Hallo Kay @Padua007 Ja, das ist dasselbe Modell. Ich habe gerade nach langer Suche Deinen Bericht gefunden. Allerdings zweifle ich den Maßstab von Amati an...lt. meiner Recherche dürfte sich der Maßstab irgendwo zwischen 1:80 und 1:85 ansiedeln. Wie Du, so tendiere ich auch bei diesem Modell zur Ningpo-Dschunke, wobei viele, viele Details hier nicht stimmen. Gerade die beigelegten Abrubbelbilder der Bug- und Heckbemalung sind mir sehr suspekt. Deshalb habe ich eine eigene Bemalung angebracht, die aber ebenfalls keinen Anspruch auf Richtigkeit hegt. Gerade die Anbringung des Vogels Feng am Heck wird heftig diskutiert. Auch mein Yin-Yang-Zeichen ist dort nicht immer typisch. Alles Auslegungssache. Was mir an Deinem Modell auffällt, ist das fehlende 2. Beiboot und die beiden fehlenden kleinen Plattformen mit den hochziehbaren Treppen unterhalb des Achterdecks. War das Absicht bzw. gibt es einen Grund, den ich bei mir übersehen bzw. überlesen habe?
@Marcopolo Hallo Marc, Bei mir waren bedruckte Bretter dabei, somit war Bug und Heckbemalung gegeben. Ich hatte mir zwei Bücher aus der blauen Serie über Dchunken besorgt und dort werden diese Motive gezeigt. Da es keine Baupläne von realen Dschunken gibt habe ich mich an das gehalten was in den Büchern steht und was ich in Asien selbst gessehen habe. Da ich damals noch nicht wusste wie ich das zweite Plastikbeiboot als Holzboot darstellen kann habe ich es weggelassen Eine solche Treppenkonstruktion konnte ich auch nicht finden, meist wurden einfache Bohlen oder Better verwendet um an Board zu kommen. Das Maßstabsproblem war mir bisher noch garnicht aufgefallen. Meist führen die Dschunken ein Beiboot mit welches vor Dreck, Teer und sonst undefinierbaren Dinge tiefdreckschwarz ist. Das Modell war das erste historische Schiffsmodell was ich gebaut hatte (2004-2010), hatte mich lange mit den Segeln rumgeplagt. Unser Forum kannte ich damals noch nicht um mir Rat zu holen. Deshalb meine Dschunke nicht zu kritschen ansehen. War mehr Therapie gegen Stress als historischer Schiffsmodellbau.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Liebe Freunde des gehobenen Schiffsmodellbaus, Der Amati Bausatz war die Grundlage für Kays und Marcs Modell. Ungeklärt ist, ob die Hersteller einen Plan oder ein Modell als Vorlage benutzt oder einfach etwas Gefälliges entworfen haben. Kay vermutet, dasas es sich um die Wiedergabe einer Ningpo - Seedschunke handeln könnte. Meine Unterlagen sind spärlich, ich habe auch nur die von Kay erwähnten Bücher aus der Blauen Reihe. Die überwältigende Mehrheit der Dschunken hatte eine Bodenplatte, denn sie entwickelten sich ja aus dem Floß.@Padua007 Das Amati Modell hat eine sehr europäisch anmutende Rumpfform und ist auf Kiel gebaut. Leider geben meine Bücher keinen Aufschluss über die Rumpfform der Ningpo Dschunke. Hier wäre ein Querriss eine große Hilfe. Die Abbildung der verwandten Amoy- Dschunke zeigt im Seitenriss einen Kiel, aber es lässt sich nicht erschließen, ob der Rumpf seitlich gerundet ist. Zur Ningpo Dschunke bemerkt P. Wieg (Blaue Reihe), dass das Heck eine elliptische Form hatte. Das könnte man bei Marks Modell mit viel gutem Willen bestätigen. Wieg fährt fort, dass das Haupfmotiv auf dem Heckspiegel der Vogel Feng (Hansi) ist. Stimmig ist die aufgebrochene Bugform mit dem dreieckigen Querschott als Abschluss. Hier wurde häufig das Tigermotiv aufgemalt. Dieses Bugmotiv sollte das Schiff vor den Gefahren des Meeres schützen. Ob Marcs Tigerlein das schafft, sei dahingestellt. Wieg schreibt, dass die oft zu findenden Gangways (Fallreeps) wohl auf europäischem Einfluss beruhen. Hier noch ein zarter Tip an Marc. Der Gute hat sich ja erstmals an die farbliche Gestaltung getraut. Meine Quelle berichtet, dass das Unterwasserschiff mit einer weißen Mischung aus Kalk und Holzöl versehen war, um den Bewuchs zu hemmen.
