Die ganze Sache hat im September letztes Jahres angefangen, als ich im ganzen September wegen meiner Zahnimplantaten in der schönen ungarischen Stadt, Tata weilte. Zwischen der „Sitzungen“ gab es immer 3-4 Tagen Pause, wo ich vor lauter Langeweile die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besucht habe. In der ersten Hälfte Septembers waren noch meine Schwiegertochter und die zwei Enkelsöhne von mir auch in Tata, so habe ich sie überredet, einen Tagesausflug zu „Schiffskansen“ an der Donau bei Dorf Neszmély zu besuchen. Die Bängel waren natürlich begeistert, besonders der Adam, der jüngere, der ein Schiffsnarr ist. In dem wunderbaren ungarischen „Gulaschkommunizmus“ sind leider viele schöne Donau,- und Balatondampfschiffe verschrottet worden. Nach der „Öffnung“ probierten einige private Stiftungen retten, was noch zu retten war. Eine von denen ist das „Zoltán hajó“ (Zoltán Schiff) Stiftung in Neszmély. Die Initiatoren mit viel Fleiß und Eigenarbeit restaurierten die Schiffe Zoltán, Neszmély und das letzten gebliebenen Donaumonitor, die Leitha. Nach der USA war die KuK Monarchie die erste auf der Welt, die Monitoren gebaut hat. 1871 sind die Leitha und die Maros in Wasser gelassen worden. Die Leitha ist bis Heute das einzige gebliebene Monitor auf der Welt.
Dort haben die Jungs einige Prospekten bekommen mit den Bilder der Monitor und Virginia.
Der Adam kam zu mir und fragte: Opa, könntest Du ein Modell für mich von der Virginia bauen? Merkwürdigerweise nicht von dem Monitor. Kann man ein Schiffsmodellbauer-Opa sowas dem Enkel verweigern? Natürlich nicht. Ja Adam, ich kann, das sogar schwimmen kann, und mit RC steuerbar ist! Na dachte ich, hast du dich vielleicht ein bisschen übernommen? Na, wir werden sehen.
Wieder zu Haus setzte ich mich vor den Pc und stöberte herum im Netz. Es gibt sämtliche Seiten von der Virginia und Modelle auch. Merkwürdig ist, das kaum 2 Modelle gleich sind. So viel von der Autentizität. Aber egal, mein Modell ist für den Enkel, also muss nicht 100% genau sein. Da habe ich in einer Seite einen Plan gefunden. War 30 Dollar oder so angeboten und vielleicht nochmal so viel für die Lieferung aus der USA. Nee. Mir ist die Bildschirmgröße auch gut! http://szeibel.makettblog.hu/files/2013/08/Virginia2.jpg
Ausgedruckt, Hauptmaße gemessen, Risse in 1:100 gezeichnet, wobei einige Details geringfügig geändert werden mussten, wegen der Schwimmfähigket und der Lenkung.
Nun, zum Bau.
Der Rumpf
Den Rumpf „zusammenzubasteln“ war einfach. Kielplatte aus 8 mm, 22 Spanten aus 6 mm Sperrholz. Untere Beplankung aus 2x8 mm Kieferleisten, wobei ich die 1mm Nägel dringelassen habe. Zweite Beplankung 0,6 mm Mahagonifurnier. Im Inneren des Rumpfes habe ich eine vereinfachte Laminat angebracht. D.h. - weil Kunstharz und Glasgewebe mir bisschen zu teuer erschienen, mit wasserfestem Weißleim und Streifen von gebrauchten Bettlaken eine Art Laminat angebracht. Nach der Aushärtung noch 3 Schichten weiße Farbe – von „Restposten“ dann 2 Schichten Bootslack angeschmiert. Von aussen bekam der Rumpf zuerts 3 Schichten Bootslack. So weit so gut. Obwohl ich dachte, dass ich alles gut überlegt habe – sowas kam auch später vor – hat es mir eingefallen: hee, haben wir genug Platz im Rumpfinneren für die Elektronik? Zum Glück ja gerade eben.
Gleichzeitig die Antriebswelle mit dem Wellenrohr eingebaut, wobei ich wegen der Laufgenauigkeit 2 Büchsen gedreht habe, die ich in den Achtersteven und den Spant 6 eingeklebt habe, sowie das Rohr in die Büchsen. Das Rohr habe ich mit Fett "vollgepumpt" bevor ich die Welle eingesetzt habe.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Den Turm habe ich auch auf Spanten gebaut. Die „Beplankung“ der geraden Seiten ist aus 2 mm Sperrholz, vorne und achtern zuerst wurden diagonal laufende Furnierstreifen angeklebt und darauf die „vertikale“ 6x1,5 mm Beplankungsleisten.
Steuerung und Elektronik
Mein erstes und letztes schwimmendes RC Schiffsmodell habe ich vor ung. 40 Jahren gebaut, ein Missisipi-Dampfer. Dabei konnte man eigentlich keine richtige RC-Steuerung sprechen, der Sender war ziemlich einfach, sog. Proportional-Sender. Da gab es nur ein Steuerknüppel, nur mit drei Stellungen: vorne, neutral bzw. 0, achtern. Dann ein Rundschalter mit 5 Stellungen. (Die sollten die heutige Kanals darstellen.)
So musste ich mich von „meinem“ Modellbauhändler in Heidelberg beraten lassen. Zusammen haben wir die Teile ausgesucht und zusammengestellt.
1.- Sender mit Empfänger ,Servo und Ladegerät 2.- Akkupack und Ladegerät 3.- Elektronischer Geschwindigkeitsregler
Danach habe ich einen Schaltungsriss gezeichnet.
Danach habe ich einen Schaltungsriss gezeichnet. 1.- Akkupack 2.- Regler 3.- Motor 4.- Empfänger 5.- Servo 6.- Schalter f. Regler 7.- Hauptschalter (2x3polig) 8.- Ladebüchse 9.- Lautsprecherbüchsen und Stecker
Und die einzelne Teile platziert und befestigt.
Die Nummerierung ist überall gleich. BS- Turmbefestigungsschrauben
ein tolles Projekt und sehr gut gebaut. Mich als alter "Metaller" würde interessieren wie Du die Panzerung mit den Nieten hergestellt hast. Gibt es dazu auch noch Bilder?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
@ Archjofo Hi Johann. Verzeih mir, ich habe Deine Frage vollkommen übersehen. Nun. Alles gemogelt! Die "Nieten" sind einfache Nägel mit Linsenköpfen aus dem Bauhaus. Nichts für Dich alter Metaller. Grüße
Hallo Modellbauer , da finde ich viele gute Anregungen in Deinem Bericht !! Nur bei der Dichtheit von Oberteil zu Unterteil , da habe ich Zweifel ! Wenn ich das Modell bauen sollte , dann werde ich einen hohen Süllrand einplanen , damit kein Wasser eindringt . Bisher habe ich festgestellt . dass sowohl das Kartonmodell im M 1/250 als auch die Daten im Netz Unstimmigkeiten aufweisen . Merrimack war laut Literatur und verschiedener Quellen deutlich länger und breiter als Monitor . Welche Quellen hattest Du noch zusätzlich und wie lang und schwer ist das Modell ? Gruss Jürgen