Hiermit möchte ich doch mal mein Erstlingswerk vorstellen.
Habe bis dahin noch nie auf Spant gebaut ,also dachte ich mir dann mal los.
Habe dann ein Modell gesucht welches mir Optisch zusagte und bin dann auf ebay auf die NUPTUN gestoßen.
Da sich scheinbar keiner für Interessierte habe ich grade mal 100€ dafür Bezahlt.
Dachte mir OK,wenn es in die Hose geht,ist es für ein Bausatz erträglich die Investition.Klappt es haste ein ansprechendes Modell. (Je nach Anspruch des Betrachters)
Da ich über das Schiff kaum was gefunden habe ,habe ich es so gebaut wie es ausgesehen haben könnte. (Was die Farbgebung angeht)
Zu Hilfe für den Bau nutzte ich das Buch von Herrn Mondfeld "Historische Schiffsmodellbau" ,da ja Keine Vorkenntnisse Vorhanden waren.
Na ja so und nu ein paar Bilder.
Bin mir noch nicht sicher was als nächstes kommt. Habe z.Zt hier noch die Rattelsnake und die La Fayette Hermione liegen.
Gruß Detlef
Gast
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nur einmal kurz zum Verständnis: Erworben hast du den Bausatz oder schon das angefangene Schiff zum Weiterbau?
Auf jedenfall sieht es super aus, in allen Belangen eine sehr saubere Arbeit. Von welchem Hersteller ist das Modell? Denn bis jetzt ist mir so ein Schiff bei Ebay & Co. auch noch nicht unter die Finger gekommen ;o)
ZitatHabe z.Zt hier noch die Rattelsnake und die La Fayette Hermione liegen.
Also ich würde die Hermione bevorzugen - nicht nur in der Literatur ist das Schiff ganz gut vertreten, es entsteht vor allem ja auch ein Nachbau in Rochefort. Eine bessere Vorlage kann man eigentlich nicht für ein Schiff haben :o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Habe das Modell als neuen Bausatz erstanden.Wollte ja die Art des Modellbaus von Anfang an ausprobieren.
Wusste auch nicht ,was da auf ein zukommt,da ich bis lang nur Erfahrung mit Plastikmodelle hatte. Muss aber sagen ,das hat mal richtig Spaß gemacht. Ging dafür auch ganz gut von der Hand,so das ich das Modell am 06.07.2011 angefangen und an 21.01.2012 fertig geworden war.
hast Du super gemacht! Ich habe den Bausatz schon in Katalogen gesehen, aber bislang kein danach gebautes Schiff. Durch den Anstrich hast Du die Details gut von einander abgesetzt. Ich habe auch erst Bausätze (5 Stück) gebaut. Daran kann man ganz gut üben, auch wenn sie einen einschränken. Beim Preis von 100 Euro kann man aber nicht klagen. Welche Dimensionen hat denn das Schiffsmodell? Vor allem die Länge des Rumpfes ohne Bugspriet wüde mich interessieren. Anhand der Ornamente kann man schon sagen, dass das Modell ein englisches Linienschiff aus der Zeit repräsentiert. Hast Du herraus gefunden, ob es ein konkretes Schiff namens Neptune gab? Die Datierung auf 1692 (bzw. 1690) weckt da gewisse Erinnerungen in mir. Aber vielleicht steht in der Anleitung etwas konkretes.
sehr gut gebautes Modell. Ich hab mal geguugelt,der Maßstab ist 1:90, also sehr klein.Ich bekomm ja bei 1:72 schon manch mal die Motten. Und dadurch ist die Leistung noch höher einzuschätzen.
Die Neptune stellt ein besonderes Beispiel englischer Schiffsbaukunst im ausgehenden 17. Jahrhundert dar. Zu dieser Zeit wurden nur noch wenig Schiffe mit solch zahlreichen Verzierungen versehen, wie die Neptun. Ihre starke Bewaffnung von insgesamt 58 Kanonen ist typisch für diese Epoche zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen mit der holländischen Flotte.
Ob es das Schiff Nachweislich gegeben hat ??????
