nach all´ dem Vorgeplänkel hier in einem anderen Bereich zu dem Schiff möchte ich mich jetzt mal daran versuchen, den Bausatz hier ein wenig vorzustellen. Mal sehen, was es wird.
Als erstes mal drei Bilder vom Karton. Wenn sie letzten Endes so aussieht, wie hier auf den Bildern, bin ich zufrieden. Sie scheint ganz gut detailliert zu sein. Zur Größe will ich nichts sagen, es geht ja auch noch kleiner. Und ob das alles so korrekt ist, wird sich noch zeigen.
Den Bausatz habe ich vor etwa drei Jahrten erworben. Gewundert hat mich der (im Original rote) Aufkleber von Steingraeber, da hat möglicherweise der eine für den anderen den Vertrieb übernommen oder so.
Doch weiter, jetzt mal ein erster Blick in den Karton und auf die Pläne.
Das sieht erstmal gar nicht so schlecht aus. Die Erklärungen sind halbwegs verständlich, an der Sprache allerdings darf man sich nicht stören, es ist so, als enn ich hier zum Italiener Essen gehe. Es gibt insgesamt sechs Planzeichnungen. Alles sehr übersichtlich und auch detailliert dargestellt, wie gesagt, ob es letzten Endes stimmt, sehen wir später.
Hier sieht man, daß die Ränder ziemlich "ausgefranst" sind, die Spanten sind aber in Ordnung. Mal sehen, was da so an Nacharbeit ansteht. Ansonsten ist aber alles gerade und auch recht gut verpackt.
Spanten und Deck, alles sehr in Ordnung. Paßgenauigkeit habe ich noch nicht geprüft.
Es sind jede Menge Leisten aus unterschiedlichsten Materialien dabei. Nach der Liste sollen es Pappel, Nußbaum, Linde, Mahagoni, Buchsbaum, Ahorn Linde, Buche, Paduca (was ist das denn?) und Abachi (auch noch nie gehört) sein. Die Rundholzstäbe für die Masten sind gerade.
Und dann noch weitere Teile, Heckspiegel, Galeon, Rettungsboot usw. Die Goldfarbe an der Galeon und dem Heckspiegel ist zum Teil abgeplatzt, aber das wird sowieso alles neu gemacht.
Soviel erstmal dazu. Ihr seht, es ist nicht alles schlecht.
Ich bin ganz froh, daß das hier so einfach mit den Bildern klappt, an der Qualität kann ich sicher nochwas verbessern. Danke, Marcel, für den Tip.
Mit dem Bau werde ich nun nicht gleich heute beginnen, an den Anfang haben ja die Götter das Studium gestellt. Und das macht genauso viel Spaß wie das bauen. Ich muß mich nur zwingen, zuerst mit diesem Bausatz hier zu beginnen und nicht mit dem von Caldercraft. Ich weiß, wenn ich es andersherum mache, wird dieser hier nie gebaut.
Den Caldercraft werde ich in den nächsten Tagen mal vorstellen. Soviel schonmal vorab: zwischen beiden liegen Welten!
Nun viel Spaß beim Schauen für alle die, die es interessiert. Wie immer bin ich für jeden Hinweis dankbar.
vielen Dank für die Vorstellung, aber ohne nun einen Blick in den CC-Baukasten geworfen zu haben, ich glaube wenn du den höherwertigen Bausatz nimmst hast du mehr Freude bei dem Projekt, auch zum Einstieg und allen Entwicklungsplänen zum Trotz - denn unter "Zwang" bauen, war bis jetzt selten zielführend nur weil der Bausatz bei dir herumliegt. Man kann es ja auch andersherum sehen, erst den CC-Bausatz und dann superst du den Mamoli-Bausatz :o) Beim Kiel fällt mir hier auf, dass das Brettchen wo die Spanten aufgesteckt werden und der Vorsteven aus einem Stück sind. Das ist leider bei vielen Bausätzen der Fall und sieht später nicht so toll aus, da die Brettchen wohl aus Pappelsperrholz sind und man die Sägekante später sieht. Hier kann man ein Modell hübsch aufwerten, indem man den Steven aus einzelnen Elementen baut oder zu mindestens die verschiedenen Elemente andeutet (Birnenholz ist hier sehr zu empfehlen). Das Brettchen für das Deck ist dieses grobporige, billige Holz dessen Name mir gerade nicht einfällt. Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass es sich gerne mal verwindet. Ich denke mal Leisten für eine Decksbeplankung liegen bei?
