Die Niobe wurde 1923 von einem Viermast-Gaffelschoner zu einer Dreimast-Toppsegel-Bark umgetakelt.
Zitat aus "SOS Schicksale Deutscher Schiffe - Segelschulschiff NIOBE" : "...durch die Rahtakelung wuchs die Segelfläche von 780 qm auf 990 qm an. Da ein Handelsschiff entweder in Fracht oder Ballast fährt. so mußte für das Schulschiff ein Ausgleich geschaffen werden, um stets eine genügende Stabilität zu gewährleisten. Man zementierte einen 150 t schweren Kiel aus Eisenbeton ein, der nach menschlicher Berechnung für jedes Wetter ausreichen mußte." Zitatende.
Es wurden noch weitere erhebliche Umbauten bei den Decksaufbauten vorgenommen.
Beschrieben werden soll die Geschichte dieses Schiffes und die Recherchen zur Vorbereitung einer Modell-Rekonstruktion für ein kleines (aber feines) privates Marinemuseum in Arnsberg (Hochsauerland), wo mein Freund Peter (hier "ingassi") demnächst die Leitung übernehmen wird.
Liebe Grüße Klaus
Klaus aus LG
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"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)
wenn ich mir diesen Querschnitt anschaue, sehe ich eine ganz normale Stahlkonstruktion. Außen die Bleche, innen ein Querblech mit zwei runden Öffnungen. Im unteren Bereich hatte man dann ein Medium (Beton?) gefüllt, um Gewicht zu bekommen.
Moin Werner, schön, dass wir mal wieder Kontakt haben ! (Übrigens, mit der "FRAUENLOB" stehen Peter und ich kurz vor dem Baubeginn)
So, wie Du das oben beschreibst, wird es wohl gewesen sein. Ich hoffe, dass wir noch mehr Informationen über den Umbau bekommen. Der Umbau soll in Wilhelmshaven durchgeführt worden sein. Allerdings steht auf den Zeichnungen im Buch von Karl H. Peter als Quelle "Deutsche Werke Kiel AG, Kiel 1926" Was wir brauchen, sind vor allem die Umbaupläne.
Von Lothar Wischmeyer habe ich Risse und den Längendurchschnitt eines Schoners "MS SAMSÖ" bekommen, der unter der Baunummer 149 von der Fredrikshavn Skibsvaerft gebaut wurde.
Von der gleichen Werft wurde mit der Baunummer 143 1913 die "MORTEN JENSEN" - die spätere "NIOBE" - gebaut. Ich vermute, dass die "SAMSÖ" ein Schwesterschiff der "MORTEN JENSEN" war. Lothar hat handschriftlich den Namen "NIOBE" auf den Plänen vermerkt. Darüber muß ich noch mit ihm sprechen.
Ich bitte alle an der "NIOBE" Interessierte hier im Thread aktiv mitzuarbeiten, um möglichst alle vorhandenen Informationen zunächst einmal zu sammeln und auszuwerten. Immerhin war die NIOBE die "Mutter" der neuen deutschen Marine und die Vorgängerin der "GORCH FOCK I"
Liebe Grüße Klaus aus Leingarten
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)
bevor wir hier in Schweden den Kontakt zur Außenwelt wieder verlieren, noch einen Hinweis. Karl-Josef Baum hatte im LOGBUCH etwas zur Niobe geschrieben. Nun bin ich mir nicht sicher, ob es sich um deine Niobe handelt. Wenn du Zugriff auf die Logbuchhefte oder Inhaltsverzeichnis hast, kannst du ja nachschauen.
1. Stimmt, Herr Baum hat über die 2. NIOBE im Logbuch mal geschrieben ! Für die 1. NIOBE der Kgl. Preussischen Marine steht noch eine biographische Skizze aus !
2. NIOBE war eine B A R K E N T I N E
beste Grüße nach Schweden und noch schönen Urlaub, wünscht Peter - Peternavalis
danke für den Link, der ist für mich sogar von großem Wert. Ich werde versuchen, mit dem Autor Michael Tettinger Kontakt aufzunehmen. Er könnte eine wertvolle Informationsquelle sein.
Hallo Werner, wie kann man sich als Rentner die Zeit zum Urlaub nehmen ??? Aber danke für den Tip zum Logbuch-Bericht von Karl-Josef Baum. Den werde ich gleich raussuchen.
Liebe Grüße Klaus
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1. Stimmt, Herr Baum hat über die 2. NIOBE im Logbuch mal geschrieben ! Für die 1. NIOBE der Kgl. Preussischen Marine steht noch eine biographische Skizze aus !
2. NIOBE war eine B A R K E N T I N E
beste Grüße nach Schweden und noch schönen Urlaub, wünscht Peter - Peternavalis
...Einspruch, Euer Ehren, die "NIOBE" war keine Barkentine, sondern eine "Jackass- oder Polka-Bark"! Wäre sie eine Barkentine gewesen, dürfte sie am Großtopp KEINE Rahsegel fahren! Hagen
Die Korrektur von Barkentine zu Jackass,-oder Polkabark ist vollkommen richtig und angebracht !
