vielfältige Entwicklung, sowohl was Klingenform, wie auch die Befestigung der Klinge betrifft. Dadurch kann man (in Grenzen) etwas über die vermutliche Verwendung der Waffe herausfinden. Natürlich ist die Quellenlage nicht so gut wie für spätere Zeiten, daher kann man nicht so in´s Detail gehen. Ich gebe zu, dass das Thema für die meisten Modellbauer hier vom zeitlichen Rahmen her eher irrelevant ist, aber möglicherweise interessiert es doch den einen oder anderen als eine Art Abrundung.
Deine Ausführungen zum Thema vormittelalterliche Waffen könnten doch mehr Interesse bei den Forumsmitgliedern finden als anfangs dachte. Also stell bitte Bilder ins Forum. Die geschichtliche Entwicklung der Hieb und Stichwaffen bis zum Mittelalter zeigt dann die Gründe für die Veänderungen auf. Vielleicht kannst du auch Gewichtsvergleiche und Klingenmaße einstellen.
Liebe Grüße Willi (schifferlbauer)
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
Mache ich gerne sobald ich dazu komme. Ich muss mal meine alten Vorlesungsskripte durchforsten. Maße sind immer dabei, das ehemalige Gewicht hat sich durch Korrosion natürlich oft verändert. Ich könnt natürlich auch mal nach Wien kommen und im Naturhistorischen die Säle 12 und 13 plündern. Da hat es Schätze!