Die Länge des Rumpfes ist 56cm und Höhe 61cm.
Masstab:1:90
Wie gesagt habe auch kaum was im Netz gefunden.
Beste Grüße Detlef
NEPTUN
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Danke für die Infos. Jetzt dämmert es mir auch, wo ich die Neptune einzuordnen habe. Ich glaube den Bausatz hatte ich auch mal ernsthaft im Auge, weil auch der Preis in Ordnung war. Nur der Maßstab hat mich damals abgeschreckt, aber was du aus dem Modell gemacht hast, liefert auf jedenfall Mut sich auch an diesen Maßstab zu versuchen :o)
Allerdings wie das Schiff historisch einzuordnen ist, muss ich mal in meinen Büchern nachschlagen.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
ZitatOb es das Schiff Nachweislich gegeben hat ??????
Da Du die Frage ja selber in den Raum gestellt hast. Eine Neptune (1683-1697) gab es in dem fraglichen Zeitraum schon, es handelt sich dabei aber um einen Dreidecker mit 90 Kanonen aus dem 1677er "Thirty Great Ships" Programm. Quelle hierzu Winfield British Warships In The Age Of Sail 1603-1714
Es handelt sich also bei dem Bausatz um ein samt frei erfundenes Schiff. Eine Vorgehensweise von Bausatzherstellern die sie für Schiffe aus dem 17. Jahrhundert wohl nur allzu gern benutzen. Möglicherweise standen für die Umsetzung in ein Bausatz zeitgenössische Pläne Pate - ich komme gerade nicht auf den Namen des Zeichners- diese zeigen das generelle Aussehen der verschiedenen Klassen.
Aber wie auch immer , du hast ein schönes Modell daraus gemacht.
Zuerst möchte ich dir sagen, dass du das Modell wunderschön und sauber gebaut hast.
Nun zu den Fehlern die der Baukasten leider hat und zu der Beschreibung. Es ist völliger Schwachsinn wenn behauptet wird, dass es nur mehr sehr wenige Schiffe gab die so eine aufwendige Heckverzierung hatten. Im Gegenteil die Schiffe waren mit noch mehr Dekorationen verziert. Der Grösste Fehler ist der Namen des Schiffes im Zusammenhang mit der Geschützanzahl. Das Erste Schiff mit dem Namen Neptun war ein 90 Kanonen - Dreidecker des 1677er Bauprogramms - gebaut in der Werft von Deptford von John Shish 1683. 1706 wurde das Schiff komplett zerlegt und mit den noch zu verwendbaren Spantteilen nach dem Establishment von 1706 als rebuilt von Henry Johnson in der Werft von Blackwall 1710 vom Stapel gelassen. Ein ebenso grosser Fehler im Baukasten sind die Rumpflinien des Modells, da sie französisch sind. Die englischen Schiffe haben völlig andere Schiffslinien. Schau dir bitte Schiffe an, die im Artikel die Entwicklung der Segelschiffe von der Galeone bis 1700 vorgestellt wurden.
Ich würde dir vorschlagen dein Modell als 50 Kanonenschiff um 1670 zu bezeichnen, denn dann würde es der Zeit entsprechen. Ab 1674 wurde dann eine zweite Fensterreihe am Heckspiegel eingebaut, die dann alle Schiffe ab 1677 bekamen und somit verschwand das grosse Stuart Wappen - das dein Modell zeigt - vom Heckspiegel.
Wenn du Fragen zu den Schiffen im 17. Jahrhundert hast, stell sie im Forum. Es gibt genug Modellbauer die darüber bescheid wissen und dir mit Hinweisen und Tips helfen.
Grüsse Willi
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
trotz aller hier genannten Probleme, die sich aus dem Bausatz ergeben, finde ich dein Modell sehr schön und sauber gebaut. Falls dir jetzt der Spaß an deinem Modell vergangen sein sollte, tröste dich, du bist nicht alleine "Mogelpackungen" gibt es noch mehr. Die "San Felipe" zählt wohl dazu (Markus hat dazu sehr viel recherchiert), "Le Mirage" und die britische Fregatte Aiax fallen mir spontan ein.
