Ich hatte meine Bilder heute Nacht vom Handy aus in Dafi´s schönem Thread hochgeladen .. das Ergebnis sieht (nicht nur der Handybilderqualität wegen) besch...eiden aus. Daher nochmal hier mit der bitten an die Admins und @dafi vielleicht meinen verhundsten Beitrag bei Dafi doch einfach zu löschen.
Mein Sohn hat seit einiger Zeit einen AniCubic i3 Mega Filament Drucker. Er wurde mal als bester unter 300€ in einem Vergleich geführt - und das war unser Budget (Papa hat mitgeholfen bei der Finanzierung - natürlich nicht ohne Hintergedanken).
Wir printen mit PLA, das wohl besser und einfacher in der Verarbeitung beim Printen ist - aber leider nicht, wie das komplizierter zu druckende ABS, nachträglich mit Dämpfen von scharfen Lösemitteln zu glätten ist.
Das erste Bild hier zeigt in einem kleinen Überblick die besten der Versuche, die wir die letzten Tage so gefahren haben:
Zu sehen sind Kanonenrohre einer britischen 24-Pfünder-Kanone (der Victory?), die ich kostenlos im Internet als STL-file kopiert habe. Der Macher hat dem File mehrere Baustufen beigestellt. Da gibt es einerseits die ganze Kanone mit Lafette (im Vordergrund einmal gedruckt).. aber auch Kanone mit Lafette ohne Räder (weiss nicht, warum das!). Aber auch die Einzelteile der gesamten Kanone sind als einzelne STL-files dabei, so dass man im Prinzip die Kanonen nach dem printen und säubern zusammenkleben könnte. Die Teile sind auf 1/96 runter skaliert.
Das Schöne dabei: er hat das Kanonenrohr senkrecht platziert - und den hintern Teil der Kanone mit dem "Knubbel" abgetrennt daneben. So steht das Rohr auf dem dicksten Teil senkrecht und braucht keine Unterstützung.
Beim Druck habe ich mich auf die Kanone selbst konzentriert, da die Einzelteile der Lafette sicherlich einfacher aus Plattenware oder gar Holz herzustellen ist. Eine Serienproduktion eines Kanonenrohres kann ich mir zuhause nicht vorstellen, da ich keine Drehbank o.ä. habe. Der zweite Grund: wenn man die ganze Kanone printet hat man die störenden Layer entweder längs des Rohres (sieht man gut auf dem ersten Bild der ganzen Kanone) .. was sehr schwierig zu beseitigen wäre ... oder man hat vertikale Streifen auf der Lafette, wenn man die Kanone senkrecht printen würde.. Was ebenfalls sehr "strange" aussieht und blöd zu kaschieren ist.
Das Rohr aber aufrecht zu stellen scheint mir der Beste Weg, denn die Layer sind dann ähnlich wie spuren drehender Bearbeitung (ich weiß, die wurden nicht gedreht) .. aber wenn man sich die Photos der beiden Savanna-Kanonen (siehe im Constitution-Thread) ansieht, meint man eine ähnliche Struktur erkennen zu können..
Oder ist da auch wieder der Wunsch Vater des Gedanken?? .. seht euch den Lauf der Kanonen an... Ob das vom Giessen kommt? Wurden die nicht auch vertikal gegossen? .. also eigentlich genau so, wie sie hier an der Wand stehen?
Im zweiten Bild hier seht ihr verschiedene Ergebnisse verschiedener Einstellungen:
Ganz links (oder oben) ein völlig missratenes Produkt.. dann die allererste Kanonen - noch mit einer Layerdicke von 0.2 mm geprintet - aber dann mit Revell-Kleber "geglättet". Das Rohr rechts daneben (oder darunter, wenn ihr das Bild öffnet), ist besagte Kanone mit 0.2 mm Layerdicke. Die beiden untersten (ganz rechts wenn das Bild offen ist) sind mit 0.1 mm Layerdicke geprintet - und bisher die besten.
