"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Ahoi! Irgendwann gegen 1968 ein Kollege im Arbeitsplatz gab mir 4 Hefte einer schwedischen Bastelmagazine, wo auch ein BB einer französische Schebeke drin war. Damals in Ungarn wusste wahrscheinlich kaum jemand, was eine Schebecke war. Ich war begeistert von dem Schiff. Natürlich kontte/kann ich nicht Schwedisch. Aber am Anhang war die Adresse das Musee de la Marine in Paris. Also kurzerhand bestellte dort die Risse von der Schebecke in 1:75 und habe angefangen das Modell zu bauen. Was aber- wie es sich später herausstellte – ein ziemlich gewagtes Unterfangen war, mit meiner damaligen Übung oder vielleicht besser gesagt „Unübung“. Den Rumpf habe ich noch gut hinbekommen, auch den Schnitzerei auf dem oberen Spegel ist gelungen. Aber die Schnitzerei auf den Bordwänden des Halbdecks konnte ich in 1:75 nicht bewältigen. Aber die kleine Liebe zu den Schebecken ist geblieben. Vor 10 Jahren konnte ich den Baukasten dieser Schebecke bei einem Händler für 200€ erwerben. Die Bauanleitung war „natürlich“ miserabel. Zum Glück hatte ich noch die Risse vom Museum.
Also die Verbesserungen bzw. Tunings:
Nach der Bauanleitun sollte der Querschnitt des Hauptspantes so aussehen: Übersetzung: A dobozos modell föborda metszete: Querschnitt des Hauptspantes des Baukastenmodells. A rács : Die Gräting A pumpák ( amiket a doboz rajza kötélbaknak vél) : Die Pumpen ( die als Tauknechte benennt werden)
Der Querschnitt auf dem französischen Riss sieht so aus:
1.- Die Decksbalken des Hauptdecks. 2.- Die zwei seitliche „Hilfdecks“. Az igazi föborda: Das echte Hauptspant
1.- Ich habe das Hauptdeck nach dem französischen Riss gebaut. 2.- Die Grätings. Nach der Bauanleitung stehen die Grätings 2 mm hoch auf den Seitendecks. Das wäre beim echten Schiff 10 cm!
Was natürlich total Unsinn ist. Abgesehen davon, dass die Grätings auf dem fr. Riss in die Seitendecks eingesenkt sind, habe ich mir Gedanken gemacht. Wie auf diesem Foto sichtbar ist, bei 10 cm hohen Grätings:1.- Man könnte die Geschütze nicht in Schrägstellung vorne und achtern bringen und abfeuern. 2.- Sehr wahrscheinlich hätte es bei der Bedienung der Kanonen viele Knöchel- und Beinbruch gegeben bei solchen Grätings. Also eingesenkt.
3.- Die Pumpen – die angebliche Knechte. Ich nahm an, dass die Mastpumpen waren, wie bei Mondfeld.
Und habe ich die genauso gebaut.
4.- Ich wollte ein Fass vor der Küche haben. Aber nicht so:
Überlegen wir mal: Was würde mit so einem unbefestigten Fass passieren im Sturm? Stellen wir uns vor: So ein Fass war ung. 1,2-1,5 m lang und 0,9-1,2 m dick. Und nehmen wir an, dass es halb oder 3/4 voll mit Wasser ist. Was für eine Verwüstung auf dem Deck hätte es verursachen können!
Also befestigen: Und nebenbei noch mit Zapfhahn und Holzpütz versehen.
5.- Das Boot – weil die das mitgelieferte Boot auch miserabel war, musste ich ein neues im Eigenbau herstellen.
6.- Bordwände des Halbdecks Die obere durchgebrochene Ornamente der Bordwände ohne "Blumen" waren aus 4 mm Sperrholz ausgelasert. Hier war auch Eigenbau gefragt. 7.- Auf dem pariser Riss sind neben dem unteren Spiegel 2 Köpfe dargestellt. In einem Spezialspielwarenladen habe ich 2 Zinnfigurenhelden - Wargames oder so - gekauft, Köpfe abgesägt und neben dem Spiegel befestigt. 8.- Und "natürlich" alle aus Holzpaste hergestellten Figuren und Ornamente mussten verfeinert werden. 9.- Sämtliche 21mm lange Drehbassen habe ich noch bei Krick gekauft.
Danke Dafi! Ich bin neugierig was für akribische Holzmodelle Du bauen könntest, mit Deiner Liebe zu Details! Aber ehrlich! Warum probierst Du das nicht einmal? Nicht, dass ich Kunststoffmodelle abwerten will. Früher habe ich auch einige gebaut. Aber ich finde Holz schöner. Grüße - Laszlo
wirklich sehr schöne Verbesserungen hast du an dem Modell vorgenommen, vielen Dank für die Vorstellungen und Erklärungen und es ist vor allem der Beweis dafür, was auch an einem durchschnittlichen Bausatz alles möglich sein kann :o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Das Modell ist Ihnen außerordentlich gut gelungen! Alle Achtung!! Wie schon gesagt wurde, sind die Verbesserungen durch gute Ideen einfach toll!
Vor 20 Jahren und davor habe ich in Ungarn für 6 Jahre gelebt und sprach gut Ungarisch, doch durch Wechsel in der Arbeit spreche ich heute meistens English und habe viel von Ihrer Sprache vergessen, leider = saijnos! Minden Jòt kìvànok!
Hallo Flamenco, ich bin ein ganz Neuer in diesem Forum. Beim Stöbern was denn hier so los ist bin ich auf Deine Schebecke gestoßen. Kaum zu glauben aber wahr: Anfang dieser Woche habe ich den bestimmt seit 10 jahren bei mir rumliegenden Bausatz hervorgeholt und begonnen die Spanten einzuleimen. Und nun sehe ich Dein phantastisches Modell. Toll gemacht ! Ich werde zumindest mit den Augen bei Dir stehlen und versuchen zumindest zum Teil an Dein Schiff heranzukommen.
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1750; französische Schebecke aus Aeropicola Baukasten, gesupert - 1:50
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17.06.2012 22:20 (zuletzt bearbeitet: 06.12.2013 23:25)
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miserabel. Zum Glück hatte ich noch die Risse vom Museum.
