Ich will jetzt mal anfangen die Spantzwischenräume des Decks der USS Syren zu füllen. Nun weiß ich aber nicht ob diese Umrandung/ Rahmen der Grätings usw. auf den Decksbalken aufgesetzt waren und die Planken zwischen die Grätings eingepasst wurden oder ob diese Rahmen auf die Planken aufgesetzt wurden. Auf Modellen im Netz sind beide Varianten vertreten sodass ich da keine klaren Hinweise finde. Hat da jemand genauere Infos?
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.
zumindest im englischen Schiffsbau waren die Rahmen (bzw. Sülls) der Grätings und offener Niedergänge direkt auf den Decksbalken (bzw. Carlings und Ledges) aufgesetzt.
erstens so wie Volker schrieb. Im Weiteren kann man wohl sagen, daß es darauf ankam ob es fest eingebaute Grätings waren, dann wohl so wie Volker schrieb. Bei der anderen Variante, dass die Gräting eine Luke abdeckt, die z.B. beim Laden auch mal geöffnet wird, scheint mir die Bauweise mit Luksül als probat.
LG Hartmut
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Danke für die Antworten. Also wenn ich das jetzt richtig deute wäre es korrekter die Grätings (oben im Bild) zuerst einzubauen und dann die Planken weil diese wohl keine Luken oder ähnlichers darstellen?
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.
Das ist richtig, FSC-Zombie. Falls Du eine Nagelung der Decksplanken darstellen möchtest, ist es in diesem Zusammenhang zudem wichtig, jedoch häufig falsch gezeigt, dass sowohl die Nagelreihen als auch der vordere und hintere Süllabschluss auf jeweils einem Decksbalken liegen und damit, leicht versetzt, eine Querlinie darstellen. Nagelreihen an den Längsseiten der Grätings sind, da es hier keinen durchgehenden Decksbalken gibt, daher nicht korrekt.
Jede Öffnung im Deck - zumindest in den letzen 200+ Jahren, hatte einen Rahmen, d.h. Süll. Die Höhe des Sülls über Deck hängt von den Umständen ab, d.h. für Deckshäuser und Niedergänge höher, für Grätings, die mehr oder weniger eben mit dem Deck waren eben niedriger. Das Süll liegt dabei in Querrichtung auf Decksbalken auf, während in Längsrichtung sogenannte 'Schlingen' eingebaut wurden. Das Süll ist aus mehreren Gründen notwendig: erstens, um die Stirnseiten der Decksbeplankung abzudecken, die sonst starker Verweitterung oder mechanischer Beschädigung, z.B. beim Einlegen oder Herausnehmen der Grätings, ausgesetzt wären; zweitens verhindert das Süll das Schwappwasser in die Decksöffnungen läuft; und drittens erlaubt es eine Verschalkung zu befestigen, z.B. mit Klampen und Schalklatten. Niedergangskappen o.ä. sind relativ leichte Konstruktionen und können bei schwerer See und Sturm leicht beschädigt oder ganz fortgerissen werden. Deswegen gab es i.d.R. eine Möglichkeit die Decksöffnung auch ohne die Kappen wasserdicht zu verschließen.
Danke euch zwei für die näheren Erleuterungen das hilft echt weiter da ich sonst wirklich die Nagelung falsch gemacht hätte. Ich hätte mich sonst an ein Modell der Syren aus MSW orientiert was dann aber falsch sein dürfte.
Ich wäre wohl aber trotzdem auf euch zu gekommen um eine glaubhafte Anordnung der Decksbalken für die Nagelung zu bekommen. Das Deck wird zwar komplett beplankt (POB) aber der MSW Plan ist in dieser Hinsicht etwas dürftig. Ich habe aber mal kurz zum Teil die Balken grob eingezeichnet um zu sehen ob ich es im Ansatz richtig verstanden habe wie sie laufen sollten. Gehe ich jetzt auch richtig in der Annahme dass in den Bereichen des Deck seitlich der Grätings dann auch keine Plankenstöße vorhanden sein sollten?
Könnte mir dann jemand irgendwann bei Gelegenheit die Balken in eine PDF Datei einzeichnen (keine Ahnung davon) damit ich die Nagelung möglichst historisch glaubhaft darstellen kann. Bis dahin ist aber noch genug Zeit.
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.
Hi Untoter, nicht nur die Nagelung kann man darstellen, sondern auch die sich nach den Schiffsenden verjüngenden Plankengänge der Decksbeplankung. Natürlich nur wenn man sich das antun möchte. Und denk an die langen Planken bei den US-Schiffen.
