Vor längerer Zeit einst ritt mich der Teufel, und ich setzte mir in den Kopf, ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert nachzubauen: "Die Eendracht und andere Schiffe der Flotte" von L. Backhuizen. Nach reiflichem Bemühen- und nicht zuletzt mit Unterstützung hier im Forum- ging die Sache dann doch recht gut aus.
Seither bummeln die beiden Hauptschiffe dieses Unterfangens etwas verloren unter einer Nylonhülle herum, damit wenigstens der Staub abgehalten wird. Es war an der Zeit, für eine anständige Vitrine zu sorgen.
Dafür braucht es ein Sück "See" im Umfang von 40 x 25 cm. Wie immer habe ich als Unterlage ein Stück "Paulownia" verwendet, leicht, stabil und preiswert. Das Holz lässt sich auch ganz gut schnitzen. Darauf kam eine 1 cm- dicke Platte Styropor, in welche die groben Umrisse der beiden Rümpfe eingezeichnet wurden. Aus den Ausschnitten fertigte ich moderate Wellen, kleine Leistenabschnitte von dreieckigem Durchmesser, und klebte sie auf die Platte, dann eine Lage Haushaltskrepp (in kleine Stücke gerissen, nicht geschnitten!), das mit verdünntem Weißleim ordentlich eingesumpft wurde.
Als Nächstes bereitete ich einen Brei aus Wandspachtel, Wasser und einem Rest blauer Wandfarbe, und übermalte die Oberfläche mit "Meer", um den Niveau- Unterschied zwischen ebener Fläche und Wellenbergen anzupassen, wobei es ganz gut ist, hier schon gewisse Abschnitte mit Weiß, Grau, Blau, Grün abzutönen, damit kein allzu einheitlicher Farbüberzug entsteht. Es sollte so wirken, als würden Wolken das Licht unterschiedlich erscheinen lassen. Dann treten Weiß und ein wenig Grau auf den Plan, und zum Schluss ein Überzug aus Mattlack, wobei es wichtig ist, daß alle Schichten gut durchtrocknen, sonst wird es ein "Craquelé-Meer"!
Es gibt gewiss unterschiedliche Herangehensweisen bei der Gestaltung von Wasseroberflächen, und auch viele chemische Substanzen, die dafür eingesetzt werden können; ich bleibe aber bei dieser Methode, denn die Substanzen verändern sich oft im Laufe der Jahre, wobei man nie weiß, in welche Richtung. Auch der finanzielle Aspekt spielt eine Rolle, meine Methode basiert eigentlich auf Abfall ( das Haushaltspapier darf sogar benützt sein.....).
Die Anpassung der Wellen an die Bordwände ließe sich besser gestalten, aber ich will die Möglichkeit haben, die Schiffe wieder herauszunehmen, deshalb darf es keinen Kontakt zwischen Wasser und Schiff geben. Eine Schraube von unten muß als Anker genügen.
walter
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Hallo, Jörg, wieder im Lande? Und, pro forma sei's gefragt: Mit allem Gepäck und so....?
Fahrmodelle baue ich in diesem Leben sicher keine mehr. Ich bewundere die technische Umsetzung und die RC- Herausforderungen, aber nachdem meine Rümpflein nur mehr 15 - 20 cm lang sind, wird das nichts mit Schwimmen. Die Tonne-, na, die war einfach da, spielte mit bei dem gebauten Wasserschinken, ich dachte mir, ich hänge einfach ein Schifflein dran.....
walter
P. s.: Schön, daß Ihr wieder da seid!
P. p. s.: Vielen Dank auch an alle LKDs!*)
*) ...Like- Knopf- Drücker.....
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Hallo Walter, Sehr schön ausgeführt und dies in diser Größe oder sollte ich besser Kleinhei schreiben. Falls es dies Wort überhaupt gibt. Baust Du noch eine schöne Vitrine dazu ? Gibt Schutz und wertet noch mehr auf.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Gewiss, Kay, das war ja die Basis dafür, nur muss ich für das Acrylglas in die Stadt fahren, da lasse ich immer ein paar Dinge zusammenkommen, damit sich das auszahlt. walter
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@Gebbi .... es war zu dieser Zeit üblich, gepökelten Klabautermann als Verpflegung für eventuelle Kriegsgefangene mitzuführen. Wegen der Klabautergefahren war es ratsam, diese Verpflegung aussenbords in einer angela(s)chten Tonne zu transportieren. walter hat das mit der gewohnten Bravour gemeistert und wirklichkeitsnah dargestellt
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Auf die Gefahr hin, hier den Einen oder den Anderen zu enttäuschen-, bei der Gestaltung der Vitrinen liegt mein Hauptaugenmerk auf Stabilität und Wirtschaftlichkeit, soll heißen, daß meine Gene es mir verweigern, einen Gegenstand mit dem Materialwert von 5-10 Euro in einer Vitrine unterzubringen, die in Vielfaches davon kostet.
