Jetzt wurde ich neugierig: Läusepflicht, der Platz vor der Back, welcher den Matrosen zum Aufenthalte dient. Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg
Zitat von pollux im Beitrag #30Hi Peter, liegen die unteren Trempel der seitlichen Pforten mit der Läuseplicht auf gleicher Höhe?
...da muss ich passen! @pollux Den Begriff 'Läusepflicht' kenne ich noch nicht- muss ich zu meiner Schande gestehen. Zwar kann ich mir vorstellen, dass man die 'Entlausung' außerhalb vornahm, aber sei's drum. Hier einmal das Ganze von vorn und hinten - vorgestrichen-.
Okay, dachte der Begriff sei bekannt. Also das bißchen Deck vor dem Bugschott, dort wo der Bugspriet nach innen durchgeht. Die beiden Fotos in #29, es schaut so aus als lägen die Stückpforten in den Schiffsseiten und jene im Bugschott (neben den Türen) auf unterschiedlicher Höhe. Das mag eine Täuschung durch die Perspektive sein. Falls nicht, wollte darauf aufmerksam machen, die Pforten sollten in gleicher Höhe über dem Deck liegen.
Wenn man so ab dem 2. Viertel des 19. Jh. unterwegs ist, kennt man den Begriff eher nicht, da ab dann die Back bis hin zum Bugspriet reichte. Das heißt natürlich nicht, daß es keine Läuse mehr gab .
Ich frage mich was der Begriff eigentlich meint, einen offen Raum (Plicht) in dem Läuse ein Spielfeld hatten oder (wohl eher) einen offenen Raum in dem sich die Mannschaft der Läuse (teilweise) entledigen konnte, ohne diese auf Kollegen zu schnippen?
Zitat von wefalck im Beitrag #34einen offenen Raum in dem sich die Mannschaft der Läuse (teilweise) entledigen konnte, ohne diese auf Kollegen zu schnippen?
Zitat von wefalck im Beitrag #34Wenn man so ab dem 2. Viertel des 19. Jh. unterwegs ist, kennt man den Begriff eher nicht, da ab dann die Back bis hin zum Bugspriet reichte.
...das war es nicht, Eberhard @wefalck Vor vielen Jahren hatte ich mich intensiv mit Schiffen und ihrer Geschichte aus dem 16.- 17. Jahrhundert befasst, wobei mir der Begriff "Läusepflicht" nie untergekommen ist , auch die PRINCE hat eine solche.
Das Frontschott wurde angebaut, die angepassten Aborte flankieren die "Läusepflicht" (). Der Bugspriet und sein Widerlager wurden gepönt. Die Auflanger des Widerlagers werden später mit den Decksbalken des zweiten Batteriedecks verbunden.
Die 'saubere Wasserlinie kommt', wenn das Gröbste im Bugbereicht erledigt ist.
SAM_1384.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
SAM_1385.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei der Ausrichtung vom Bug her fiel mir auf, dass sich die unteren 'Ausläufer' des Schegs verzogen haben, eine Folge der eingangs der Recherche dokumentierten Verformung des Schegs. Recherche: LE SOLEIL ROYAL von 1690 , Maßstab 1:100, Heller -meine Neuauflage- . Sie haben sich während der Aushärtung klamm- heimlich verschoben und sind so verbacken, dass sie sich mit meinen üblichen Hilfsmitteln nicht richten ließen; also- brutales Wegschneiden und mit 'Bordmitteln' neu machen, das dauert natürlich durch die zwischenzeitlichen Aushärtephasen.
...der Prototyp eines 28- Pfünders der ersten Batterie mit größerem Radstand, nach vorn versetztem Rohrwiegenlager und durch die Raperte geführtem Brooktau ( @dafi ). Er hatte es dankenswerterweise noch einmal in Erinnerung gerufen.
Die Langrohr- 28- Pfünder in der ersten Batterie scheinen zunächst unterdimensioniert. Dieses Kaliber trug sie in der Schlacht von Barfleur aufgrund höherer Reichweite und Durchschlagskraft gegenüber größeren Kalibern.
... habe ich auch das Gefühl. Jedenfalls sollte das Rohrlager zwischen den Achsen liegen ... Sollten die Lagerzapfen des Rohres nicht auch etwas vorlich vom Schwerpunkt des Rohres liegen, also etwas weiter nach hinten. Die Hebeösen dürften etwa über dem Schwerpunkt angedordnet sein, damit das Rohr beim Anhaben mehr oder weniger horizontal liegt.
[quote="dafi"|p226389]aber müsste die Vorderachse nicht noch weitere auf Vorderkante?
....siehste, kam mir auch komisch vor. Zumindest von späteren Ausführungen kannte ich es, aber warum sollte es im 17. Jahrhundert anders sein- ( die Markierungen an der Unterseite des Lafettenbodens )
...die Kanonen de ersten Batterie- mit den fachgerechten Änderungen ( Nachvornverlegung der Rohrwiegenlager, veränderter Radstand, Brooktauführung )
SAM_1395.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) die Einzelteile wurden vorbereitet. Auch die Wangen bekamen ihr Profil.
SAM_1396.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) gegenüber der früheren Ausgabe wurden die Lafetten überarbeitet ( Hersteller ), keine 'Kisten auf Rädern' mehr.
SAM_1398.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 'gepönt' und Brooktaue eingezogen
SAM_1394.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) das Experiment mit der komplizierten Farbmischung zur gealterten Bronze hat sich gelohnt
Es müssen nun Haken für die Brooktaue fabriziert werden und nach Einbau der Kanonen noch die Flappen der Rohrwiegen.
Im Bereich der "Läusepflicht" wurde nachgearbeitet und die 'Spinnkloben' an der Sprietzurring angebracht - eigentlich nicht bemerkenswert, wenn da nicht die begriffliche Verwirrung wäre-
SAM_1401.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
-so wird im guten alten Mondfeld dieses Konstrukt als Tausendbein bezeichnet, an anderer Stelle in seinem Buch sind die Spinnkloben abgebildet, die er auch so benannt hatte. Meines Wissens sind Tausenbeine diese wuscheligen Tauumkleidungen gegen ein Schamfilen ( scheuern ) von Tauen oder jenen an Segeln.