Ich sehe da kein prinzipielle Problem mit der 'Nagelung', außer daß sie normalerweise paarweise gestzt wird, jedenfalls an den Plankenenden. Das ist notwendig, da die Planken ja durch unterschiedliche Feuchtigkeit in der Querrichtung arbeiten.
Die erwähnten 'Schlingen' haben den Zweck eine Auflage für Decksbalken zu bilden, die durch die Lukenöffnung unterbrochen werden. Ob und wie eine 'Nagelung' auf die Luke zuläuft hängt davon ab, ob und wieviele Balken durch die Luke unterbrochen werden. In alten Zeiten hielt man die Luken möglichst klein, um möglichst wenige Decksbalken unterbrechen zu müssen, was die Stabilität des Rumpfes ja herabsetzt. Deswegen laufen meist nur ein oder zwei Balken auf eine Schlinge.
Bei einem Holzschiff trägt auch das Deck etwas zur strukturellen Festigkeit bei. Deswegen legte man einen Plankenstoß wenigstens drei Planken von den Süllen usw. entfernt an.
Zur Erinnerung: was man da an Deck sieht sind übrigens keine Nägel, sondern Langholz-Kappen, die in die Senkungen für die Nägel (bzw. Bolzen) geschlagen werden. Im richtigen Leben sind sie bei einem gut gepflegten Deck kaum sichtbar.
Was mir noch einfällt. Auf dem MSW Forum gibt es in der Galerie Aufnahmen eines zeitgenössischen Modells der Hornet, eine etwa gleichgroße Ship-Sloop aus dem Zeitraum. Dort kann man recht gut die Luken erkennen. Von deren Schwesterschiff, der Wasp 1806, gibt es im Internet Spezifikation (hilft vielleicht die Anzahl der Decksbalken herauszufinden) sowie Original-Pläne. darunter welche die das Gun- und Berthdeck zeigen. Auf dem kann man die von mir angesprochene Verjüngung der Decksplanken zu den Schiffsenden nachvollziehen.
Danke erstmal für die Antworten. Wenn die Beplankung ansteht werde ich nochmal auf euch zurück kommen da ich bis dahin eh alles wieder vergessen habe.
Zitat von Chapman im Beitrag #9Hi Untoter, nicht nur die Nagelung kann man darstellen, sondern auch die sich nach den Schiffsenden verjüngenden Plankengänge der Decksbeplankung. Natürlich nur wenn man sich das antun möchte. Und denk an die langen Planken bei den US-Schiffen.
Das mit den langen Planken war ironisch gemeint stimmts. Ich hab ja damals auf Bolitho glaube die entsprechende Frage gestellt, weil mir die Planken und Barkhölzer auf dem Syrenplan sehr kurz vorkamen. Laut Plan wären die ca. 5,14 Meter gewesen. Bei der Confederacy hat Chuck (der Zeichner der Syrenpläne) die Planken ca. 7-8 Meter lang gezeichnet. Eigentlich muss er sich ja bei der Syren ja etwas dabei gedacht haben die Planken und Barkhölzer so kurz darzustellen. Es hat sich wohl auch noch keiner ausser mir Laie drüber gewundert.
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.
Wenn es an der Zeit ist werde ich noch einmal entsprechende Angaben aus Bauvorschriften für Decksplanken raussuchen. Aber schau Dir derweil mal die Höhe der Lukensülls bei der englischen Cruizer Klasse, siehe obigen Link, und die Fotos der Hornet an. Ich hab den Verdacht, das die Lukensülls bei Chucks Rekonstruktion der Syren niedriger ausgefallen sind. Vielleicht täusche ich mich aber auch, hab es nicht per Meßschieber anhand der Pläne überprüft.
Edit & PS: Muss die Tage auch die Lukengröße/Bauweise von Constitution´s Luken ausarbeiten, da werde iich mir auch die Pläne kleinerer US-Schiffe anschauen.
Nur keinen Stress. Bis ich zur Beplankung usw. komme ist noch viel Zeit. Wegen der Planken habe ich noch mal die Bauanleitungen des Communitybuilds durchforstet und dabei ist mir aufgefallen das die Plankenlänge des Rumpfes auf dem Plan wesentlich kürzer ist, als Chuck bei seinen Syrenmodell verwendet hat. Laut plan wären die Planken hochgerechnet ca. 4,8 Meter auf den Bildern des Modells sind sie 7,2 Meter.
Ich gehe also davon aus das ich mit meiner Skepsis wegen des Planes richtig lag. Leider kann ich kein english um Chuck zu fragen welche Plankenläge er empfehlen würde.
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.