Du solltest dich nicht entmutigen lassen und weitermachen, ein guter Modellbauer bist du allemal.
Erstmal danke für das Lob. Da es ja mein erstes Projekt eines Seglers in der Bauweise war,habe ich zwar Versucht was im Internet zu finden. Aber jetzt wird auch Klar warum ich nicht wirklich was gefunden habe.Willi,stuzig machte es mich schon ,da der Bau wie Du sagst ,der Neptun mit den 90 Geschützen in etwa den gleichen Zeitraum fiel wie das Bausatzmodell. Nicht desto trotz habe ich dran gemacht,da es mir erst mal drauf ankam, mal so was zu bauen. Trotzdem frage ich mich ,warum man, so auf gut Deutsch verarscht wird.(Trifft ja scheinbar besonders bei diesem Schiff zu) Wenn ich das lese ,was Pollux geschrieben hat ,ist es ja wohl schwer ein einigermaßen guten Bausatz zu finden. Habe ja schon ein paar Modelle gebaut, aber bei diesen gab es keine Probleme, was im Internet oder Bücher zu finden. Ok,bis jetzt fehlt mir noch jegliche Literatur über Segelschiffe und wie ich das so sehe ,werde ich mich darum kümmern müssen. Darum ,habe ich mich auch das erste mal in einem Forum angemeldet und wie ich sehe, war das auch gut so.
Nochmal Danke für die Infos. Und glaube aufgeben zählt nicht. Gruß Detlef
tja, warum wird man so Verarscht beim Baukastenkauf. Gute Frage. Aber die Antwort ist eigentlich leicht. Einen Baukasten entwerfen kostet Geld,einen guten Kasten entwerfen kostet mehr Geld. Als ich die San Felipe anfing nach den Plänen von Lusci zu bauen habe ich mir gedacht, alles ok. Lusci ist nicht irgendwer (oder war nicht irgendwer). Aber Pustekuchen, der Kahn ist ausgedacht. Schau dir den Baukasten der Sovereign of the Seas an, da bekommst Du für fast 900 Teuronen ein Schiff wo vieles falsch ist.Es geht bei einigen Baukästen um das schnelle Geld und die Modellbauer kaufen es weil sie sich zu wenig informieren und den Firmen Vertrauen. Ich kaufe ja auch kein Auto für mehrere Zehntausende Euros bei einem Wald und Wiesenhändler nur weil der behauptet alles ok. Und Du hast recht, deswegen gibt es die Foren um eine gute Recherche zu den Schiffen zu machen und auch dem Modellbauer zu helfen.
Wie bereits erwähnt ist dein Modell sehr gut gebaut. Es ist sehr schwierig ein Modell aus dem 17. Jahrhundert zu bauen, da sich die Rumpflinien abhängig von den Werften in denen die Schiffe gebaut wurden unterscheiden. Ich würde dir empfehlen ins 18. Jahrhundert zu wechseln. Im Natinal Maritime Museum in Greenwich sind original Werftpläne ab 1719 vorhanden nach denen du bauen kannst. Es muss aber kein englisches Schiff sein. Wichtig ist aber, wenn du ein neues Modell beginnst, dass du die Landessprache halbwegs beherrscht - englisch, französisch, holländisch usw. um die vorhandene Fachliteratur im Original zu lesen, da bei Übersetzungen auch schon die ersten Fehler auftreten können.
Grüsse Willi
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
Danke für Deine ausführliche Erläuterung was das Schiff angeht.
Der Grösste Fehler ist der Namen des Schiffes im Zusammenhang mit der Geschützanzahl. Das Erste Schiff mit dem Namen Neptun war ein 90 Kanonen - Dreidecker des 1677er Bauprogramms - gebaut in der Werft von Deptford von John Shish 1683.
Habe leider erst jetzt die Bilder eines Schiffes gefunden ,was doch eine große Ähnlichkeit mit der NEPTUN ,also mit dem Modell hat. Vielleicht kannst Du da was zu sagen um welches es sich dabei handeln könnte. Weiterhin stelle ich mir die Frage ,wenn es so ein Schiff wirklich gab,man (COREL) es dann einen Namen bekam der reine Fantasie ist.