Bei den Zubehörteilen ist der gegossene Heckspiegel optisch nicht so wirklich ansprechend, die Seitengalerien sind wohl nur dieser unförmige Klumpen. Vor allem musst du darauf achten, dass die Teile später bündig auf das Holz geklebt werden, was eigentlich beim Heckspiegel nicht möglich ist, da dass Heck der Bounty eigentlich leicht gebogen ist. Die Stückpfortendeckel sind schlichtweg falsch, weil - und das habe ich gerade extra noch einmal nachgeschlagen - die vier Kanönchen keine Stückpfortendeckel hatten. Die Scharniere für das Ruder sehen mir spontan auch etwas überdimensioniert. Ebenso die anderen Teile aus Weißmetall wirken sehr grob für den Maßstab 1:100. Was mir zudem aufgefallen ist, anhand von Bildern im Netz. Die achtere Bordwand der Bounty ist in diesem Bausatz viel zu hoch.
Ich würde dir vielleicht als nächsten Schritt empfehlen, dir mal das Buch zur Bounty von John McKay zu kaufen. Dort sind so viele Zeichnungen drin, dass sie dir sicherlich gut helfen werden.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
danke für Deine schnelle Reaktion. Ich habe genau andersherum gedacht, die Mamoli wird Übungs- und Studienobjekt und die Caldercraft dann richtig hübsch. Bücher sind geordert und unterwegs, ich bin ja eh´ der Typ, der sich gerne erstmal umfassend beliest. Ich sehe diesen Bau also nicht als "bauen unter Zwang". Im Gegenteil, hier fühle ich mich frei, kann alles probieren, Wissen saugen und schauen, was machbar ist. Und mit dem dadurch erworbenen Wissen mache ich mich dann an die CC.
Holz für die Beplankung liegt bei, ich habe aber auch alles mögliche hier. Was ich mit dem Vorsteven mache, weiß ich noch nicht, ich habe ja geschrieben, daß dieses Teil nun wirklich nicht gut aussieht. Vielleicht mache ich es komplett neu aus anderem Holz.
Ich habe mir gedacht, daß ich alle Gußteile nacharbeiten werde. Mit Fräsen und anschließender Farbgebung kann man da schon eine Menge erreichen. Da gibt´s ja viele Beispiele hier. Wenn irgendwas allerdings zu groß ist, wird´s schwierig. Na, mal sehen. Es wird jedenfalls eien Herausforderung, aber das wollte ich ja so.
bei mir geht jetzt offensichtlich der Streß los. Ich konnte mich heute mal wieder mit "meiner" Mamoli-Bounty befassen. Nicht nur Literaturstudium (Bücher sind inzwischen da!), sondern auch schon mal ganz praktisch. Nun sind ja dem Bausatz sechs Pläne in DIN A2 beigelegt, die für meine Begriffe recht übersichtlich sind. Nun habe ich einfach mal die Teile (Kiel, Spanten) auf die Pläne gelegt - da paßt ja gar nix!!! Abweichungen bis zu 3 mm (bei dem Maßstab schon ganz schön), der Vordersteven sieht ein wenig anders aus und hinten paßt es auch nicht. Die Spanten - nun ja, könnte man schleifen.
Ich habe jetzt eine Überlegung und das ist meine Frage hier an die Profis. Die Pläne sind gefaltet. Wenn ich sie an meine Arbeitswand kleben will, gibt´s immer irgendwo eine Beule, möglicherweise hat sich durch die Faltung das Papier verzogen
@Bradhower , Du als alter Zeitungsmensch, kann sowas sein?
Nun meine Überlegung: Wenn ich die Pläne jetzt mal rolle und einige Tage so auf einer Schaumstoffrolle liegen lasse, könnte es ja sein, daß sie wieder gerade werden. Dann würde ich sie mir im Copy-Shop kopieren lassen, die Teile ausschneiden und das Holz dann neu aussägen. Hat sowas Sinn oder ist das Blödsinn? Vielleicht sollte ich das alles wieder einpacken und mich doch dem Caldercraft-Modell zuwenden? Oder gleich Suizid?
Naja, mich hat das jetzt ein wenig überrascht. Daß die Metallteile nicht unbedingt passen und nachgearbeitet werden müssen, habe ich ja schon gesehen. Aber wenn das Holz nicht paßt, kann ich ja gleich alles neu machen!