Was ich eigentlich sagen möchte. Wir wissen zu wenig! Wir drei sollten einen Ausflug machen nach Hong Kong in das UK Museum. Dort sind zahlreiche Dschunkenmodelle ausgestellt. Ihr wollt nicht? Dann wenigstens ins Science Museum in London mit der Collection of Junk Models. Das würde mein Feng Shui ungemein verbessern @Foxtrott
Sonntäglicher Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Bin nächsten Sonntag in HongKong, leider nur beim Stopp over nach Taiwan. Schade ! So eine Herrenrunde in einem Schifffahrtsmuseum, da müssen die uns bestimmt rauszerren wenn die Feierabend haben.
@Gebbi , Jörg Du hast mit deinen Aussagen recht. Ich war jung, war in China und hatte nur selten Zeit. Auch fehlte damals die Lust sich so tief einzuarbeiten, weil jung dachte ich so eine Baukastenfirma liefert was rechtes ab. Ich harre meine Spaß und es es sieht nett aus wenn es auf dem chin Schrank steht. Dann tauchte ich in dies Forum und die Welt des historischen Schiffsmodellbau ein und lernte dazu. Modellbaufirmen wollen wie alle auch nur Geld verdienen und viele Baukästen hätte man besser nicht gekauft. Meiner Meinung nach hat Amati nach Schema Copy und paste den Baukasten ausgelegt und nicht die Konstruktion des Dschunkensrumpf Rechnung getragen. All dies erfahre ich jetzt, vier Jahre zu spät. Ich denke Marcos Modell ist näher dran am Original, keine Frage.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Hallo Zusammen, mein Modell ist näher dran am Original? Mitnichten - auch ich habe mich bei diesem Spaßbau - abgesehen von einigen Teilen - nahe am Baukasten bewegt. Dies bedeutet, dass das Modell keinerlei historischer Prüfung standhalten wird. Soll es auch nicht. Für mich steht bei solchen Projekten immer der unkomplizierte, nicht durch Recherche unterbrochene Modellbauspaß im Vordergrund. Und eines haben diese Baukästen mit Sicherheit gemeinsam: Es entsteht ein Schiff. Wie weit weg dies von irgendwelchen Originalen ist, scheint mir hier absolut zweitrangig. Historisch belegbarer und gut recherchierter Modellbau steht auf einem gaaaaanz anderen Blatt und diese Projekte versuche ich auch, so gut es geht richtig umzusetzen. Um eine Dschunke historisch korrekt darzustellen würden meine bescheidenen Kenntnisse dieser Art des Schiffbaus und die historischen Fakten nie und nimmer ausreichen. Dies ist eine ganz eigene Sparte. Da nützen auch die Bücher von Wieg, Fircko und Freyer nur bedingt. Natürlich liest man sich im Vorfeld etwas ein, aber diese Infos, die man hier aufschnappt kratzen gersde Mal an der Oberfläche des benötigten Wissens. Ihr werdet damit leben müssen, dass ich hin und wieder solche Spassbauten hier poste - wenigstens erspare ich Euch die Langwierigkeit eines Bauberichtes und stelle das fertige Boot in die Galerie ein. Ich habe es schon öfters geschrieben, ich benötige dies als Ausgleich und hoffe, damit bei Euch nicht als Pipifaxbauer in die Annalen einzugehen....
ich habe Dich als angenehmen Gesprächspartner und außerordentlich kenntnisreichen Schiffshistoriker in Erinnerung. Diese ketzerischen Aussagen des Herrn K. aus Berkheim müssen Dir ja in der Seele wehtun. Ich jedenfalls bin rundweg erschüttert. Spaßbauen in unserem Forum. Und er droht uns noch weitere solche Konstrukte an - hin und wieder. Muss auf meinen Blutdruck achten!
Gruß
Jörg
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@Marcopolo Hallo Marco, Du schreibst mir aus der Seele genau dies war meine Einstellung beim Bau, ENTSPANNUNG ! Trotzdem finde ich Dein Modell realistischer, das darf ich doch sagen. ich habe Deines in Augsburg gesehen und kenne meins.
@Gebbi Hallo Jörg, Ich hoffe dein Blutdruck ist wieder im Normalbereich. Bau doch mal zur Abwechselung langsam und dann so ein ein schönen Baukasten, das entspannt. PS: mache gerade Kaffeepause und Grobreinigung der Werft, da ich gerade den Rumpf der Vanadis verschleife.
Gruß Kay
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