Im Rahmen der diesjährigen Weihnachtsfeier wurde auch ein Besuch des Panometers im alten Gasometer der Stadt Leipzig organisiert. Derzeit ein 360 Grad-Panorama der Titanic.
Die Ausstellung ist für den maritim Interessierten ein TOTALER Reinfall: - viel drumrum über die Herstellung von Stahl (Brücken, Eisenbahn) - einige Infos zum Schwesterschiff Olympic - es gibt ca. 5 m Lange Decks- und Spantenrisse der Titanic - Ja SUPER - senkrecht aufgehängt, auf Gewebe gedruckt in einem halbdunklen Raum - d.h. man kann ca. 20% erkennen - generell und absolut störend laute (gewaltige, schwer tragendende und schwülstige, sich endlos wiederholende Musik) die a) einem völlig auf den Sack geht und b) das Verstehen einer Führung unnötig erschwert - lebensgefährliche Inszenierung - In der Mitte des Gasometers steht ein Turm, den man besteigen kann - nur das leider zwischendurch die Beleuchtung abgeschaltet wird und man dann die Treppenstufen leider absolut nicht mehr erkennt - die Hoffnung, im Shop etwas aussagekräftiges zur Titanic zu finden, kann man vergessen - dort werden nur der "Künstler" und seine Ausstellungen gefeiert. Zur Titanic nix, nada , njente
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Massiver Einspruch! Und zwar wegen der übertrieben krassen Wortwahl ("Reisewarnung") und auch wegen der offenbar völlig übertriebenen Erwartungshaltung.
Reisewarnungen werden im Allgemeinen aus völlig anderen Gründen herausgegeben; ich habe insofern Probleme, wenn dieser Begriff in einem solchen Zusammenhang genannt wird. Dann zur Erwartungshaltung und der Enttäuschung, für 10 Euronen nicht mehr geboten zu bekommen: Da malt ein Künstler ein riesiges 360°-Panoramabild. 32 Meter hoch. 110 Meter im Umfang. Das ist erst einmal eine anzuerkennende künstlerische Leistung. Dann wird da rundrum noch ein Stück Ausstellung gebaut, mit ein paar Exponaten, Infotafeln, multimedialen Stationen vielleicht. Und man weiß, dass die Menschen, die da hinkommen, auch ein wenig Entertainment erwarten. Da muss man dann eben auch den Mainstream bedienen; schließlich braucht es auch zahlende Besucher, um die getätigten Investitionen wieder reinzubekommen und auch noch ein paar Groschen für den eigenen Lebensunterhalt zurückzubekommen. So eine Präsentation ist nie ein Museum; es ist Unterhaltung mit ein wenig volkstümlich rübergebrachtem Infotainment. Das kann man gut oder schlecht finden. Die Frage ist: Mit welcher Erwartungshaltung sehe ich mir sowas an?
Und dann mal generell zu den Panaromabildern dieses Künstlers:
Ich habe mir bisher alle Panorama-Bilder von Asisi in Leipzig und auch in Dresden angeschaut und wurde bisher nie enttäuscht. Das Titanic-Projekt kenne ich noch nicht, habe es aber nach wie vor auf meiner "Agenda", wie es jetzt immer so schön heißt. "Lebensgefährliche Inszenierung" halte ich für extrem übertrieben! Bei den bisherigen Projekten wechselte das Licht, man stellte immer einen kompletten Tageszyklus dar. Ja, da war es dann auf dem Turm in der Mitte auch arg dunkel, und man musste sich vorsichtig bewegen. Aber Lebensgefahr definiere ich anders. Der Mittelpunkt ist nun mal das Panoramabild (egal zu welchem Thema), welches an sich ja bereits eine Riesenleistung darstellt. Das Rahmenprogramm bietet dort stets ein wenig Information zum Thema des Bildes, aber wer erwartet, dass dann mal eben ein komplettes Museum aufgebaut wird, erwartet m.E. viel zu viel. Der Reiz dieser Bilder besteht u.a. genau darin, dass man sich durch den Turm dem Bild auf mehreren Etagen nähern kann und jedes mal einen neuen Blick bekommt. Ich erinnere mich immer wieder gern an das Bild vom antiken Rom - als Rom-Liebhaber erkannte ich da so viele Sachen, die ich im heutigen Zustand schon live erleben durfte, das war echt toll.
Die Kritik am fehlenden Literaturangebot im Shop zum Thema Titanic kann man ja so mal weitergeben. Da geht sicher was.
Wenn ich mir das Titanicbild selbst angeschaut habe, werde ich hier mich hier nochmal zu Wort melden.
Dem Bonden muss ich recht geben. Ich kenne zwar nur das Panorama von Pergamon, welches in Berlin stand, aber es hat mich sehr beeindruckt. Der Kerl weis, was er tut.
Das es dem einen oder anderen nicht gefällt oder die Erwartungen nicht gerecht wird, ist nachvollziehbar, aber dann tritt man es nicht gleich in Grund und Boden.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte