Kennt Ihr das, man hat ein Buch mit duzenden von Plänen und weiß nicht welches Boot man zuerst bauen soll, weil sie all so schööön sind. Die Rede ist von The Search vor Speed under Sail vonChapelle.
Nun ja da Zeit und viel schlimmer, Platz eine gewisse Mangelware darstellen gibt's halt nur ein Boot, einen kleinen Lotsenschooner, gebaut um 1826 rum in New York und dann nach Frankreich verkauft.
Das Boot hat eine Länge von 21,64 Metern gehabt und maximal 4 Segel-also ein überschaubares Projekt für zwischendurch.
Ich habe den Rumpf schon einmal gebaut in Ahorn, ist aber leider durch eine Fehlkleberei von mir, ich habe Sekundenkleber zum verkleben der Planken genommen und später das Boot von innen mit Epoxy belegt. Die beiden haben sich nicht vertragen und das ganze Teil flog dann mehr oder weniger auseinander.
Nun habe ich mich entschlossen es noch einmal zu versuchen. Meine Vorgabe ist sie schwimmfähig zu bekommen. Für diese Anforderung baue ich zuerst ein Urmodell um sie später dann abzuformen.
Diesen Winter hatte ich ein wenig Zeit und ich fing damit an. Die Risse hatte ich noch vom letzten Mal auf 1:30 vergrößert-sie soll ja zum Rest meiner Flotte passen. Aufgezeichnet auf 5mm Sperrholz und beide Seiten separat ausgesägt. Wegen dem Anspruch der Abformung habe ich mich entschlossen zwei Halbmodell zu bauen. Sehr gewagt für mich da ich mich kenne als nicht besonders genau. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Die Grundform auf ein Karton gezeichnet und ausgeschnitten, dann übertragen auf ein Brett und die Spanten im entsprechendem Abstand aufgeklebt.
Anschließend die Zwischenräume ausgefüllt mit Holz, geschliffen, dann mit Polyesterspachtel ausgeglichen, geschliffen, gestrackt, gespachtelt, geschliffen, na ihr kennt das ja.
Nach Beendigung der Schleifarbeiten, fertigte ich den Kiel in Esche. Den Kiel habe ich ein wenig dicker gebaut, anschließend auf der Kreissäge auf die passende stärke geschnitten und aufgeklebt.
Nun setzte ich die ersten Planken am Kiel entlang. Diese wurden in Esche angefertigt und mit 5-min Epoxy aufgeklebt. Die Planken sind 2,5x8mm. Nach dem Zurichten habe ich noch die Kanten gefasst.
1. Du willst ein schwimm-, also segelfähiges Modell herstellen. 2. Du baust zwei identische Halbmodelle. 3. Du beplankst sie.
Wie weiter? Du bringst eine Trennschicht auf und erstellst zwei Negativformen. Du a) setzt sie zusammen und laminierst den Rumpf. b) laminierst zwei Halbschalen und setzt sie zusammen.
Das interessiert mich doch sehr. Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ich habe dieses System letztes Jahr an der le cerf getestet mit ziemlich großem Erfolg.
Nun, auf dem Rumpf sieht ihr ein paar Striche. Das ist meine schematische Einteilung für die Beplankung. Da der Rumpf sich nach vorne zu sehr stark verjüngt muß ich wieder sehr viele verlorene Gänge einsetzen.
Habe es nicht vergessen und bald geht's weiter. Ich mußte nur gschwind eine Arbeit dazwischen fertig machen da ich eine Tube Sikaflex offen habe und das Zeug ziemlich schnell austrocknet. Hier kurz das Ergebniss.
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und was passiert wenn ein Modell nicht weitergabaut wird? Richtig, es dient als Zwischenlager für andere Dinge
Mal kurz meine Kleine wieder in Erinnerung bringen.
In der Zwischenzeit habe ich den Rumpf mit Flex und Schleifpapier malträtiert und sauber gemacht. Dann habe ich die Abgrenzungen für das Epoxi angeklebt und anschließend zwei mal mit Lösemittelhaltigem Klarlack lackiert.
