... kein reines Segelschiff, aber immerhin mit Schonertaklung...
Dieser Pott stellt ein Kanonenboot der Nordstaaten aus dem Sezessionskrieg (1861 – 65) dar. Das Modell basiert auf einem im Internet kostenlos erhältlichen Kartonmodellbogen der U.S.S. MENDOTA. Da in der Kartonmodellbauszene schon so viele Leute eine MENDOTA gebaut habe, habe ich mich entschieden das Typschiff der Klasse, die U.S.S. Sassacus zu bauen.
Die SASSACUS (benannt nach einem Indianerhäuptling) wurde als erstes der insgesamt 28(!) Schwesterschiffe am 11, Sep. 1862 auf Kiel gelegt und schon am 5. Okt. 1863 in Dienst gestellt. Wenn ich es richtig verstanden habe, war das Schiff ein Kompositbau der mit Eisenplatten gepanzert waren über denen widerum Holz lag.
Mein Modell im Maßstab 1:250 ist 24,5cm lang. Haupt Baumaterial waren wieder Papier und Karton. Damit die Modelle möglichst realistisch aussehen, male ich alle Bauteile an und versehe sie mit Gebrauchsspuren. Gegenüber der Bausatzvorlage habe ich mein Schiff um zig recherchierte Details erweitert. Ob mein Werk nun genau der Vorbild entspricht kann ich nicht sagen. Ich habe mir jedenfalls alle Mühe gegeben und die mir zur Verfügung stehenden Bilder und Informationen gut nutzen können.
Fraglich war für mich, ob das Brückendeck zwischen den Radkästen mit Holz oder Eisen belegt war (ich habe mich für Eisen entschieden). Vor dem Fockmast liegt eine Ladeluke die das Drehen des Geschützes davor behindert. Ob das so war weiß ich auch nicht, in dem Punkt folgte ich mangels besseren Wissen der Bausatzvorlage.
Klabauter
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Der Modellbau hat viel Spaß gemacht und bot mir viele neue Elemente die ich in meinen bisherigen Schiffsmodellen noch nicht hatte. Angefangen von den Schaufelrädern über die Geschütze bis zu den Hängemattenkästen auf den Bordwänden und den Enternetzen gab es breites Spektrum unterschiedlicher Bauteile.
Schön im klassischen Sinn ist das Schiff sicher nicht, aber interessant in seiner Bauart als radgetriebener Doppelender der in beide Richtungen fahren konnte (mit zwei Brückenhäusern) und eben: Schonertaklung!
Diese Schiffe waren eine der ersten in der US Navy (und weltweit?) die einen grauen Tarnanstrich bekamen. Die Schiffe der Südstaaten waren gleichzeitig in Blaugrau gefasst. Hier noch ein Modellbeispiel mit einem der potenziellen Gegner mit denen sich die SASSACUS herumplagen musste (die PALMETTO STATE habe ich auf der Homepage des AK hist. Schiffbau vorgestellt).
Mit diesen Modellen soll mein Interesse am amerikanischen Bürgerkrieg dann mal abgeschlossen sein.
Klabauter
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Schönen Nachmittag, Klaus! Sehr interessante Vorbilder hast Du Dir da ausgesucht, und prima ins Modell umgesetzt, mein Kompliment! Könntest Du mir verraten, wie Du die Wasserfläche herstellst? Ich baue in den letzten Jahren nur noch Wasserlinienmodelle, das Wasser gelingt mal besser, mal schlechter, aber immer mit Spachtelmasse auf Styroporunterlage, welches Material verwendest Du? walter
Die Youtube-Adressen meiner veröffentlichten Missetaten befinden sich jetzt in meinem Profil!
gerne beantworte ich Deine Frage: Ich habe mir bei den beiden Modellen Papier ausgerissen und damit Wellenkämme gelegt. Bei Segelschiffen sollte man schön auf die Windrichtung achten! Diesem Papierunterbau habe ich Acrylgel (Künstlerbedarf) Wellen aufmodelliert. In diesen hier gezeigten Fällen bei schon aufgeklebten Modellen. Als das Gel getrocknet war, habe ich mehrere Schichten Acrylfarbe aufgepinselt. Der Farbton soll dann dem der angestrebten Wassersituation passend sein (Ufernähe eher schlammig-Grau-Grün, Karibik eher hellblau, etc.). Ich verwende in letzter Zeit gerne Dunkelgrün (Revell Acrylfarbe »Bronzegrün«). Über die Farbschicht kam dann mehrfach eine Lage transparentes Acrylgel mit dem man ebenfalls modellieren kann. Mit einem breiten Pinsel lassen sich damit ryhtmisch schöne Wellenkämme machen. Als das Karton-Modell fertig war habe ich es mit Schmincke Aquarell Fixaktiv besprüht. Danach habe ich das Wasser mehrfach mit Hochglanzlack auf Wasserbasis bemalt (das Spray macht eine matte Oberfläche, mein Wasser soll aber glänzen.)
Viele Spaß beim Nachvollziehen. Die Methode ist nicht teuer, stinkt nicht und ist immer wieder korrigierbar (durch übermalen). Ich glaube, das funktioniert auch bei größeren Maßstäben. Dann sollte unter den Papierwellen vielleicht ein Zahnstocher o.ä. liegen um auf Höhe zu kommen. Wobei das Wellenmachen eien Sache für sich ist. Tendenziell habe ich die Erfahrung gemacht, das eher flache Wellen eine überzeugendes Gesamtbild abgeben als hohe. Ein kleines Studium von Meeresbildern lohnt. Bisher hat die Technik bei mir in den Maßstäben 1:250, 1:700 und 1:1200 gut gepasst.
Bei dem Raddampfer musste ich übrigens doll aufpassen dass ich nicht aus Gewohnheit versehentlich ein Schraubenwasser aufgemalt habe...
ein ungewöhnliches Schiffchen, das Du da zeigst..... Die Übergangszeit vom Segel zum Dampf und vom Vorder- zum Hinterlader bis hin zum "modernen" Krieger war schon spannend und hat etliche recht exotisch wirkende Schiffe hervorgebracht.
Deine Vorgehensweise bei der Wasserherstellung werde ich mir mal merken und bei Gelegenheit ausprobieren.