Warum macht eine Modellbau Firma so was ,wenn das Original angenommen "Sunflowers" hieß ,es auch so zu benennen. Vielleicht hast Du oder jemand anders ,mit eure Erfahrung ,ein Antwort darauf.Würde mich schon Interessieren.
Zuerst zu deiner Frage weches Schiff das sein könnte, das deinem ähnlich sieht. Ich weiss zwar nicht warum kein Schiffsname bei der Abbildung - die mich stark an die Zeichnungen von Landström erinnert - angegeben ist , aber ich kann dir helfen. Bei dem Schiff handelt es sich um die St.Albans von 1687 ein 4.Rangschiff mit 50 Kanonen. Allerdings ist das Modell nicht mehr im original Zustand und weist daher Unklarheiten auf. Speziell der Heckspiegel mit dem Grossen Stuart Wappen war ab 1677 nicht mehr vorhanden , da eine zweite Fenstergalerie eingebaut war. Das Modell wurde von Robert Spence um 1950 restauriert. Ich zeige dir zum Vergleich zu deinem Modell die Bilder der St. Albans.
Nun zu deiner Frage "Warum" Baukastenfirmen Modelle verkaufen die nicht mit dem Original übereinstimmen. Die Grosse Masse der Modellbauer sucht eine sinnvolle Freizeitgestaltung - wobei ich anmerken muss, dass die meisten Modelle - aus welchen Gründen auch immer- nicht fertig gebaut werden. Der zweite Punkt ist das fehlende Wissen der Baukastenkäufer um zu beurteilen ob ein Modell historisch richtig oder falsch ist. Den meisten genügt es wenn das Modell schön gebaut ist und die Anerkennung der Betrachterden den Erbauer mit Stolz erfüllt. Dass sein Modell nicht den damals gebauten Schiffen - vor allem aus dem 17. Jahrhundert -entspricht, wird erst dann erfahren, wenn ein Historiker oder Modellbauer der sich intensiv mit dieser Art von Schiffen beschäftigt, die Mängel aufgzeigt. Da solche Modelle aber erst dann beurteilt werden können, wenn sie öffentlich bekannt gemacht werden ist es völlig egal, ob jemand zu Hause ein historisch falsches Modell hat. Der Zweck der Baukastenfirmen ist es Geld zu verdienen. Und wenn jemand ein historisch richtiges Modell haben möchte, muss er sich die Zeit nehmen vorher zu recherchieren ob er sich den Baukasten kauft oder nicht. Das Problem liegt in der Lüge, dass die Firmen ihr Produkt als dieses oder jenes Schiff bezeichnen, obwohl weder die Rumpflinien noch die Dekoration stimmt. Es hat aber auch seine Vorteile - Es ist der Einstieg in ein sehr zeitaufwendiges Hobby und wenn die Modellbauer darauf aufmerksam gemacht werden, das etwas nicht stimmt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder kein weiteres Modell zu bauen - oder sich mit der Entwicklung der Segelschiffe in einem gewissen Zeitraum zu beschäftigen.
Um nicht ...zig Fachbücher kaufen zu müssen, in denen dann das Gesuchte auch nicht gefunden wird, habe ich mir die Mühe gemacht die Entwicklung der Schiffe im 17. Jahrhundert, wenn auch nur in grob vereinfachter Form im Forum aufzuzeigen. Es gibt einen Plan der St.Albans von Robert Spence - der allerdings im Bereich der Bugspanten fehlerhaft ist. Man müsste um ein korrektes Modell zu bauen den Bugbereich zuerst im Volrumpf bauen, danach die Bugsektion mit augenagelten Spantteilen korrigiern und Nachstraken. Wenn man es danach beplankt ist das kein Problem, nur muss man wissen wie der Rumpfverlauf der Bugspanten die einen starken Einzug zum Kiel aufweisen, tatsächlich ausgesehen hat. Ich hoffe meine Angaben haben deine Neugier befriedigt.
Grüsse Willi
schifferlbauer
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