Nachdem die dritte Schicht Lack trocken war, wurde Trennwachs aufgebracht, drei Mal. Zwischen jedem Auftrag muß die Schicht Poliert werden. Dann noch zwei Schichten Folientrennmittel. Auch hier jedes mal Polieren.
Dann geht's ans Laminieren. Zu erst wird eine Schicht Epoxi aufgestrichen
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Während diese antrocknet, werden die Glasfasermatten zugerichtet. Hier habe ich zu wenig gemacht so das ich während dem Laminieren nach schneiden mußte. Dies ist sehr lästig und sollte vermieden werden in dem man einfach genug zurichtet.
Nun wird, nachdem die erste Schicht angetrocknet ist, die nächste aufgebracht. Macht man sofort weiter kann es passieren das, wenn mann die Glasfaser aufbringt und anstupft, durch die Kraft die Trennschicht löst. Dann bilden sich Lufteinschlüsse, die ausgebessert werden müßen. Ausserdem kann es zu Schwierigkeiten bei der Trennung später dann kommen. Jetzt werden die Matten eingelegt und mit dem Pionsel angestupft. Nicht streichen da dadurch die Matten sich bewegen. Ich habe hier jetzt drei Lagen feine Matte gelegt und anschließend ein ganz Grbes Material darüber und gut mit Epoxi getränkt. Für eine Negativform ist es wichtig mit Material nicht zu sparen. Sie muß stabil sein sonst bricht sie beim Abformen. Danach in die Sonne gelegt zum Trocknen.
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Ich mußte mehrmals Epoxi nachmischen. Das ist kein Problem da ja Naß in Naß gearbeitet wird. Rührt mann zu viel an, kann es zu , durch das kleine Gefäß, Rektion kommen und das ganze Material wird hart. Dies ist dann ein Exothermische Reaktion, das heißt den Becher kann man nicht mehr halten so heiß wird er.
Nach der van 'Hoff-Gleichung verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit mit jeden 10°C Temperaturzunahme - dadurch geht die Topfzeit rapide in die Knie. Könnte man aber wahrscheinlich verhindern, indem man in einem flachen Gefäß anrührt; dadurch wird die Oberfläche relativ zum Volumen größer und damit auch die Wärmeabfuhr besser; oder in ein Eisbad stellen.
An ein Eisbad habe ich auch noch nicht dran gedacht. Aber zum Glück hat es ja funktioniert. Ich legte die Arbeit ja in die Mittagssonne so das daß ja praktisch einer Temperung gleichkamm. Ich mekte dann schon das es trocken war. Beim Bohren der Löcher für die nächste Fügung merkte ich das die Schale sich schon löste. Und was kann ich sagen: Operation gelungen-beide Patienten leben noch.
Bin sehr zufrieden mit Dir. Bei der Herstellung der Positivform wirst Du im Heckbereich Schwierigkeiten bekommen. Da wird es sehr, sehr eng nach unten . Wo kommt die rötliche Tönung her? Epoxy und Härter sind normalerweiase farblos. Kommt das vom Trennmittel? Kannst weitermachen!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Nach dem ausbessern und versäubern der Form wurde sie wiederholt mit Wachstrennmittel und Folientrennmittel angelegt. Dann die Führung für das Ruder angefertigt. Epoxy mit Verdickungsmittel auf die Flächen aufgetragen. Diese erste Schicht habe ich antrocknen lassen. Dann zum zweiten Mal eingestrichen und Glasfasermatte eingelegt. Nun wurde die Ruderführung eingebracht und eider das ganze antrocknen lassen. Nach weiteren 1,5 Stunden Wartezeit habe ich die Formen zusammengeschraubt und die restlichen Matten eingelegt.
Heute Morgen dann die Form auseinandergeschraubt und das Werk heraus genommen
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Nachdem das Wachs unter der Brause abgewaschen wurde und die Kanten grob gesäubert wurde sie auf Dichtigkeit getestet. Denn dafür hat man ja einen Teich, oder ?