das nächste UVO ist an der reihe. Die HMS Cleopatra aus dem Hause Shipyard wurde von mir vor einigen Jahren als Bogen und Lasercut Ergänzungssatz gekauft und angefangen. Der Bau wurde von mir ganz normal mit den Spanten und der ersten Papierlage angefangen. Dann bin ich auf Holz umgestiegen und habe die zweite Beplankung aus Holzfurnier hergestellt. Ebenso die Decksplanken. Die Fotos sind weg, irgendwo in einem alten PC der das Leben ausgehaucht hat. Also müssen wir mit dem fertigen Rumpf starten. Hier mal ein paar Eindrücke vom Bogen:
Ich habe dann mal angefangen und mich mit dem Heck beschäftigt. Der Spiegel war von mir schon gebaut worden, so dass es an die Seitentaschen ging. Zuerst wurden die Seitenfenster imitiert, das Glas mit blauer Farbe und die Rahmen mit 1 mm bzw. innen mit 0,5 mm Kartonstreifen. Hier zuerst der heckspiegel:
Weiter ging es mit dem Galion. War schon etwas knifflig in der Größe. Alle Teile wurden ausgeschnitten und verstärkt. Dann wurde das Galion gebaut und zum Schluss farblich gestaltet.
Für die Galionsfigur habe ich noch ein paar Reststücke Birne gefunden. Die Grundfigur habe ich aus drei Teilen zusammen gesetzt und so dem lauf und der Breite des Galionsschegs angepasst.
Nebenbei werden noch die Lafetten gebaut und ebenso die Beiboote. Die Beiboote sind die ersten die ich in meiner Modellbaulaufbahn baue. Ich habe mich bis jetzt immer davor gedrückt. Schaun wir mal was raus kommt.
da lacht das Kartonmodellbauerherz! Feine, saubere Arbeit zeigst du hier. Das einzige, was mich bei den Shipyard-Modellen aus dieser Epoche immer wieder skeptisch den Kopf bewegen lässt, ist die blau-goldige Umrandung. Das haben sie sich offenbar von den Werftmodellen im NMM abgeguckt und ziehen es gnadenlos durch, egal ob bei Enterprize, Mercury, Wolf, Cleopatra... Ich glaube, es war @achilles , der zu diesem Thema mal eine alte Navy-Order aus der Zeit ausgegraben hat, die sich mit dieser Thematik befasst. Ich such das mal raus. Aber das soll keine Kritik sein - lediglich eine kleine kritische Anmerkung.
Mein Sessel bleibt jedenfalls hier in der ersten Reihe stehen.
Zitat von Bonden im Beitrag #7eine alte Navy-Order aus der Zeit ausgegraben hat, die sich mit dieser Thematik befasst. Ich such das mal raus.
Hier hab ich es, zwar ohne Quelle, aber die finde ich auch noch, wenn es gewünscht wird: Gemäß einer Navy Board Order von 1715 sollten Linienschiffe zwischen den "rails" aus Kostengründen schwarz gestrichen werden. Blaue Farbe und Friesmalereien waren lediglich Flaggschiffen vorbehalten. Diese Order galt übrigens bis 1780 und wurden offenbar auch strikt eingehalten.
Was da also für Linienschiffe galt, galt dann sicher auch für kleinere Schiffe.
danke. Und mit dem blauen Schanzkleid magst Du recht haben, gerade bei den kleinen Schiffen. Ich muss ehrlich gestehen ich habe mir da gar keine Gedanken gemacht. Als nächstes habe ich ja die Bellona hier als UVO noch liegen, wenn ich da nach dem Modell im NMM gehe kommt es ran, das Blaue.
VALE, B. (2020): Pitch, Paint, Varnish and the Changing Colour Schemes of Royal Navy Warship, 1775-1815: A Summary of Existing Knowlege.- The Mariner’s Mirror, 106(1): 30-42.
gibt es ein paar interessante Beobachtungen zu diesem Thema. Bei einem Farbwechsel z.B. mußten zuerst alte Bestände aufgebraucht werden, da die Zuteilungen jährlich erfolgten und strikt kontigentiert waren. Kapitäne konnte bis zu einem gewissen Grade von den Vorschriften abweichen, mußte dann aber das Material selbst bezahlen.
Sodele, etwas ging es weiter. Die Beiboote habe ich mit Kirsche beplankt und dann farbig gestaltet. Ich habe wieder festgestellt, Beiboote liegen mir nicht. Durchquälen ist wohl der richtige Ausdruck dafür, aber das Ergebnis entschädigt. Das sind übrigens die ersten Beiboote in meiner Modellbaulaufbahn.
Ahoi @kay Deine Boote wissen zu gefallen - und alles andere sowieso. Dein "Durchquälen" hat sich ausgezahlt - und man sieht dem Ergebnis die Quälerei nicht an. Ich weiß, was du da durchgemacht hast - meine ersten Beiboote haben mich auch etliche Nerven gekostet...
Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel. In den Archiven des NMM haben einige As-Built Pläne überdauert, die genau diese Verzierungen zeigen. In den 1770er Jahren habe ich die Pläne der HMS Bristol (50 guns) und der HM Sloop Fly (14 guns).
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
ich hätte viele, viele Fragen - weiss aber nicht, ob ich Deinen Thread hier misbrauchen darf dafür?
Wie verklebt man eigentlich am Besten solche wunderschöne Karton-Modelle? Gerade das Spantengerüst - da sind ja die Spanten und der Kiel nur über die Stirnflächen in Kontakt? Welchen Kleber verwendet Ihr und wie bringt ihr ihn an welche Stelle? IN den Spalt - oder wie die Silikondichtungen im Badezimmer als "Kehlnaht"?