beim Durchblättern im Laden ist mir aufgefallen, dass obige Modell-Werft-Ausgabe den zweiten Teil eines Restaurationsberichtes zu einem Museumsmodell der Adler von Lübeck enthält. Hiervon den zweiten Teil, der erste ist vielleicht in der vorherigen Ausgabe (?) erschienen - auf jedenfall war es ein interessanter Bericht mit schönen Modellaufnahmen. Könnte für den Recherche-Interessierten ja durchaus interessant sein.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Hallo Marcel, zu diesen Bericht in der Modell-Werft wird von mir noch eine Gegendarstellung erfolgen. Der Autor und Erbauer hat mich seinerzeit in einer verabscheuenswürdigen Weise über den Tisch gezogen und mich ausgenützt.
Es handelt sich hierbei nicht um einen Restaurationsbericht, sondern um einen schnell zusammengeschusterte Nachbau nach den Graupner-Plänen, die ich auch noch geliefert habe. Für ein Museum mußte anläßlich einer Sonderausstellung ein Adler-Modell in sehr kurzer Zeit gebaut werden (6 Monate bis zum Termin).
Der Autor spricht in den Bericht eindeutig davon, daß er alles alleine gemacht hat. Das ist gelogen. Alle Recherchen habe ich ihm geliefert. Er selbst wußte vom Adler nichts. Sämtliche Kleinteile wie alle Kanonen, Takelzubehör, Geschützluken usw. habe ich in mühevoller Arbeit aus Resin gegossen und einbaufertig abgeliefert. Die Silikon-Formen dazu habe ich angefertigt und sie liegen noch immer bei mir. Den Bericht darüber findest Du auf meiner web-Seite:
Der Erbauer hat für dieses Modell 5000 Euro kassiert. Für meine Arbeit (ca. 200 Stunden) habe ich ganze 100 Euro als "Kleines Dankeschön" gesehen.
Ohne mich wäre dieses Modell niemals termingerecht fertig geworden.
Ich wurde in keinem Bericht auch nur andeutungsweise erwähnt. Dieser eiskalte Geschäftsmann hat mich nur gebraucht und ausgenutzt.
Schreiben wir es unter der Rubrik "Lebenserfahrung" ab. Gottseidank habe ich in meinem ganzen Leben solche schlechten Menschen nur sehr, sehr selten angetroffen.
Liebe Grüße
Klaus
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)
das treibt einen natürlich die Zornesröte ins Gesicht. Wobei man durch vorherige Absprachen, auch über die Entlohnung sicherlich den Ärger hätte eingrenzen können. Ich würde allerdings dem Verlag den Sachverhalt durchaus schildern - er wird ja sicherlich belegbar sein, so dass man ggf. einen entsprechenden Hinweis in der nächsten MW-Ausgabe erwarten, vielleicht sogar verlangen könnte. Ansonsten unter dem Kapitel "Lebenserfahrung" abhaken. Zum Artikel selber und zum Modell kann ich nicht viel sagen, da wie geschrieben - ich die Ausgabe nur durchgeblättert habe, bei dem Bericht hängen geblieben bin und das Modell fand ich hübsch gebaut und von einer "Schusterei" habe ich nicht viel gesehen. Für eine Detailbetrachtung fehlte mir allerdings auch die Zeit :o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Was mich interessieren würde, um das Verhalten des fraglichen Modellbauers besser einschätzen zu können, wer hat die Urmodelle für die Resinteile angefertigt die du vervielfältigt hast?
Das Urmodell wäre aber eigentlich jenes, von dem Aeronaut die Form abgenommen hat. Das wäre dann ja eher eine Abformung und Replikation eines bestehenden Modells. Copyrights?
das Thema Plagiat kommt hier nun offensichtlich doch zutage. Ein User des Forums hat mir folgendes geschrieben:
Meine Antwort auf die Frage von Chapman #5 wäre:
Die Urmodelle der Rohre stammen von mir. Die Modelle wurden 1991 von Wolfram zu Mondfeld gezeichnet, von mir hergestellt und in Zusammenarbeit mit Hr. Rechthaler von Aeronaut in Produktion gegeben.
Die Urmodelle der Schlangen- und Kartaunenserie wurden von einem Stahlgraveur in Formen graviert, danach ein Wachsabdruck gemacht und diese Abdrücke im Wachsausschmelzverfahren in Zinn gegossen, gefärbt und in den Handel gebracht
Dabei wurden die Kosten von insgesamt 28.000 DM !! zwischen Aeronaut und VM-Modellbau aufgeteilt. Diese Zahlen und den Produktionsablauf kann ich selbstverständlich belegen.
Und nun kommt da einer daher und bezeichnet ein gekauftes Rohr als Urmodell.
Ich kann den User verstehen, denn für alles investierte Geld und vor allem für die investierte Freizeit möchte man schon eine Gegenleistung haben. Dies ist hier nicht geschehen, es wurde im Gegenteil eine erhebliche Summe verdient (durch den Verkauf des Modell der Adler von Lübeck). Damit möchte ich es belassen. Was der User privat jetzt noch unternimmt, soll nicht im Forum ausgetauscht werden, aus dem einfachen Grund weil uns dies nichts angeht. Ich möchte auch kein "böses Blut" im Forum, deswegen werde ich den Thread auch schließen. Wir sollten aber uns allen noch mal vor Augen führen, was für die Herstellung bestimmter Beschlagteile eigentlich für Investitionen getätigt werden müssen. Ich war darüber sehr erstaunt.