Wörterbücher wie der Paasch und auch Stenzel vermelden diese beiden aus dem englischen kommenden Begriffe allerdings nicht. In der dt. Marine-Literatur ist durchaus bei dieser sehr speziellen, Takelungsart von " Barkentine" wie auch im englischen die Rede. Die dt. Wörterbücher weisen diesen Schiffstyp auch als "Dreimast Schonerbark" aus, auch wenn sie gelegentlich am Fockmast und Großmast eine Bramstenge und Bramrah in einem Stück mit der Marsstenge fahren.
Liebe Leute, es ist doch völlig Wurscht, wie man die Takelung der NIOBE nennt. In der Literatur gibt es halt verschiedene Begriffe. Und über Begriffe kann man nicht streiten, man kann sie nur für eine Gruppe gleichdenkender Menschen definieren und festlegen.
Und für die Recherchen zum Umbau der Niobe gibt es eindeutige Segelrisse. Wir wissen also genau, wie sie getakelt war. Da ist es doch egal, wie man das nennt - meine ich . Mir persönlich scheint der Begriff "Schonerbark" noch am zutreffensten zu sein.
Liebe Grüße Klaus aus Leingarten
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Folgende Daten sind einem gut illustrierten Buch zu entnehmen:
Busch, Fritz Otto ( Bearbeiter) :NIOBE - Ein deutsches Schicksal, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1932.
Die Niobe (1862 -1891) ist das zweite Segelschulschiff gleichen Namens, nun aber der deutschen Reichsmarine zur Ausbildung von Offiziersanwärtern und seemännischen Unteroffiziersanwärtern gewesen.
Das Schiff, ein früherer Viermastfrachtschoner wurde im Jahre 1923 auf der Reichswerft in Wilhemshaven in eine Schonerbark umgebaut.
Segelfläche: 953 qm. am Wind Länge über alles: 58 m Tiefgang: 5,2m Wasserverdrängung: 675 t Höhe des Fockmastes: 33,7 m Höhe des Großmastes: 34,8 m Höhe des Besanmastes: 32,1 m Länge der Raaen: 10 - 17m Hilfs-Motor: MAN - Diesel Bewaffnung: keine Das Schiff unterstand der "Inspektion des Bildungsesens der Marine" in Kiel. 1. Indienststellung: 1. April 1921 nach vorherigem Umbau 2. Umbau: Winter 1921/ 1922 3. endgültiger Umbau in Wilhelmshaven in eine Schonerbark: Winter 1922/ 1923
Endschicksal: Kentern des Schiffes ( Kommandant, Kaptlt. Ruhfus) am 26.Juli 1932, um etwa 14 Uhr 30 in einer schweren Gewitterböe mit schralendem Wind in Sichtweite des "Feuerschiffes Fehmarnbelt" und der passierenden Teresia L.M. Ruß (Reederei Ruß, Hamburg). Beide betrieben auch die Bergung der in See treibenden Mannschaft und des Kommandanten.
Auf See blieben 69 Köpfe an Offizieren ,Stammbesatzung und Anwärtern - Ehre ihrem Andenken !
Besatzung: Offiziere: Kommandant, 4 Ausbildungs,- Wachoffiziere, 1 Marinestabsarzt,1 Marineoberzahlmeister. Stamm: 25 Unteroffiziere und Mannschaften. Die Zahl der jährlich in vier Lehrgängen( 3 Unteroffiziers,-und ein Offiziersanwärter-Lehrgang) auszubildende Schüler betrug rund 350, Dauer der Lehrgänge zweieinhalb bis dreieinhalb Monate.
Weiter Beiträge finden sich in der Marine-Rundschau, Marine Verordnungsblatt ( MVO ), Gröner, Hildebrandt,Röhr, Steinmetz: Dt. Kriegsschiffe etc.
Hallo Peter, danke für die Information. Das besagte Buch habe ich gestern auch entdeckt und gleich über die Fernleihe bestellt. Ich warte gespannt auf die Zusendung.
Für alle Interessierte,
Ergänzung zum Beitrag #3 : ich habe gerade mit Lothar Wischmeyer telefoniert. Die Pläne von ihm sind voll identisch mit der zeitnah gebauten "MORTEN JENSEN" - der späteren NIOBE. Aus diesen Rissen können wir also den Rumpf konstruieren, weil sich daran nichts geändert hat. Und der angesetzte Kiel ist den Querschnittzeichnungen aus dem Buch von Karl H. Peter zu entnehmen. In diesem Buch ist auch der Segelriß dargestellt. Was fehlt, sind vor allem genaue Angaben über die Umbauten an und unter Deck.
Vom Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven habe ich den Hinweis bekommen, daß möglicherweise im Bundesarchiv darüber Unterlagen vorhanden sind. Ich werde der Sache nachgehen.
Liebe Grüße Klaus aus Leingarten
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)