Die Beschaffung einer preiswerten Vitrine, das wäre sicher eine Diskussion wert, vor allem für die Kleinmaßstabbauer. Die meisten Modelle entstehen hier jedoch, denke ich, in größeren Maßstäben, da kann dann die Sache schon ordentlich ins Geld gehen.
Ich habe mir ein System aus 2 mm- Glas und Aluminiumprofilen zurechtgelegt, günstiger geht es nicht. Eigentlich sind die Kästen selbsttragend. Viel hängt davon ab, wie genau der Zuschneider im Baumarkt arbeitet, deshalb bin ich zu diesen Leuten immer sehr freundlich......
walter
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Das ist gut, sagt der Mann mit dem Koffer. Immer recht freundlich zum Personal. Sollte man diesem Bodenseehaften Matthias auch empfehlen. Mir so einen Schmarren aufzubinden, echt schnäch! @Mr. Pett
Ich kenn mich aus. Es ist der Stöpsel. Kräftig gesegelt und die Schiffe liegen auf dem Trockenen, bzw. der Paulowina.
Gruß
Jörg
PS, Aber schön sieht es aus!
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Du meinst so eine Art Badewannenstoppel, und wenn man den herauszieht, dann rinnt das Meer ab......gluckgluck......und die Schiffe liegen auf dem Trockenen.........?
Seltsame Dinge, auf die manche Zeitgenossen in diesem an sich ja ganz netten Forum doch kommen, der eine lagert gepökelten Klabauter in Tonnen, die auf dem Meer schwimmen, andere sehen das Wasser von Dioramen durch Badewannenabflüsse rinnen.....da kriegt man ja nasse Füsse......Dali hätte sowas malen können, oder Magritte.....
walter
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Wohlbewanderter Walter, auch ich bin immer wieder verstört. Auf welch seltsame Dinge die Kollegen oft kommen. Deine Idee, die Schiffe in einer Vitrine einzuhausen, ist nachahmenswert. Früher habe ich die Modelle jedes Jahr auf die Terrasse getragen und abgestaubt. Mit Pinsel und Föhn. Dann wurden es immer mehr und Zweijahresintervalle. Ich sollte eigentlich, aber es ist ziemlich kalt draußen. Walter, wir schaffen uns unsere Probleme selbst!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von walter im Beitrag #10...Es ist der Stöpsel! (Zitat Jörg)
Seltsame Dinge, auf die manche Zeitgenossen in diesem an sich ja ganz netten Forum doch kommen, der eine lagert gepökelten Klabauter in Tonnen, die auf dem Meer schwimmen, andere sehen das Wasser von Dioramen durch Badewannenabflüsse rinnen.....da kriegt man ja nasse Füsse......Dali hätte sowas malen können, oder Magritte.....
walter
Die merkwürdigste Idee kam doch von dir lieber walter. Zwei Schiffe in eine durchsichtige Kiste stopfen und dann hoffen, das es gut aussieht
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
"Zwei Schiffe in eine durchsichtige Kiste stopfen und dann hoffen, das es gut aussieht " (Zitat von Mr. Pett)
Du hast natürlich recht, Matthias, deshalb versuche ich es diesmal mit nur einem Schiff, einem Boot, einem Wal, und einer Menge Wasser........
Nachdem ich bei den Vorbereitungen für das "Einhausen" verschiedener Modellbausünden gerade so schön im Schwung bin, habe ich mir auch die Überreste des Moby- Dick- Abenteuers vorgenommen. Damals habe ich zwei Wal- Dummies gebaut, wobei einer gerade ein Walfangboot knackt, und das Walfangschiff, die räudige "Pequod". Zusammen mit einem weiteren Boot und einigen Figuren habe ich daraus auf einer Fläche " in der Größe von 40 x 25 cm dieses Diorama gebaut. Darum herum entsteht dann irgendwann die Vitrine:
walter
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