Also, falls hier jemand was zu meiner Papier-Überlegung sagen kann, wäre ich sehr dankbar...
ZitatNun meine Überlegung: Wenn ich die Pläne jetzt mal rolle und einige Tage so auf einer Schaumstoffrolle liegen lasse, könnte es ja sein, daß sie wieder gerade werden. Dann würde ich sie mir im Copy-Shop kopieren lassen, die Teile ausschneiden und das Holz dann neu aussägen. Hat sowas Sinn oder ist das Blödsinn? Vielleicht sollte ich das alles wieder einpacken und mich doch dem Caldercraft-Modell zuwenden? Oder gleich Suizid?
naja, Suizid wegen einem wenig überzeugenden Bausatz wäre wohl die schlechteste Wahl und würde wohl, wenn es jeder so machen würde zum Verbot von schlechten Bausätzen führen. Wobei das bei manchen Modellen durchaus ein Gedanke wert wäre und das ist nicht nur im Holzgenre so...
Du kannst die Pläne aber auch zusammenrollen oder auch "gegenfalten" und dann die Beulen damit ein wenig glätten. Alternativ kannst du sie auch im Copy-Shop einscannen lassen. Mein Copy-Shop hat da so ein Multifunktionsdrucker, der zieht die Pläne ein und scannt sie auf einem Wege. Das hat den Vorteil, das Falten gleich glattgebügelt werden. Aber ich vermute mal, dass die doch enormen Abweichungen nicht durch das Falten verschuldet sind, sondern einfach ungenau sind und wenn du nach den Plänen die Spanten neu aussägst, ist das noch keine Garantie, dass diese Version wirklich genau ist. Eine Alternative wäre ein Testrumpf. Du klebst die Spanten auf etwas dickeren Karton und schneidest Sie aus, zusammen mit dem aufgeklebten und ausgeschnittenen Kielbrett wirst du beim Zusammenstecken sehen, ob der Rumpf stimmig wirkt.
Aber diese Variante ist natürlich mit zusätzlicher, vielleicht am Ende sogar unnützer Arbeit verbunden, die Zeit und Geld kostet. Das könntest du mit den CC-Bausatz wohl einfacher haben und damit wohl auch weniger Gefahr laufen ein Frusterlebnis schon gleich am Anfang zu bekommen. Aber diese "Grundsatzentscheidung" wo die Reise lang geht musst du am Ende treffen.
Grüße Marcel
P.S.: Ich würde mich übrigens bei Gelegenheit über eine Bausatzvorstellung der Caldercraft-Bounty freuen :o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
vielen Dank. Meine ursprüngliche Überlegung war ja, diesen Bausatz fertigzustellen und dabei alles das zu erkennen und zu verbessern, was dann eine gute Bounty ausmacht. Aber wenn schon die simpelsten Grundlagen nicht stimmen, kommen mir die Zweifel, ob das überhaupt so funktioniert. Wenn das Klavier verstimmt ist, hat es wenig Sinn, den Pianisten auszuwechseln.
Ich werde mich in den nächsten zwei bis drei Tagen weiter mit diesem Bausatz befassen und die Teile mit den Bauplänen vergleichen. In der zweiten Wochenhälfte schaue ich mir den CC-Bausatz an und dann sehe ich weiter. Meine Hoffnung war nur, daß ich das alles vielleicht hinkriege, wenn ich gute, gerade Pläne habe...
Die Bausatzvorstellung des CC-Bausatzes wollte ich eigentlich an diesem Wochenende machen, aber auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Frau wurden noch Tapeten geklebt, Bilder umgehängt und, und, und. So begann mein Modellbau-Wochenende erst heute Nachmittag... Nächstes Wochenende wird´s nix, da muß ich Alkohol trinken und feiern, aber dann...
vielen Dank, es ist schön, wenn einer immer ein wenig auf Ordnung achtet. Fühle mich wie zu Hause...
Wie weiter oben schon beschrieben, weiß ich noch nicht so recht, ob ich dieses Modell fortsetze oder gleich mit der CC-Bounty einsteige. Dann wird das hier kein Baubericht der Mamoli-Bounty und wir können das wieder schließen. Oder wir lassen es als Mahnung stehen, auf daß sich niemals jemand diesen Bausatz kauft... Wir werden sehen.