Die letzten beiden Bilder zeigen den gesamten Druck einer 6-er Packung Rohre .. das erste mit 0.2 mm und das zweite mit der aktuell finalen 0.1 mm Layerdicke.
Wir haben noch Probleme mit dem Fädenziehen und Tröpfchen.. haben schon die Temperatur von 200°C auf 190° heruntergedreht und "retarding" aktiviert (dabei wird wohl das Filmanent beim Wechsel zu einer anderen Stelle kurz zurück gezogen).. aber Ihr seht, dass es noch immer ein bischen Spinnenfäden zwischen den Kanonen gibt..
Jetzt muss ich noch lernen, wie ich die Oberflächen der Rohre einigermaßen glätte ohne die Details der Abstufungen zu verwischen - dann wäre ich im Prinzip in der Lage, eine Batterie von Kanonenrohren zu fertigen.
PS: bitte entschuldigt die Qualität der Bilder. Unsere Kamera ist vor 2 Jahren in der Ardeche unvorsichtigerweise nicht in der wasserdichten Tonne gewesen.. und NATÜRLICH hat es uns gedreht PPS: für alle frühen Betrachter des Threads bitte ich im Entschuldigung - ich musste erst noch lernen, wie das Bildereinfügen RICHTIG geht - und dass Umlaute im Dateinamen ein Problem sind (ich Dummy!)
Zitat von Dubz im Beitrag RE:Druckertest Elegoo Mars ProPLA ist einfach dafür nicht wirklich zu gebrauchen bzw. mit einem SLA zu vergleichen. Ich rate daher einen SLA Drucker zu erwrben :-)
Dirk
Na ja.. als wir uns den AnyCubic geholt hatten, waren Resin-Drucker ausserhalb unserer finanziellen Reichweite. Das scheint heute anders.
Aber auch so: der Aufwand der Reinigung, der Wunsch das Gerät im Zimmer meines Sohnes zu haben und dort zu arbeiten. All das spricht gegen das Resin. Die Qualität allerdings .. da ist das Resin natürlich nicht schlagbar.
Schaun´ mer mal, ob ich die Oberfläche mechanisch oder per "Beschichtung" glätten kann.. Wie gesagt: es geht mir um das vereinfachen einer "Massenanfertigung" an Rohren - und niemand hat gesagt, dass ich sie fix und fertig haben möchte ..
Ich denke, in vieler Hinsicht muß man den 3D-Druck noch als Zwischenstufe betrachten, jedenfalls, wenn man keinen hochwertigen SLA-Drucker hat. Durch den Druck kann man sich komplexe Werkstücke herstellen, die dann aber eben noch einer Fertigbearbeitung bedürfen. So wie man Gußstücke nach Holz- oder Wachsmodellen herstellt, die dann anschließend noch spanabhebend bearbeitet werden. Man muß sich also beim Erstellen der Druckvorlagen überlegen, wie man diese anschließend bearbeiten kann.
Es ist zweifellos richtig, daß gußeiserne und bronzene Kanonenrohre mit dem Boden nach unten gegossen wurden, da auf diese Weise sich das Metall im hochbelasteten Bereich der Pulverkammer durch das Eigengewicht des flüssigen Metals zusätzlich verdichtete. Allerdings wurden die Rohre noch innen und außen mechanisch bearbeitet. Die Rohre oben auf dem Bild sind offenbar stark korrodiert gewesen und dann übermalt. Im Originalzustand wären sie wesentlich glatter gewesen.
Ich glaube nicht, daß der 3D-Druck eine ideale Technik ist, um rotationssymmetrische Teile herzustellen. Man könnte aber die gedruckten Rohre z.B. in eine Kleinbohrmaschine einspannen und dann mit Feilen, Sticheln oder Schleifpapier bearbeiten. Wappen, Rohrzapfen usw. sollte man separat drucken.
Alles in einem Stück drucken zu wollen wird auch bei SLA-Druckern (noch) nicht inbedingt zu einem wirklich guten Ergebnis führen.