"Royal George" durch Jacob Acworth in Woolwich vom 03.05.1709 bis 30.09.1715 gebaut. Es handelt sich um einen Rebuild der "Queen" von 1692, die selbst wiederum ein Rebuild der "Royal Charles" von 1673 war, die durch Dean erbaut wurde. Die Namensänderung von "Queen" nach "Royal George" erhielt das Schiff erst drei Wochen vor dem Stapellauf (AO 09.09.1715), da Queen Anne verstorben und die Krone an das Haus Hannover übergegangen war. Die "Royal George" wurde am 29.08.1712 (? an anderer Stelle steht 1706, was plausibler erscheint) beauftragt. Obwohl der Rebuild mit 28707 Pfund zu Buche schlug, wurde das Schiff in Reserve aufgelegt. Zwischen 1735 und 1737 wurde eine Great Repair durchgeführt. Erst 1741 kam es unter Kapitän Falkingham für Sir John Norris Flotte in den aktiven Dienst. Die Bestückung wurde auf 90 Geschütze reduziert, blieb aber als 1st rate klassifiziert. 1744 war es Flaggschiff von Vernon in den Downs. Erst 1745 erfolgte die Rückstufung zum 2nd rate. Am 10.01.1756 wurde das Schiff in "Royal Anne" umbenannt, da zu dieser Zeit die nachfolgende "Royal George" in Woolwich gebaut wurde. 1767 wurde "Royal Anne" ex-"Royal George" endgültig abgebrochen.
Abmessungen Länge über die untere Batterie: 171' 9" Länge Kiel: 139' 7" Breite: 49' 3" Tiefe im Raum: 19' 6" Tonnage: 1800 84/94 tons
Im National Maritime Museum existiert ein Riß der Royal George "Royal George in 1715" [NMM J1799] Von Baston existiert eine Zeichnung, auf der das Schiff aus zwei Blickwinkeln zu sehen ist. Einmal in der Seitenansicht und einmal mit Blick aufs Heck.
Quellen: R. Winfield "First Rate", Seaforth 2012 R. Winfield "British warships in the age of sail 1714-1792"
Im englischen Sprachraum scheint nicht bekannt zu sein, daß von der Royal George noch ein zeitgenössisches Modell existiert, das zudem noch seine ursprüngliche Takelage besitzt. Es ist in Hannover ausgestellt. Dort habe ich auch die folgenden Fotos gemacht. In Marquardts "Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jahrhunderts" ist der Belegplan eines englischen Schiffes um 1710 enthalten. Es handelt sich dabei um dieses Modell der Royal George.
pollux
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1020273.JPG
P1020274.JPG
P1020275.JPG
P1020276.JPG
P1020279.JPG
P1020282.JPG
P1020284.JPG
P1020286.JPG
P1020287.JPG
P1020289.JPG
P1020290.JPG
P1020291.JPG
P1020305.JPG
P1020306.JPG
P1020307.JPG
P1020308.JPG
P1020309.JPG
P1020311.JPG
P1020324.JPG
P1020326.JPG
Hallo Holger, also in Auftrag gegeben 1706 scheint wirklich plausibler. Obwohl der Rebuild mit 287007 Pfund zu Buche schlug, Die Sovereign von 1637 hatte über 64000 Pfund Baukosten, hatten die Engländer in 100 Jahren so eine Inflation
Und jetzt erklärt mir bitte mal einer, was die Leitern am Heckspiegel für einen Sinn hatten.
ZitatDie Sovereign von 1637 hatte über 64000 Pfund Baukosten, hatten die Engländer in 100 Jahren so eine Inflation
Ah, ich glaube du hast den Grund gefunden warum das Schiff so lange nicht in Dienst gestellt wurde. Das teure Stück hätte ich auch lieber aufgelegt! Draußen auf See kann ja Gott weiß was passieren
nee, es ist eine Null zu viel. 28707 hätten es sein sollen. Leider kann ich den Beitrag oben nicht mehr bearbeiten - läßt sich das in der Forensoftware noch einstellen?
ZitatUnd jetzt erklärt mir bitte mal einer, was die Leitern am Heckspiegel für einen Sinn hatten.
Fensterputzen?
Meine Vermutung ist, daß es etwas mit der Handhabung der Beiboote zu tun hatte
ich habe die Summe Kraft meiner Wassersuppe als Admin berichtigt. Aber das mit den Leitern ist schon interessant, die hochwohlgeborenen Herren sind doch bestimmt nicht über die Galerie in die Boote gestiegen. Kann ich mir nicht vorstellen. Denn manch ein Kapitän oder Admiral war ja auch gut beleibt. Mal Willi fragen, was er dazu sagt.
Grüße Kay
Den Beitrag kannst Du so lange bearbeiten, wie noch nicht geantwortet wurde. Ich hau mal den Haken raus, dann kann man auch noch danach!! Funktion ausgeschalten, probier mal ob es geht!!!
Von der Besatzung wurden die gewasserten Beiboote üblicherweise über die Jakobsleitern am Heck bestiegen. Das Modell ist übrigens ein Geschenk des Prince of Wales an die Universität Göttingen von 1744 und ging 1882 durch Schenkung an die TH Hannover über (Alfred Albert: Das historische Schiff als Modell, S.54)
Zitat von achillesVon der Besatzung wurden die gewasserten Beiboote üblicherweise über die Jakobsleitern am Heck bestiegen. Das Modell ist übrigens ein Geschenk des Prince of Wales an die Universität Göttingen von 1744 und ging 1882 durch Schenkung an die TH Hannover über (Alfred Albert: Das historische Schiff als Modell, S.54)
Wie und wo waren den die Leitern befestigt? Ist ja ein Detail, das man nicht so häufig sieht, da kann man es ja mal nachbauen.
Hallö kay, Marquardt (Bemastung u. Takelung v. Schiffen des 18. Jh., S.378) erwähnt, neben der Herstellungsart der Jakobsleiter, lediglich einen Augbolzen beidseitig am obern Spiegel. Am zeitgenössischen Modell der MEDWAY, 1742 (Franklin: Navy Board Shjip Models) erkennt man, dass die Leitern mit ihrem obern Auge über die Brüstung des Heckspiegels nach binnenbord laufen. Insofern müsste auch der Augbolzen an der inneren Heckverkleidung angebracht gewesen sein.
Das Modell wird im Stadtmuseum Hannover ausgestellt. Das Modell wird Grinling Gibbons (1648-1721) zugeschrieben und ist im Maßstab 1/48 gebaut. Es gelangte 1744 als Schenkung an die Universität Göttingen. Bis auf die Flaggen soll das Modell noch sein zeitgenössisches Rigg besitzen. Hier eine Auswahl an Fotos, die ich 2010 vom Modell geschossen habe.
pollux
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1020273.JPG
P1020280.JPG
P1020287.JPG
P1020288.JPG
P1020291.JPG
P1020297.JPG
P1020300.JPG
P1020302.JPG
P1020304.JPG
P1020305.JPG
P1020306.JPG
pollux
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1020307.JPG
P1020311.JPG
P1020312.JPG
P1020313.JPG
P1020315.JPG
P1020326.JPG
P1020331.JPG
P1020344.JPG
P1020345.JPG
P1020346.JPG
ein wunderschönes Modell und eine großartige Handwerkskunst - schade nur, dass die Bilder etwas dunkel sind. Wurde das Modell in den Jahren und Jahrzehnten zwischendurch restauriert? Ich könnte mir vorstellen, dass sicherlich die Takelage irgendwann unter Altersschwäche gelitten hat.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)